Schreibt der TuS die Pointe im letzten Kapitel?

Dass in dieser Saison mehr als nur der Klassenerhalt möglich wäre, demonstrierten die Bersenbrücker schon beim spektakulären 5:0 zum Saisonauftakt gegen Oythe. Es folgten weitere Kantersiege mit attraktivem Offensivfußball. Doch der TuS musste auch Rückschläge verkraften: das frühe Aus im Pokal in Essen, die schwere Verletzung von Henning Grieneisen und Einfallslosigkeit gegen defensiv ausgerichtete Gegner.

Der 58-jährige Trainerfuchs Dahech machte wiederholt klar, dass es Zeit bedarf, bis sich die Mannschaft komplett finden würde. In der Winterpause gab der Triumph beim Hallenmasters einen großen Schub. Das Team entwickelte sich und spielte eine nahezu perfekte Rückrunde: Mit defensiver Kompaktheit eilte die Dahech-Elf in den „englischen Wochen“ von Sieg zu Sieg. Heute können die Bersenbrücker endgültig in die Fußstapfen vom TuS Lingen treten, der im vergangenen Jahr bereits den Durchmarsch in die Oberliga schaffte.

An Feierlichkeiten möchten die Bersenbrücker vor dem Spiel gegen Dinklage aber nicht denken. „Der Gegner spielt noch gegen den Abstieg. Sie werden uns alles abverlangen“, warnt der TuS-Trainer. Dass der Sieg kein Selbstläufer ist, hat das Hinspiel im Hasestadion gezeigt. 2:0 führte der TuS, um zehn Minuten vor dem Abpfiff das 2:2 zu kassieren. Das 3:2 durch Max Tolischus ließ die Bersenbrücker mit einem blauen Auge davonkommen.

Angesichts der Nähe zu Dinklage wird der TuS voraussichtlich keine Busse für Zuschauer und Fans bereitstellen. „Ich bin sicher, dass auch so viele Bersenbrücker kommen und unsere Mannschaft unterstützen“, ist Peter Buschermöhle überzeugt. Der TuS-Teammanager stellt auch klar, dass es noch keine konkreten Pläne bezüglich einer Meisterfeier gibt: „Zunächst einmal müssen wir gewinnen. Wir müssen das letzte Kapitel unseres Buches schreiben. Dann können wir an solche Sachen denken.“

Der Aufsteiger könnte mit dem Durchmarsch eine hervorragende Saison krönen. Für Buschermöhle liegt der Grund dieser Erfolgsgeschichte im Kollektiv: „Das Zusammenspiel von Spielern, Trainerteam und Zuschauern ist optimal. Egal wie es endet, wir haben alle unsere Ziele erreicht.“ Auch Farhat Dahech blickt stolz auf diese Spielzeit zurück. Besonders die Entwicklung seiner Mannschaft freut den 58-Jährigen: „Sie hat sich in Sachen Stabilität und Persönlichkeit gut verbessert, auch wenn es noch nicht optimal ist.“

Das Schlusskapitel des vereinsinternen Buches, von dem der Meistermacher gerne spricht, kann heute seine Pointe bekommen. Mit einem Sieg in Dinklage steigt der TuS in die Oberliga auf und kann dort womöglich mit dem zweiten Band der Bersenbrücker Erfolgsstory fortfahren.