2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
F: Parker
F: Parker

SG Kinzenbach bewahrt Ruhe

VL MITTE: +++ Talfahrt vom Spitzenreiter zum Abstiegskandidaten +++ Viele Platzverweise stören Weinecker +++ Vorbild FSV Schröck +++

KINZENBACH (bir). Nach zwei Partien mit sechs Punkten Spitzenreiter, am 15. Spieltag der Verbandsliga Mitte auf Rang 14 - die SG Kinzenbach hat im Lauf der Runde nur noch sieben Zähler dazugewonnen und ist bis auf einen möglichen Abstiegsplatz durchgereicht worden. So wie aber die frühe Poleposition des Aufsteigers nicht die wirklichen Kräfteverhältnisse in der Liga widerspiegelte, so ist auch der momentane tabellarische Stand nicht zwingend aussagekräftig für das aktuelle Leistungsvermögen des Teams aus dem Heuchelheimer Ortsteil.

,,Am Anfang war nach dem Aufstieg die Euphorie groß, wir haben effektiv gespielt und auch etwas Glück gehabt", weiß SG-Trainer Andre Weinecker ,,den perfekten Start als schöne Momentaufnahme" richtig einzuordnen. Aber auch angesichts der jetzigen bedrohlicheren Situation wird der ehemalige Waldgirmeser Hessenligaspieler nicht nervös, wohl wissend, ,,dass wir uns in den letzten Spielen in Braunfels und in Ederbergland nicht für unsere gute Leistungen belohnt habe. Aber es spricht für den Charakter des Teams, wie wir dort aufgetreten sind."

Dazwischen lag eine Phase der Eingewöhnung und des Lernens für seine Spieler, von denen unter anderem die Verbandsliga erfahrenen Sven Döhring, Tommy Ried, Elvis Zuhrig und Steffen Spottka die Führungsrolle übernehmen und zahlreiche junge und unerfahrenere Spieler davon profitieren sollten.

,,Nach dem 0:3 beim SF/BG Marburg kam der Bruch", sagt Weinecker, der dazu noch beim Mitaufsteiger die Gelb-rote Karte und anschließende Sperre für Kevin Rennert zu verkraften hatte. Das war der erste von fünf Platzverweisen. Besonders ärgerlich und vermeidbar, denn vier gab es wegen verbaler Undiszipliniertheiten. So fehlten neben Rennert auch Sebastian Schadeberg, Döhring und zweimal Christian Hesse und vergrößerte die durch Verletzungen, berufliche Beanspruchung und Urlaub schon lange Ausfallliste.

,,So haben wir drei Spiele durch Undiszipliniertheiten verloren", beklagt Weinecker, der dazu einräumt: ,,Unser Kader hat nicht die Größe und Qualität in der Breite, dass wir Ausfälle leicht ausgleichen können. Und von den jungen Spielern kann man nicht erwarten, dass sie gleich Leistung bringen." Es war den Vereinsverantwortlichen aber von Beginn an klar, ,,dass wir mit dem wohl kleinsten Etat der Liga und mit bescheidenen Mitteln viel herausholen müssen."

Nachdem der Coach zwischenzeitlich in einer Mannschaftssitzung seinen Spielern ins Gewissen geredet hatte, hat der SG-Coach eine Reaktion bemerkt. ,,Die Spieler haben begriffen, das es nur über das Kollektiv geht, um den Klassenerhalt zu schaffen." Aber er weiß auch, dass das beste Mittel gegen Selbstzweifel, Angst und Unzufriedenheit Siege sind. Nicht nur gute Leistungen wie zuletzt, die keine Punkte bringen. ,,Dann gehen auch wieder Bälle, die in Ederbergland und Braunfels gegen den Pfosten sprangen, ins Tor rein", glaubt Weinecker..

Auch Felix Henkelmann, der Sportliche Leiter in Kinzenbach, bewahrt Ruhe: ,,Wir haben einige unglückliche Niederlage hinnehmen müssen, wo wir es nicht geschafft haben, unsere Überlegenheit zu Toren zu nutzen. Aber die Saison ist noch lang."

In den restlichen vier Spieltagen vor der Winterpause will die SG laut Weinecker ,,in Ruhe spielen und möglichst noch einige Punkte machen, um dann in der spielfreien Zeit uns zu hinterfragen, was wir besser machen können." Und dabei soll als Vorbild der FSV Schröck dienen, der in der vergangenen Saison nach schlechtem Beginn noch das zweitbeste Rückrundenteam wurde. Und da könnten die Kinzenbacher Kicker mit einem Derbysieg am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) gegen Mitaufsteiger TSG Wieseck sich und ihren Fans eine schöne Vorweihnachtszeit einläuten. ,,Ein Dreier gegen Wieseck wäre eminent wichtig", hofft auch Henkelmann auf die Wende im Prestigederby.



Aufrufe: 019.11.2015, 19:11 Uhr
Gießener AnzeigerAutor