Wie ist dieser Lauf zu erklären? Einer, der es wissen muss, ist SC-Trainer Klaus Mösle, der den 27-Jährigen bereits in der Saison 2005/06 beim SV 73 Nürnberg-Süd sowie vor drei Jahren in Feucht unter seinen Fittichen hatte: „Basti ist ein pfeilschneller, spielstarker Stürmer, der einfach weiß, wo das Tor steht. Sein Stürmerblut und -talent habe ich schon damals bei Süd erkannt, als er noch gar kein zentraler Mittelstürmer war.“
Also setzte Mösle ihn zunächst als Konterstürmer („falsche Neun“) und Schulik dankte es ihm prompt mit seinem ersten Tor im ersten Spiel. Die wahren Stärken Schuliks erkennend, formte ihn sein 52-jähriger Coach dann nach und nach zum Mittelstürmer um – und Schulik zahlte das ihm entgegengebrachte Vertrauen Treffer um Treffer zurück. In der Saison 2011/12 kreuzten sich die Wege der beiden zum zweiten Mal: Der Angreifer wechselte vom SV 73 Nürnberg-Süd zum 1. SC Feucht, den Mösle bereits ein Jahr zuvor übernommen hatte.
Und die Symbiose Schulik/Mösle fruchtet abermals: In 28 Begegnungen erzielte der Feuchter 18 Treffer – erreicht also einen stolzen Schnitt von 0,64 Toren pro Spiel! Dieser überragenden Quote war es letztlich auch geschuldet, dass die Verantwortlichen des SC sich letztlich vergebens darum bemühten, Schulik zu halten – ihn zog es weiter zum damaligen Regionalligisten SC Eltersdorf. Die hohen Erwartungen, die man dort in ihn setzte, konnte er trotz zwölf Toren in der zweiten Elf jedoch nicht erfüllen, so dass die Liaison Schulik/Eltersdorf – wenn es denn je eine war – schnell wieder platzte.
Doch Mösle betrachtet genau diese eine Saison als wichtigen Mosaikstein für Schuliks weiteren Karriereverlauf: „Dieses eine Jahr war unheimlich wichtig und lehrreich für ihn. Sich in einem neuen Umfeld auf höherem Niveau, sprich der Regionalliga, zurechtfinden zu müssen, hat ihn immens weitergebracht. Das habe ich schon damals gewusst.“ Und Trainerfuchs Klaus Mösle sollte einmal mehr Recht behalten. Denn als hätte sein 52-jähriger Lehrmeister das Drehbuch für Schulik geschrieben, läuft es für Feuchts Neuzugang – nach einjährigem Gastspiel in der vergangenen Saion beim FC Kalchreuth – in dieser Spielzeit so richtig rund: Souveräner Tabellenführer mit dem SC, dazu Toptorjäger in der Landesliga Nordost! Kein Wunder, dass Mösle mit seinem neuen alten Stürmer rundumzufrieden ist: „Wenn’s so läuft wie für Basti derzeit – was soll ich da groß kritisieren?“ Und dass er einen Lauf hat, das bewies Schulik auch am Dienstagabend, als er beim munteren 5:5 im Testspiel gegen seine Ex-Kollegen aus Eltersdorf gleich dreifach (!) traf.