2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die spielstarke Formation aus dem Hohensteiner Ortsteil hatte unter der Regie von Trainer Ibrahim „Ibo“ Munyaneza letztlich allen Konkurrenten die Rücklichter gezeigt. F: Henz
Die spielstarke Formation aus dem Hohensteiner Ortsteil hatte unter der Regie von Trainer Ibrahim „Ibo“ Munyaneza letztlich allen Konkurrenten die Rücklichter gezeigt. F: Henz

Aus Aufstiegsbild wird Titel-Gemälde

MEISTERBRIEF +++ Last-Minute-Champions des GSV Born unter Ibo Munyaneza erstmals Kreisoberligist

Hohenstein. Nach dem 7:0-Erfolg zum Finale der A-Liga-Runde bei Absteiger FC Hettenhain postierten sich die Fußballer des GSV Born freudestrahlend zum Teamfoto im Tor. Als vermeintlicher Zweiter war ihnen angesichts der diesjährigen Sonderregel mit zwei Direktaufsteigern der Sprung in die Kreisoberliga nicht mehr zu nehmen. Doch die Pointe einer aus GSV-Sicht so großartig verlaufenen Saison folgte Augenblicke später. Spitzenreiter FV 08 Geisenheim soll überraschend gegen die SG Niederems/Esch verloren haben, hieß es plötzlich. Dem ungläubigen Staunen im Borner Lager folgte die Bestätigung. Geisenheim hatte tatsächlich gepatzt, die SG aus Niederems/Esch mit dem von Michael Stasch in letzter Sekunde erzielten 2:1-Siegtor Schützenhilfe geleistet. Das Borner Aufstiegsbild war zum Meister-Gemälde geworden.

Coach Planer und Teamplayer: Die spielstarke Formation aus dem Hohensteiner Ortsteil mit internationalem Anstrich hatte unter der Regie von Trainer Ibrahim „Ibo“ Munyaneza, dessen familiäre Wurzeln in Ruanda liegen, letztlich allen Konkurrenten die Rücklichter gezeigt. „Ibo hat alles präzise geplant und sich als Teamplayer gezeigt, der auch über den Fußball hinaus für die Spieler da ist“, streicht der Club-Vize Uwe Dietrich den großen Anteil des Coachs am Titelgewinn heraus. Munyaneza hat dem GSV den ersten Kreisoberliga-Einzug beschert, durfte danach gut gelaunt in den Australien-Urlaub jetten.

Faktor Freundschaft: Man werfe beim GSV keinesfalls mit Geld um sich, vielmehr sei der Faktor Freundschaft ein weiterer entscheidender Faktor gewesen, so Dietrich. Und der Kern des Teams um den spielenden Co-Trainer Tatul Sarkisijan – als Munyanezas rechte Hand eine Säule im Borner Gefüge – stamme aus dem eigenen Jugendbereich, ergänzt Dietrich. Auch die Torjäger Pedro Goncalves (19 Saisontreffer) und Armin Smajic (18) sowie Farshad Shokriyan zählten dazu. Dietrich selbst trägt mit gewaltigem Engagement und viel Herzblut zur offenbar ganz besonderen Atmosphäre beim „Gesang- und Sportverein“ bei.

Familiär dank Familie Dietrich: Der 66-Jährige ist quasi Borns Mann für alle Fälle, während Helmut Rademacher und die Crew der Handwerker-Rentner die vereinseigene Anlage in Schuss halten. Dazu ist auf weitere ehrenamtliche Helfer Verlass. Dietrichs Frau Birgit bereitete derweil jeden Donnerstag ein Essen für die Mannschaft zu, schürte damit das Wohlbefinden der Spieler. Derart gestärkt entfachten sie auf dem Platz einen Kombinationswirbel, vor dem die meisten Kontrahenten kapitulieren mussten. Wozu mit Albert Wanke ein weiteres Offensiv-Ass als effizienter Vorbereiter beitrug. Der 1:0-Erfolg in Geisenheim (durch Smajis herrlichen Volleyknaller) und das 5:0 bei Mitaufsteiger SG Laufenselden markieren echte Highlights.

Hofer und Amiri echte Vorbilder: „Doch Titel“, weiß Dietrich, „werden über die Abwehr gewonnen.“ Die 29 Tore, die der GSV lediglich kassierte, stehen als Liga-Bestwert für Borner Kompaktheit. Kapitän Ahmad Djawed Amiri zeigte sich als Stabilisator und Vorbild in einer Person. Und ganz hinten erwies sich Torwart-Dauerbrenner Christian Hofer als ruhender Pol. Wenn er gebraucht wurde, stellte sich der 45-Jährige, der mit dem SC Gräselberg und Kastel 06 bereits Aufstiege gefeiert hatte, in den Dienst der Mannschaft und half aus. Seit 2006 wohnt er in Born, seit 2010 ist er mit dem GSV verbandelt. „Ein gemeinschaftlich errungener Erfolg ist etwas Tolles. Die Mannschaft hat einfach harmoniert und die Rahmenbedingungen waren top. Aber die Kreisoberliga wird eine echte Herausforderung. Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein“, schlägt Hofer die Brücke vom Erreichten in die Zukunft.

Abenteuer meistern: Bis auf Sear Ayubi (verzieht nach Stuttgart) ist derzeit kein Abgang absehbar. Das wiederum schürt die Zuversicht von Uwe Dietrich, dass die Mannschaft im Stande ist, das Abenteuer Kreisoberliga mit den geplanten punktuellen Verstärkungen zu meistern.

Meisterkader: Christian Hofer (17 Einsätze/0Tore/45 Jahre), Ole Dietrich (7/0/33), Kemal Bulut (5/0/24), Maurice Bishop (1/0/20); Sear Ayubi (23/7/30), Kamer Bulut (6/0/20), Halis Demir (1/0/30), Marcel Galambos (15/1/29), Rafail Ioannidis (25/0/19), Farshad Shokriyan (25/0/24), Yonas Fseha (21/2/27), Serdar Gündogdu (5/1/22), Tatul Sarkisijan (29/9/25), Hrisovalandi Yonadam (11/3/24), Ahmad Djawed Amiri (25/8/31), Robert Barbajan (19/2/20), Sandro Goncalves (1/0/19), Massoud Joz Delshadian (4/0/25), Ali Anwari (29/3/28), Pedro Goncalves (24/19/24), Jay Harris (18/1/30), Hadi Louzi Habab (3/0/30), Garegin Sahakyan (19/4/23), Armin Smajic (26/18/26), Mattheus Karbo (4/2/25), Albert Wanke (26/6/25).



Aufrufe: 010.6.2017, 10:00 Uhr
Stephan NeumannAutor