2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nach dem die SG Kirberg/Ohren/Nauheim das Hinspiel gegen Walluf mit 1:2 verloren hatte, gewannen sie nun das Rückspiel mit 2:1. Archivfoto: Leichtfuß.
Nach dem die SG Kirberg/Ohren/Nauheim das Hinspiel gegen Walluf mit 1:2 verloren hatte, gewannen sie nun das Rückspiel mit 2:1. Archivfoto: Leichtfuß.

Eine Halbzeit komplett verschlafen

GRUPPENLIGA: SG Walluf erleidet Rückschlag im Abstiegskampf und unterliegt zuhause der SG Kirberg/Ohren/Nauheim verdient mit 1:2

WALLUF. Fußball ist neben Lauf, Kampf und Taktik auch eines: Kopfsache. Das bekamen die rund 50 Zuschauer auf dem Wallufer Johannisfeld im Abendspiel des 28. Spieltags vor Augen geführt. Auf der einen Seite ein Gegner, der eigentlich wichtige Punkte im Abstiegskampf benötigt, auf der anderen der Tabellenvorletzte, der bereits so gut wie abgestiegen ist. Am Ende entführten die Gäste aus Kirberg drei überraschende, aber umso verdiente Punkte in Richtung Heimat.

Walluf dagegen schmeckte die Favoritenrolle nicht wirklich. In der ersten Minute bot sich dem aufgerückten Abwehrturm Sascha Brox nach einer Ecke die Kopfballchance zur Führung, aber danach kamen die Gastgeber überhaupt nicht ins Spiel und agierten behäbig bis verkrampft. Lediglich der agile Markus Hierath strahlte über die linke Seite Torgefahr aus. Die in gelb-blau gekleideten Gäste traten mit deutlich mehr Mumm auf und erspielten sich immer wieder gute Chancen. Die erste nutzte Jens Scheib nach Assist von Milos Jovanovic zur Führung, nachdem der Vorlagengeber im Strafraum von der SG-Defensive nur Geleitschutz bekam und nicht am Flachpass in die Mitte gehindert wurde.

Kim reißt die Lücken

In Minute 36 bis 38 bot sich den Gästen dann gleich eine Dreifach-Chance auf das 2:0. Zunächst parierte Messi Azar einen Schuss von Jovanovic zur Ecke, danach vergaben Björn Enderich und Jung Hun Kim nach den folgenden Eckbällen aus kurzer Distanz. Letzterer hatte dann aber maßgeblichen Anteil, dass das verdiente 2:0 dann doch noch fiel. Mit pfeilschnellem Antritt schleppte er den Ball durch das komplette Mittelfeld, stand so Pate dafür, dass Volkan Subasi ins Eins-Gegen-Eins mit Linksverteidiger Christopher Martin gehen konnte. Nach einer Finte fuhr Martin das Bein aus, Subasi fädelte geschickt ein und kam zu Fall – Elfmeter. Soheil Mansur verwandelte trotz zahlreicher Beschwerden der Wallufer sicher zur Pausenführung.

Elfmeter-Kopie

Von Walluf musste nun mehr kommen, das war klar. Doch wirklich zwingend wurde die Elf von Timo Sieben nicht. Der Elfmeter für die Gastgeber, den just Martin auf ähnliche Weise herausholte, wie er ihn vorher verschuldet hatte, kam eher überraschend. Dem ansonsten unsichtbaren Patrick Stanczyk wars egal, er verwandelte sicher zum Anschlusstreffer. In der Folge kamen die Rheingauer zwar auf, aber nicht wirklich zwingend vors Tor. Auch in Unterzahl (Mansur sah Gelb-Rot) hielt die Defensive den Bemühungen der Wallufer stand. In der Nachspielzeit wäre es jedoch fast mit dem Ausgleich passiert, im Anschluss an einen Freistoß bot sich aus dem Getümmel heraus die Riesenchance, doch Gärtner parierte klasse. Verdient wäre der Ausgleich freilich nicht gewesen.

Timo Sieben (Trainer SG Walluf): "Meiner Meinung nach ist die Niederlage verdient. Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen, da haben wir nicht als Mannschaft gespielt. Wir können froh sein, dass es nur 0:2 gestanden hat. Dass wir nach dem Elfmeter Druck gemacht haben ist okay, aber wir haben keine Chancen herausgespielt. Es waren viele Zufallsprodukte dabei in unserer Offensivbewegung. In der jetzigen Phase ist in jedem Spiel Druck da, aber wenn ich auf dem Platz stehe, blendet man das eigentlich aus. Ich glaube nicht, dass uns das gelähmt hat. Vielleicht hatten wir das Spiel im Vorhinein im Kopf abgehakt, das funktioniert in der Klasse nicht. Jetzt haben wir erstmal Ostern und lassen die anderen spielen, ab nächster Woche können wir das wieder gutmachen. Das ist das Gute am Fußball."

Heiko Weidenfeller (Trainer Kirberg/Ohren/Nauheim): "Wir hätten zur Halbzeit sogar höher führen können. Auf dem engen Platz hier kann immer mal ein Ball durchrutschen, das war uns für die zweite Halbzeit klar. Beide Elfmeter kann man pfeifen, der Kontakt war da. Dass wir nach dem 2:1 und dem Platzverweis ins Schwimmen kommen war auch klar, aber wir haben es gut verteidigt. Wir haben jetzt sechs Punkte aus den letzten zwei Spielen gut, das tut uns gut. Walluf hat aus meiner Sicht eine gute Spielanlage, mich wundert, warum sie nur so wenig Punkte haben. Auch wir wollen noch ein möglichst viele Punkte holen, um vielleicht im Rennen zu sein, falls der ein oder andere zurückzieht. Spielerisch hat es bei uns aber über die gesamte Saison gesehen nicht für die Gruppenliga gereicht."

SG Walluf: Azar, Brox, Wolf (77. Sabbar), Barg, Dahlen, Buff, Martin (85. Flemming), K. Faist, Dillmann, Hierath, Stanczyk.
SG Kirberg/Ohren/Nauheim: Gärtner, Butzbach, Reusch, Harada, Enderich, Kim, Mansur, Jovanovic (90+2 Yuecel), Pollak, Scheib, Subasi.
Tore: 0:1 Scheib (18.), 0:2 Mansur (43./FE), 1:2 Stanczyk (64./FE).– Gelb-Rot: Mansur (75./SG Kirberg/Ohren/Nauheim/wdh. Foulspiel).– SR: Rendel (Raunheim).– Zu.: 50.

+++ Den Liveticker zum Nachlesen findet ihr hier. +++

Aufrufe: 014.4.2017, 11:45 Uhr
Philipp DurilloAutor