2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sebastian Zehnle | Foto: Sebastian Köhli
Sebastian Zehnle | Foto: Sebastian Köhli

Sebastian Zehnle: "Wenn die Spieler sich reinhauen..."

BZ-Interview zum Spieltag mit Sebastian Zehnle, Trainer der SG Schweighausen, die 2017 noch ungeschlagen ist

Die SG Schweighausen bleibt im Fußballjahr 2017 weiterhin ohne Niederlage. Mit dem 3:0 gegen den SV Gengenbach fuhr die Mannschaft von Trainer Sebastian Zehnle im dritten Spiel den zweiten Sieg ein, wiederum gegen einen Kontrahenten aus dem oberen Tabellendrittel. Daniel Weber hat sich danach mit dem 38-Jährigen unterhalten.
BZ: 2016 endete mit sechs sieglosen Spielen in Serie, darunter vier Niederlagen. Im neuen Fußballjahr läuft es deutlich besser. Woran liegt es?
Zehnle: Die Mannschaft hat auch heute wieder sowohl kämpferisch als auch spielerisch eine tolle Leistung gezeigt, und in der Defensive sind wir auch sicher gestanden. Wenn die Spieler sich reinhauen und alles geben, dann geht auch was. Es war ja wieder ein Spiel gegen eine Mannschaft aus der Top Five der Tabelle. Und ich hatte heute nie das Gefühl, dass das schiefgehen kann.

BZ:
Für einen Trainer muss das ein ziemlich gutes Gefühl sein. Man darf also davon ausgehen, dass die lange Winterpause Ihrer Mannschaft gutgetan hat.
Zehnle: Nun ja, ehrlich gesagt habe ich noch nie eine solch miserable Wintervorbereitung erlebt, wie wir sie hatten. Die Trainingsbeteiligung war sehr schwach. 16 Spieler aus dem zusammengesetzten Kader der Ersten und Zweiten Mannschaft haben beispielsweise weniger als ein Drittel der Einheiten mitgemacht. Davon war ich sehr enttäuscht.

BZ:
Wie kam es dennoch zu der Leistungssteigerung?
Zehnle: Ich habe das natürlich angesprochen und erklärt, wie enttäuscht ich war. Das haben sich die Spieler wohl zu Herzen genommen, in den ersten drei Spielen hat man jetzt gesehen, dass da eine richtige Mannschaft auf dem Platz steht. Als es die Besprechung gab, wusste ja jeder, dass es meine letzte Rückrunde als Trainer wird. Im Dezember hatte ich erklärt, dass ich nach der Saison als Trainer in Schweighausen aufhören werde. Dann waren es drei Jahre und ich glaube, dass es gut ist, wenn dann eine Veränderung stattfindet.

BZ:
Seit einigen Tagen ist auch bekannt, dass Sie in der nächsten Saison Trainer des FC Ottenheim, der sich derzeit anschickt, in die Kreisliga A aufzusteigen. Was hat den Ausschlag für diese Entscheidung gegeben?
Zehnle: Ich bin ein ehrgeiziger Trainer und glaube, dass ich mit der Mannschaft in Ottenheim Erfolg haben kann. Aber jetzt bin ich noch Trainer der SG Schweighausen, deswegen möchte ich dazu nichts weiter sagen.

BZ:
Konnten Sie Ihre Ziele als ehrgeiziger Trainer in Schweighausen erreichen?
Zehnle: Bei einem kleinen Verein wie hier in Schweighausen ist es einfach schwer, Erfolg zu haben. Diese Saison zeigt das sehr gut. Wir hatten einen katastrophalen Start mit vier Niederlagen aus fünf Spielen, obwohl wir da meistens nicht die schlechtere Mannschaft waren. Wir haben uns dann wieder gefangen, aber auch ständig mit Ausfällen zu kämpfen. Sei das, weil Spieler verhindert, gesperrt oder verletzt waren. Das können wir hier einfach nicht kompensieren. Ständig musste ich umstellen. Und dazu kommt eben die angesprochene geringe Trainingsbeteiligung.

BZ:
Was sind Ihre Ziele für den Rest der Saison und Ihrer Zeit in Schweighausen?
Zehnle: Ich wünsche mir einen tollen Abschluss, der gelingen kann, wenn sich die Mannschaft weiterhin so präsentiert, wie sie es gerade tut. Das macht mich als Trainer schon sehr stolz. Dass es in der Tabelle noch weit nach vorne geht, ist aber utopisch. Der Punkteabstand zur vorderen Region ist einfach zu groß.
Aufrufe: 026.3.2017, 23:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor