2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Kandidat für Pullach: SVH-Torjäger Orhan Akkurt (weiß; hier im Hinspiel) will nicht vor April entscheiden, wo seine Karriere weitergeht.
Kandidat für Pullach: SVH-Torjäger Orhan Akkurt (weiß; hier im Hinspiel) will nicht vor April entscheiden, wo seine Karriere weitergeht.

Schwere Aufgabe für SV Heimstetten

Nach turbulenter Vorbereitung wartet Primus Pullach

Heimstetten – Der eine will, was der andere hat: Unter diesem Motto tritt der SV Heimstetten an diesem Samstag um 14 Uhr zum ersten Ligaspiel des Jahres an. Gegner und Gastgeber ist der SV Pullach, in 22 Partien ungeschlagener Tabellenführer der Bayernliga Süd.

Stand jetzt wäre den Raben aus dem Münchner Süden somit ein Ticket für die Regionalliga sicher – jene Klasse, in die der SV Heimstetten so gerne zurückkehren würde.

Jedoch wird der SVP aller Voraussicht nach nächste Saison nicht in der vierthöchsten Liga antreten – und hier geht der neidische Blick in die andere Richtung. Denn während der Sportpark Heimstetten den Ansprüchen der Regionalliga genügt, fehlt es in Pullach an einer adäquaten Spielstätte; zuletzt haben sich auch die Hoffnungen des Vereins auf einen Umzug ins Grünwalderstadion zerschlagen.

Wobei nicht nur Pullach mit der Stadion-Frage kämpft: Auch bei den Verfolgern aus Unterföhring und Pipinsried – sie messen sich am Samstag im direkten Duell (siehe Bericht oben) – ist längst nicht klar, ob sie die Regionalligalizenz erhalten. Und so darf auch der SVH weiterhin vom Aufstieg träumen – trotz 18 respektive neun Punkten Rückstand auf die Spitzenplätze. „Rechnerisch ist alles möglich – nach oben, aber auch nach unten“, sagt Trainer Borislav Vujanovic, der am Samstag auf Sebastiano Nappo (Blinddarm-OP) und womöglich auch auf den kranken Paul Thomik verzichten muss.

Der 39-jährige Vujanovic tritt in Pullach erstmals als SVH-Cheftrainer in der Liga auf, was einen direkt zum dritten Neid-Punkt bringt: der Vorbereitung. Während hinter Pullach ruhige Wochen mit soliden Testspielresultaten liegen, ging es in Heimstetten ungleich turbulenter zu. So trat Trainer Heiko Baumgärtner mitten in der Vorbereitung zurück und verwies auf ein Mehrgenerationenhaus, dessen Bau seine volle Aufmerksamkeit fordere. Daraufhin beförderte der Klub Assistenzcoach Vujanovic zum Chef – die naheliegendste und wohl auch einzige Alternative. Derweil waren die Ergebnisse in den Tests kaum berauschend, unter anderem setzte es eine 1:6-Klatsche gegen den Landesligisten Türkgücü-Ataspor.

Und dennoch visiert der SVH in Pullach drei Punkte an; allen voran Orhan Akkurt dürfte gegen seinen Ex-Klub top-motiviert sein. Der 31-Jährige führt die Torjägerliste mit 18 Treffern an – vor Menelik Ngu’Ewodo (14 Tore), der im Winter vom SVP zum TSV 1860 München II gewechselt ist. Von daher geht ein letzter neidischer Blick von Pullach nach Heimstetten: Raben-Manager Theo Liedl hat unlängst bekundet, dass er Akkurt gern zurückholen würde. Bei der Frage nach seiner Zukunft gibt sich der Umworbene aber bedeckt. „Nicht vor April, Mai oder vielleicht sogar Juni“ werde er entscheiden, wie und wo seine Karriere weitergehe, sagt Akkurt.

Voraussichtliche Aufstellung: Riedmüller, Schäffer, Paul, Kubina, Hintermaier, D. Schmitt, Thomik, Lopes, Steimel, Riglewski, Akkurt

Aufrufe: 03.3.2017, 20:54 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner Merkur (Nord)Autor