2024-04-25T14:35:39.956Z

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Coach Sebastian Kamberger (l.) und sein Trainerkollege Markus Popp (r.) rahmen die beiden Neuzugänge Thomas Kursawe und Christian Perschke ein. F: TSV
Coach Sebastian Kamberger (l.) und sein Trainerkollege Markus Popp (r.) rahmen die beiden Neuzugänge Thomas Kursawe und Christian Perschke ein. F: TSV

Kamberger: "Schade ist es um die Derbys"

Der TSV Markt Erlbach wechselt mit Neu-Coach Sebastian Kamberger nach einer Saison unfreiwillig wieder in die Kreisliga 2 zurück +++ Neuland für den Spielertrainer

Nach einer auf den ersten Blick mittelprächtigen Saison in der Kreisliga 1 ist der TSV Markt Erlbach wieder in die Nürnberg/Fürther Gruppe eingegliedert worden. Den Trainerposten hat ab der kommenden Saison der ehemalige Bayernligaakteur Sebastian Kamberger inne, der für den Nürnberger Uwe Löwe übernimmt. Für Kamberger ist nicht nur die Liga Neuland.

Nach viereinhalb Jahren auf der Kommandobrücke des SC Trautskirchen wollte Sebastian Kamberger eine neue Aufgabe antreten. Die Wahl fiel auf den TSV Markt Erlbach, der in der abgelaufenen Saison Rang zwölf in der Kreisliga 1 belegte – auf den ersten Blick ein ausbaufähiges Ergebnis. Hätte die Löwe-Truppe nur einen Sieg mehr geholt, wäre man in der Abschlusstabelle auf Rang sieben gelandet. Ein Beleg dafür, wie ausgeglichen sich die Liga präsentierte.

Doch das ist alles Vergangenheit. Für Uwe Löwe hat nun Sebastian Kamberger das Sagen. Der inzwischen 32-Jährige spielte in jüngeren Jahren für die SpVgg Ansbach und den FSV Erlangen-Bruck in der Bayernliga, auch der TSV Neustadt/Aisch zu besseren Zeiten steht in seiner Vita. Zur Saison 2013/14 übernahm der torgefährliche Regisseur dann seinen Heimatverein SC Trautskirchen und führte ihn in die Kreisliga. Nach dem Abstieg im vergangenen Jahr wollte er das Schiff noch nicht verlassen, ein Jahr später sieht die Sache schon anders aus. „Nach dem Abstieg wollte ich nicht einfach gehen. Jetzt hatten wir mit dem vierten Rang einen guten Abschluss“, blickt er auf die viereinhalb Jahre seines Wirkens zurück. „Das war eine super Zeit, aber ich habe eine neue Herausforderung gesucht.“ So kam der TSV Markt Erlbach ins Spiel. Er bezeichnet die neue Aufgabe als seine „erste echte Trainerstation“, denn Trautskirchen ist sein Heimatverein und dementsprechend kannte er da schon vor der Amtsübernahme jeden Grashalm beim Namen. Der Kontakt kam über seinen künftigen Trainerkollegen Markus Popp zustande. „Mit ihm verstehe ich mich gut. Schon länger spielten wir mit dem Gedanken, dass wir zusammen eine Mannschaft übernehmen. Darauf freue ich mich jetzt sehr.“

Perschke und Kursawe plus fünf sind neu

Noch vor Trainingsbeginn musste man nun eine Kröte schlucken, denn die Fahrzeiten werden sich erhöhen, da man wie schon in der Saison 2015/16 in die Nürnberg-Fürther Kreisliga eingeteilt wurde. „Die Fahrerei ist eigentlich nebensächlich. Die Herausforderung ist eher, dass ich bis auf zwei oder drei Mannschaften niemanden kenne.“ In der Frankenhöhe-Liga wäre er auf viele alte Kameraden aus Ansbacher Zeiten getroffen, die noch immer aktiv sind. Außerdem spielte er mit dem SCT bis vor einem Jahr noch in dieser Liga, die er somit wie seine Westentasche kennt. „Schade ist es um die Derbys gegen Losaurach und Neuhof/Zenn. Jetzt wäre auch Bad Windsheim noch dazugekommen.“

Vorsichtig ist er deswegen auch beim Ziel, das er erreichen will. „Schnellstmöglich Klassenerhalt“ ist die oberste Prämisse. Doch insgeheim ist er etwas ambitionierter: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer versuche soweit wie möglich oben mitzuspielen.“ Er selbst ist als Spieler im Zentrum des Mittelfelds angesiedelt, "solange es noch geht". War er früher als eindeutiger „Zehner“ gesetzt, hat er sich zuletzt auch mit den defensiveren Varianten auf der „Sechs“ oder „Acht“ angefreundet. „Das kommt mit dem Alter fast automatisch. Montags spüre ich inzwischen jeden Knochen“, bekennt er mit einem Schuss Selbstironie.

In der Vorbereitung will er nun mehrere taktische Varianten ausprobieren. Dabei wird Andreas „Magic“ Engerer nicht mehr mitwirken. Er wechselt zum A-Klassen-Aufsteiger SV RW Mausdorf. Weiter schließt sich Patrick Braun der SpVgg Thierberg-Klosterdorf an und Stefan Knauer liebäugelt mit dem Karriereende. Jochen Jakob pausiert derweil wegen eines Auslandsaufenthalts und wird erst gegen Ende der Saison wieder zur Verfügung stehen. Neu in Markt Erlbach ist Christian Perschke, der aus Emskirchen kommt und die Offensive entlasten soll. Zudem begrüßt man mit Thomas Kursawe einen Rückkehrer aus Schauerheim. Außerdem sollen gleich fünf Jugendspieler aus der eigenen U19 an die Vollmannschaft herangeführt werden.

Ob man nochmals auf dem Transfermarkt zuschlägt, kommt auch auf die Entwicklung bei Albrecht Fertinger an. Der ehemalige Keeper des TSV Neustadt/Aisch, der seit ein paar Jahren in der Defensive beheimatet ist, hat sich gegen Saisonende schwer am Bein verletzt und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Gute Besserung auch von dieser Stelle. Dass der TSV nicht nur aufgrund des schmucken Vereinsgeländes ein Gewinn für die Kreisliga Nürnberg/Fürth sein kann, bewies man vor zwei Jahren, als Scheiderer, Fösel, Jakob und Co. dank einer Serie von neun ungeschlagenen Spielen am Ende einen beachtlichen dritten Rang einnahm.

Aufrufe: 023.6.2017, 06:00 Uhr
Matthias JanouschAutor