2024-05-02T16:12:49.858Z

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v.l. Patrick Ott, Sebastian Mack und Maurizio Scigliuzzo. Ein Beispiel für gelebtes Fairplay. F: Janousch
v.l. Patrick Ott, Sebastian Mack und Maurizio Scigliuzzo. Ein Beispiel für gelebtes Fairplay. F: Janousch

Scigliuzzo: "Eins der intensivsten Spiele überhaupt"

Tuspo-Coach Maurizio Scigliuzzo führte Roßtal über die Relegation gegen Dombühl in die Bezirksliga +++ „Geografisch liegen wir beschissen“ +++ Gelebtes Fairplay beider Teams

Im Nachsitzen hat der Tuspo Roßtal den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht. Durch einen schwer erkämpften 4:3-Sieg nach Verlängerung zwang man den FC Dombühl in die Knie. Nun darf sich die Scigliuzzo-Elf in der Bezirksliga beweisen, auch wenn dort deutlich längere Fahrten anstehen. Der Trainer nimmt es wie gewohnt sportlich.

Es ist bereits halb zehn, als Maurizio Scigliuzzo mit dem Roßtaler Tross die schmucke Anlage des TV Dietenhofen verlässt und Richtung Sportheim aufbricht. Zahlreiche Glückwünsche mussten noch entgegengenommen werden, was sich auch am Steinerswäldchen nicht ändern sollte. „Der Grill lief schon heiß, aber ich kam einfach nicht zum Essen“, muss Scigliuzzo selbst lachen. Danach wurde getanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden. Der Coach selbst brach aber bereits kurz nach Mitternacht seine Zelte ab, denn die Partie hatte ihn sehr mitgenommen. „Es war eins der intensivsten Spiele überhaupt. Als Spieler war das noch anders, da konnte man selbst eingreifen. An der Seitenlinie ist das schon schwieriger bei so einer Kulisse.“ Fast 1000 Zuschauer säumten das Gelände und dementsprechend laut ging es auch zu. „Die Leute im Zentrum haben mich schon nicht gehört“, konnte er nur bedingt Einfluss auf das Spielfeld nehmen. Letztlich aber zählt nur das Ergebnis und das besagt, dass Roßtal das Relegationsspiel gewonnen hat und damit in die Bezirksliga aufsteigt. Auffällig im Spiel war, dass viele Spieler auf beiden Seiten mit Krämpfen zu kämpfen hatten und es schien der Normalfall zu sein, dass man sich gegenseitig dehnt und streckt. Lag ein Dombühler Spieler auf dem Boden, half prompt ein Roßtaler Akteur und andersherum. Angesichts der Brisanz in der Partie ein bemerkenswertes Verhalten beider Parteien. „Das gehört sich meines Erachtens so, auch bei aller sportlichen Rivalität.“ Beispielsweise fiel Dombühls Sebastian Mack unglücklich auf die Schulter, Roßtals Co-Trainer Patrick Ott war sofort zur Stelle, behandelte ihn und lebte damit das oft eingeforderte Fairplay.

"Gott sei Dank nicht Bayernliga"

Nun ist das Ziel Bezirksliga erreicht, die Einteilung besagt aber, dass man nicht in den gewünschten Norden fährt, sondern in den Süden reisen muss. „Von den Fahrten her und finanziell ist das natürlich ein höherer Aufwand, aber wir liegen geografisch gesehen eben beschissen“, findet er klare Worte und auch Verständnis für Bezirksspielleiter Ludwig Beer. „Gott sei Dank sind wir nicht in die Bayernliga aufgestiegen, da hätte es uns noch härter getroffen“, bemerkt er mit einem Lacher und stellt das Los des TSV Kornburg und des ASV Neumarkt in Relation. „Die Alternative wäre ein Aufstiegsverzicht gewesen und das wollen wir nicht.“ Zwölf Tage Pause gönnt er sich und seinen Jungs nun, ehe das Auftakttraining ansteht, um sich nach einer intensiven Saison für die neuen Herausforderungen zu wappnen.

Aufrufe: 013.6.2017, 12:41 Uhr
Matthias JanouschAutor