2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
"Haben die Dinge intern geregelt" - Lauf-Coach Frank Ulbricht will Ruhe in die Saison bringen. F: Zink
"Haben die Dinge intern geregelt" - Lauf-Coach Frank Ulbricht will Ruhe in die Saison bringen. F: Zink

SK Lauf: Drei Abschiede und ein Pilzbefall

Vorschau 6. Spieltag - Freitag: Stefan Lechner, Enrico Cittadini und Co-Trainer Werner Kirchhoff verlassen den Bezirksligisten +++ Ulbricht: "Meine Jungs sollen wieder Spaß entwickeln" +++ Der A-Platz leidet, der B-Platz nimmt Gestalt an

Beim SK Lauf herrscht derzeit Unruhe: Ein mäßiger Saisonstart bescherte nur fünf Punkte aus fünf Spielen, mit Stefan Lechner und Enrico Cittadini haben zwei Akteure kurzfristig den Sportklub verlassen und auch Co-Trainer Werner Kirchhoff sieht keine Zukunft mehr im Verein. Endlich Ruhe und Kontinuität entwickeln - darauf setzt Lauf-Coach Ulbricht nun vor dem Derby gegen den SV Schwaig.
SV Schwaig b. Nbg. - SK Lauf (Fr 19:00)

Dass es sportlich nicht so läuft beim Sportklub und man den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dennoch sind es weniger die sportlichen Resultate als die Nebenschauplätze, die Coach Frank Ulbricht zu schaffen machen. Die Favoritenrolle, so der Trainer, sei den Laufern ohnehin von außen zugetragen worden. "Wir wollen jetzt Punkt für Punkt holen. Meine Jungs sollen wieder Spaß haben", sagt der Coach.

Näher eingehen auf die Gründe, warum dieser zuletzt abhanden kam, will Ulbricht nicht. "Wir haben das jetzt intern geregelt", sagt er nur und spielt dabei auf den Abgang von Co-Trainer Werner Kirchhoff an, der wohl einen aus seiner Sicht mangelnden Fokus auf den eigenen Nachwuchs beklagt hatte. Ulbricht kann das nicht nachvollziehen und bekräftigt den Kurs, auf dem der Sportklub steuert. "Natürlich bleiben wir der Philosophie treu, auf unsere eigenen jungen Spieler zu setzen. Dass wir nicht alle einbauen können, ist aber auch klar. Zugänge von außen müssen sich in das Team integrieren, nicht andersherum. Darüber gibt es keine zwei Meinungen innerhalb des Vereins." Er habe für seinen Kurs auch die volle Rückendeckung, so Ulbricht. Nachfolger von Kirchhoff wird bis auf weiteres Darius Bodjrenou, der vergangene Saison mit dem TSV Neunhof in die Kreisliga aufge­stiegen war. Der 42-Jährige bestritt einst 35 Län­derspiele für sein Heimatland Benin.

Cittadini und Lechner gehen

Ehemalige Nationalspieler stehen beim SKL zwar aktuell nicht auf dem Platz, dass sich die Laufer aber für die laufende Bezirksligasaison ordentlich verstärkt haben, ist nicht von der Hand zu weisen: Daniel Bergler war zuletzt beim Club in der U19-Bundesliga am Ball, Dominik Hofmann kam trotz seiner 19 Jahre schon mit Bayernliga-Erfahrung im Gepäck - und Maximilian Buttenhauser sammelte bei den Profi-Reserven der SpVgg Greuther Fürth und des 1. FC Nürnberg Regionalliga-Erfahrung. Letzterer, so Ulbricht müsse konditionell noch dahin kommen, dass er richtig helfen könne. Doch vor dem Hintergrund, dass die Laufer als Aufsteiger in der vergangenen Saison einen starken dritten Rang belegten, ist die ihnen von der Konkurrenz zugesprochene Mitfavoritenrolle kaum verwunderlich - zudem sie vor Saisonstart nahezu keinen Abgang zu verzeichnen hatten

Das aber hat sich nun geändert: Mit Stefan Lechner und Enrico Cittadini kehrten in der vergangenen Woche zwei ehemalige Stützen dem Sportklub kurzfristig den Rücken. Defensivmann Lechner, den es zum Baiersdorfer SV zieht, wechselte vor gut zweieinhalb Jahren an die Schützenstraße und absolvierte während seiner Zeit beim SKL insgesamt 55 Pflichtspiele. "Ich hatte hier eine richtig geile Zeit, in der ich viele Freunde dazugewonnen habe - wir sind mit 20 Punkten Vorsprung von der Kreisliga in die Bezirksliga aufgestiegen, wurden dort im ersten Jahr gleich Dritter und haben darüber hinaus noch den Kreispokal gewonnen. Mehr geht eigentlich nicht ", resümiert Lechner via Laufer Facebook-Auftritt. Der Innenverteidiger stellte nicht nur aufgrund seiner Erfahrung, sondern vor allem auch wegen seiner enormen Kopfballstärke eine konstante Größe auf diesem Weg dar.

Auch Enrico Cittadini, den es zu seinem Heimatverein SC Eckenhaid in die Kreisliga zieht, hinterlässt eine Lücke bei den "Greens". Dem 21-Jährigen technisch beschlagenen Außenbahnspieler gelang in seiner Laufer Jugendzeit der Durchmarsch von der Bezirksoberliga bis in die Bayernliga. Cittadini bestritt in den letzten drei Spielzeiten 60 Spiele für den Sportklub Lauf. "Ich will aus persönlichen Gründen ein bisschen kürzer treten. Außerdem ist das einfach eine Herzensangelegenheit wieder bei meinem Heimatverein zu spielen", äußert sich Cittadini auf der Laufer Facebook-Seite.

Der A-Platz ist lädiert

Doch nicht nur Personalien sorgen in Lauf derzeit für Gesprächsstoff, auch der sonst so sattgrüne A-Platz tut es: Als FuPa am Sonntag mit der Kamera beim Pegnitzgrund-Derby vorbeischaute, zierten flächige braune Zonen das Spielfeld.


Die Schäden auf dem Laufer Geläuf sind nicht zu übersehen. F: FuPa

Was die genauen Gründe für das Platzleiden sind, weiß Ulbricht nicht. "Aber offenbar ist das Gras angegriffen durch einen Pilz." Dass der geplante Kunstrasenplatz auf dem Gelände des Sportklubs Gestalt annimmt und am Wochenende die ersten Bahnen verlegt werden konnten, ist zumindest eine infrastrukturelle Positivmeldung. Spätestens Ende dieser Woche soll der B-Platz des SKL, der sich in den ver­gangenen Wochen zunächst in Erdbraun, dann in Kiesgrau und schließlich in Asphaltschwarz präsentierte, wieder das vertraute Grün zeigen. Derzeit werden auf dem Spielfeld die Linie gezogen und die Flutlicht-Lampen montiert, so dass man auf Vereinsseite optimistisch ist, am 10. Sep­tember mit dem Architekten die Platzabnahme durchführen zu können. „Schließlich wollen wir ab Mitte September auf dem neuen Platz spielen“, so der SKL-Ehrenvorsitzende Manfred Alfes.

Das nächste Pegnitzgrund-Derby für den SKL findet am Freitagabend ohnehin auf fremdem Platz statt. Ulbricht erwartet beim SV Schwaig, mit zwei Heimsiegen und drei Auswärtspleiten in die Saison gestartet, ein Spiel auf "gleicher Höhe": "Auch die Schwaiger haben ja einige Änderungen vorgenommen", sagt er über das Team, gegen das es in der Vorsaison zwei Remis zu notieren gab. Ulbricht selbst kann dabei nur auf 14 Spieler seines Bezirksliga-Kaders zurückgreifen. "Mir fehlen sieben Spieler." Neben einer ganzen Reihe von Verletzten wird wegen Ur­laubs Daniel Bergler sowie Ka­pitän Sven Rothhaar, der nach einer Roten Karte im Derby gegen Diepers­dorf für zwei Spiele gesperrt wurde, nicht dabei sein.

Viel wichtiger als das Ergebnis der Partie gegen Schwaig scheint für ihn selbst ohnehin etwas anderes: "Meine Jungs sollen wieder Spaß entwickeln", wiederholt er. Denn der kam wohl etwas zu kurz in den vergangenen Wochen.

"Derby ist immer etwas besonderes"

„Ein Derby ist immer etwas Beson­deres - gerade gegen den Sportklub“, betont Schwaigs Trainer Tomas Di Stasio den Stellenwert des anstehen­den Duells - selbst wenn es wie in je­der Partie auch hier nur drei Punk­te zu holen gibt. Die möchte Di Stasio gern in Schwaig behalten und dass die gerade in einem Verjüngungspro­zess steckende Schwaiger Mannschaft das kann, hat sie nicht zuletzt beim 3:0-Sieg über Liga-Favorit ATSV Er­langen vor knapp zwei Wochen be­wiesen. Allerdings folgte zuletzt ei­ne Niederlage gegen Tabellenführer Bayern Kickers Nürnberg.

Doch die­se „Berg- und Talfahrt“ sei eben gera­de Ausdruck des Umbruchs im Team, so Di Stasio, das aber auf einem gu­ten Weg sei. Als Verstärkung kann der Schwaiger Coach erstmals Neu­zugang Matthias Winterhalter ein­setzen, der vom Landesligisten Quel­le Fürth nach Schwaig kam und von demsich Di Stasio viel verspricht.



Außerdem am Freitagabend:

TB Johannis 88 - FC Stein (Fr 18:00)

Zum Kärwaspiel in Schnepfenreuth empfängt der TB Johannis 88 bereits eine Stunde zuvor den FC Stein. Auch der Turnerbund will nach dem schwachen Start und den bekannten Unstimmigkeiten endlich Ruhe und Rhythmus in die Saison bekommen und kann mit einem Sieg den FC Stein überholen, der am vergangenen Samstag gegen TV 48 Erlangen seinen ersten Dreier einfahren konnte. „Wir schauen auf uns“, lässt sich FC-Trainer Michael Lauth von den Geschehnissen im Knoblauchsland aber nicht groß beeindrucken. In der vergangenen Spielzeit setzte es bei diesem Duell jeweils einen knappen knappen 1:0-Auswärtssieg.

Aufrufe: 03.9.2015, 11:31 Uhr
jam (FuPa) / pb (Pegnitz Zeitung) / FNAutor