2024-05-08T14:46:11.570Z

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Im Jahr 2013 stand Maurizio Scigliuzzo als Trainer an der Seitenlinie des  SV 1873 Nürnberg Süd. F: Zink
Im Jahr 2013 stand Maurizio Scigliuzzo als Trainer an der Seitenlinie des SV 1873 Nürnberg Süd. F: Zink

Scigliuzzo: "Bin überrascht, was uns zugetraut wird"

Vorschau 3. Spieltag: Tuspo Roßtal wird von vielen als Aufstiegsaspirant gehandelt, nun wartet erst einmal das Derby gegen den SV Raitersaich um Trainer Sven Kraft

Zumindest von den Punkten her wurde der Tuspo Roßtal den Vorschusslorbeeren bisher gerecht. Nach zwei Spielen steht die Optimalpunktzahl von sechs Zählern auf der Habenseite, wenngleich spielerisch noch nicht jedes Rädchen ineinandergreift, was für Coach Maurizio Scigliuzzo keine Überraschung darstellt. Erst einen Punkt auf dem Konto hat der neuformierte SV Raitersaich. Die junge Truppe von Trainer Sven Kraft, der sich von der Liga begeistert zeigt, ist auf einem guten Weg, muss aber noch effektiver werden. Da kommt ein Derby doch gerade richtig.

SV Raitersaich - Tuspo Roßtal (So 15:00)

Etwas verwundert nahm der neue Roßtaler Trainer Maurizio Scigliuzzo, der zuletzt im Nachwuchsbereich des 1. FC Nürnberg arbeitete und zu Saisonbeginn Paolo Rizzo ablöste, zur Kenntnis, dass er scheinbar einen Aufstiegsaspiranten übernahm. Zumindest lautet so die Einschätzung der Konkurrenz. "Ich war schon etwas überrascht, was man uns zutraut", meint Scigliuzzo, der die Vorschusslorbeeren als Kompliment aufnimmt.

Zunächst einmal gilt es jedoch 40 Punkte auf das Konto zu bringen. "Alles, was darüber ist, nehmen wir natürlich mit. Das ist jetzt auch nicht tiefgestapelt, denn in der Liga gibt es viele gute Mannschaften und wir haben auch einige Abgänge zu verkraften." Als da wären: sein Vorgänger und Spielertrainer Paolo Rizzo ("Er ist eigentlich nicht zu ersetzen"), bei dem noch unklar ist, ob er im Laufe der Spielzeit wieder als Spieler zur Verfügung steht. Gleiches gilt für Vorbereiter Filippo Carelli, der ein Auslandsstudium absolviert. Ihre Pässe liegen weiterhin in Roßtal, genauso die von Frederik Hilbert und Michele Rinchiuso, die bislang ebenfalls noch nicht im Kader standen. Noch auf der Verletztenliste stehen die beiden Rückkehrer Mario Knie (von der SpVgg Steinachgrund) und Dominik Steinlein (vom SV Raitersaich), für den das Derby gegen seine alten Kameraden noch zu früh kommt. Auch Torjäger Asko Hamidovic ist noch Teil des Lazaretts. "Er braucht noch ein bisschen, kommt aber langsam auf die Beine."

Erstmals trainiert Scigliuzzo nun seinen Sohn Marco, der ihm nach Roßtal folgte. "Natürlich ist er aber auch verletzt", verrät der Vater mit einer Portion Galgenhumor. Zufrieden ist der 43-Jährige trotz der Ausfälle mit dem Saisonstart. "Sechs Punkte, wer ist nicht damit zufrieden?" Zur Stammelf zählten da die anderen Neuen Giovanni Stabile, der Alexander Gebelein (zum SC 04 Schwabach) im Tor ablöste, Roberto Bernardez und Garret Gachot. Trotzdem weiß er auch, dass es noch etwas Zeit benötigt, bis die Automatismen greifen werden. "Neuer Trainer, neue Spieler: Wir müssen uns erst einmal finden. Konditionell haben wir eine gute Basis gelegt, das hat man in beiden Spielen gesehen, als wir gegen Ende noch zulegen konnten." Nun freut sich der Coach auf ein schönes Derby. "Wir treten mit Respekt und Konzentration an und bauen auf unsere Stärken", gibt Scigliuzzo vor, der vor allem auf das Kollektiv setzt.

"Dann kam der Vier-Meter-Mann"

Der SV Raitersaich hat erst einen Zähler auf der Habenseite. Etwas Pech hatte die Truppe von Neu-Trainer Sven Kraft in der vergangenen Woche bei Bezirksliga-Absteiger Post SV, wo man in der zweiten Hälfte vergessen hatte den Sack zuzumachen. Gute Ansätze hat Kraft trotz des 2:2-Remis gesehen. "Wir haben nach dem Rückstand Moral gezeigt, allerdings glasklare Chancen vergeben. Der Konter hat gefehlt und dann kam der Vier-Meter-Mann", spielt er auf die Einwechslung von Robin Zucker an, dem schließlich der 2:2-Treffer per Kopf gelang. Der Coach bescheinigte seiner Mannschaft aber auch, dass sie viel arbeitet. "Sie hat sich diesmal nicht belohnt. Das Glück wird noch kommen."

Viele Neuzugänge muss Kraft in das Team einbauen. Vor allem auf junge Spieler mit Entwicklungspotential setzte der SVR in der aktuellen Transferperiode. Zunächst galt es einen Nachfolger für Keeper Jonas Pamer zu finden, der ein großes Erbe hinterließ. Die Wahl fiel auf Ferdinand Gerblinger vom SV Poppenreuth und Lukas Marx von der SG Quelle Fürth. Knapp die Nase vorn hat aktuell der Neuzugang des Kreisliga-Aufsteigers. "Beide sind tolle Torhüter und geben Vollgas."

Einen kleinen Einblick in seine Beweggründe wieder einen Trainerposten zu übernehmen, gibt der 39-jährige Lehrer auch noch. "Mich hat die Aufgabe gereizt in Raitersaich etwas zu entwickeln", gibt Kraft im Gespräch an. "Die Liga ist der Hammer. Wir haben enorm viele Derbys", war ein weiterer Grund für sein Engagement. Das Derby schlechthin steht nun am kommenden Sonntag an, pünktlich zur Kärwa in Raitersaich. "Es gibt doch nichts Schöneres als jetzt ein Derby. Da ist alles möglich und viel Feuer drin", meint der Coach, der bemerkt, dass seine Mannschaft immer stärker zusammenwächst. "Wir müssen noch effektiver werden." Der Sonntag wäre dafür kein schlechter Zeitpunkt.


Aufrufe: 018.8.2016, 10:32 Uhr
Matthias JanouschAutor