2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Horozovic
F: Horozovic

Schott Mainz in Geberlaune

2:4-Pleite in turbulentem Oberliga-Spiel gegen Spitzenreiter Hauenstein

Mainz. Mit einem äußerst unterhaltsamen Spektakel hat der TSV Schott Mainz den Winterschlaf in der Fußball-Oberliga beendet. Dass es dabei eine 2:4 (1:3)-Niederlage gegen Spitzenreiter SC Hauenstein setzte, entspricht, da sind sich alle Beteiligten einig, den Kräfteverhältnissen.

„Top-Spiel von Hauenstein, gutes Spiel von uns. Obwohl wir viele Geschenke verteilt haben, haben wir es geschafft, das 3:3 ins Visier zu nehmen“, analysiert TSV-Trainer Ali Cakici. „Auf die gesamte Strecke gesehen, waren wir spielerisch und läuferisch die bessere Mannschaft“, hält sein Gegenüber, der 1990er Weltmeister Jürgen Kohler, fest.

„Die vier Gegentore gingen eigentlich alle auf unsere Kappe“, befindet Schott-Wirbelwind Patrick Huth. Kann man so sagen: Erst packte die linke Abwehrseite beim Gegenstoß nicht zu, Jesper Brechtel bedankte sich (11.). Dann agierte Sebastian Kühn arg ungeschickt im Zweikampf gegen Dominic Altmeier, Sandro Rösner verwandelte den folgerichtigen Elfmeter zum 1:2 (20.). Besonders ärgerlich waren das 1:3 und 2:4: Erst schoss TSV-Keeper Patrick Manthe Abwehrspieler Yannick Rinker an, Niklas Kipper staubte ab (27.). „Ich wollte unter ihm durchspielen und rufe auch, aber er hat es nicht wahrgenommen“, berichtet Manthe. Und dann ließ sich Manuel Schneider in letzter Linie den Ball abluchsen, Brechtel vollendete erneut cool (69.).

Fast drei Jahre ist es her, dass Schneider, damals in der Regionalliga für Mainz 05 II, zuletzt ein Punktspiel bestritt. Doch von Rückkehr-Freude war beim 24-Jährigen, der durchaus die ein oder andere gute Szenen hatte, keine Spur: „Viel zu viel Fehlpässe, nicht richtig in den Räumen gestanden. Ich hätte es mir positiver vorgestellt.“ Immerhin, die schwere Knieverletzung „merke ich nur minimal, gehemmt gefühlt habe ich mich nicht“. „Er muss lernen, dass er Zeit braucht, die bekommt er“, sagt Cakici, dessen Spieler zweimal drauf und dran waren, die Partie zu drehen: Zunächst, als Can Özer einen von Rösner an ihm selbst verübten Foulelfmeter zum 1:1 verwandelte (16.), dann, nachdem Edis Sinanovic nach Vincenzo Bilottas Querpass einen Kullerschuss im Tor unterbrachte (58.).

Auf das 2:3 folgte ein 20-Meter-Volleyknaller Srdjan Baljaks, den Gästekeeper Sebastian Grub prima aus dem Winkel fischte (62.), und Huths 25-Meter-Freistoß, der gegen den Querbalken donnerte (66.). Mit dem 2:4 und, zwei Minuten später, einer sehr harten Roten Karte gegen Vincenzo Bilotta (71.) war die Partie gelaufen. „Wir haben stark gespielt, darauf lässt sich aufbauen“, findet Huth. Recht hat er. Kaliber wie Hauenstein gibt es in der Liga, von der TuS Koblenz abgesehen, sonst nicht.

TSV Schott Mainz: Manthe – Günes (46. Schneider), Kühn (80. Senftleben), Rinker, Schlosser – Huth, Bilotta, Sakai, Sinanovic (72. Heizmann) – Baljak, Özer.

Aufrufe: 027.2.2016, 17:30 Uhr
Torben SchröderAutor