2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Düsternis an der Beke: In der Verlängerung des Kreispokal-Halbfinales fiel am Mittwochabend in Neuenbeken ein Teil der Flutlichtanlage aus.
Düsternis an der Beke: In der Verlängerung des Kreispokal-Halbfinales fiel am Mittwochabend in Neuenbeken ein Teil der Flutlichtanlage aus.

Flutlichtausfall hat ein Nachspiel

Schiedsrichter fertigt nach dem Halbfinale zwischen Neuenbeken und dem BV Bad Lippspringe einen Sonderbericht an / Der Verdacht steht im Raum, dass eine Spielunterbrechung absichtlich herbeigeführt wurde

Das Halbfinale im Fußball-Kreispokal zwischen dem SCV Neuenbeken und dem BV Bad Lippspringe dauerte am Mittwochabend satte 160 Minuten. Denn zur regulären Spielzeit und der Verlängerung gesellte sich eine 40-minütige Unterbrechung, weil an einigen Flutlichtmasten das Licht ausgegangen war. Am Ende jubelten die Gäste über einen 3:1-Sieg nach Verlängerung. Neuenbeken ist damit ausgeschieden – und nun droht dem SCV zudem noch ein Nachspiel vor der Kreisspruchkammer.

Grund: Schiedsrichter Durica Dzijan fertigte einen Sonderbericht an. Darin geht es auch um den besagten Flutlichtausfall. Nach dem Bad Lippspringer 2:1-Führungstreffer von Christoph Szura (105.) hatte Dzijan nämlich den Ruf eines Zuschauers vernommen. Der Satz „Macht doch das Licht aus“ schallte demnach über die Bekekampfbahn. Dies bestätigt auch BVL-Coach Rene Deffke. Und tatsächlich gingen unmittelbar nach dem besagten Tor die Lichter aus. Dzijan unterbrach die Partie, die erst nach 40 Minuten fortgesetzt werden konnte. Den ominösen Satz aber zitierte er in seinem Sonderbericht.
SCV-Coach Michael Radtke beteuert unterdessen, dass der Flutlichtausfall auf höhere Gewalt zurückzuführen sei. „Es gibt schon seit längerem ein Problem mit dem Hauptschalter, das der Stadt auch bekannt ist. Kurioserweise ist im Winter in einem Testspiel gegen den BVL schon einmal das Flutlicht ausgefallen“, erklärt Radtke und fügt an: „Zudem ist der Sicherungskasten unter Verschluss. Da kommt gar kein Zuschauer ran.“
Einige Zuschauer aber hatten sich definitiv daneben benommen. „Das Spiel war für ein Derby eigentlich in Ordnung. Es war nicht überhart. Aber von außen wurde unheimlich viel Hektik hereingebracht. Die Spieler wurden angeheizt“, berichtet Durica Dzijan, der einen Zuschauer wegen ständiger Pöbeleien von der Anlage verwies. Zudem sahen Neuenbekener Auswechselspieler Gelbe Karten. Chefcoach Radtke musste hinter die Bande, weil er seinem Unmut über die Schiedsrichterleistung Luft gemacht hatte.
Mit der Leistung seiner Schützlinge war er dagegen sehr zufrieden. „Ich bin tierisch stolz auf meine Mannschaft. Wir waren mit einem Landesligisten auf Augenhöhe“, urteilte Radtke. Trainerkollege Deffke war derweil nur froh über das gebuchte Finalticket. „Es war ein verdammt hartes Stück Arbeit“, erklärte der BVL-Coach, um gleichzeitig die aufgeheizte Atmosphäre am Spielfeldrand zu kritisieren: „Das hatte nicht viel mit Sport zu tun.“

Finalspiele steigen in Scharmede

Mit dem Duell zwischen A-Ligist SV Marienloh und Landesligist BV Bad Lippspringe kommt es im Finale des Herren-Kreispokals zu einem packenden Nachbarschaftsderby. Das besagte Endspiel steigt allerdings im rund 20 Kilometer entfernten Scharmede, denn der dort beheimatete SC Concordia ist am Christi-Himmelfahrtstag (25. Mai) Gastgeber der Kreispokal-Endspiele. Der SCC Scharmede weiht damit zugleich seine neue „Qwellcode-Arena“ am Stangenweg ein. Um 13 Uhr steigt auf dem Scharmeder Hybridrasen zunächst das Frauenfinale zwischen Westfalenligist SC Borchen und Landesligist TuS Sennelager. Das Herren-Endspiel wird dann um 16 Uhr angepfiffen.

Aufrufe: 06.4.2017, 21:00 Uhr
Frank Beineke / Foto: Bahho KaraAutor