2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Barbaros Koyuncu (l.) und M. Bathomene haben den Ball im Blick. Foto: Ben Volkmann
Barbaros Koyuncu (l.) und M. Bathomene haben den Ball im Blick. Foto: Ben Volkmann

Schneider trifft zum Derby-Sieg

VL MITTE: +++ VfB Gießen ohne Ideen und Durchschlagskraft beim SC Waldgirmes +++

GIESSEN - Waren nun die Abwehrreihen so stark oder die Offensivabteilungen so schwach? Wohl beides. Jedenfalls sahen die rund 350 Zuschauer beim 1:0 (0:0) des SC Waldgirmes gegen den VfB 1900 Gießen - von den Mannschaften und dem Tabellenplatz her eigentlich ein Spitzenspiel der Fußball-Verbandsliga Mitte - am Samstag auf dem Kunstrasenplatz in der Lahnaue eine fade Partie.

"Wenn man so schlecht spielt wie wir, kann man kein Spiel gewinnen", war VfB-Trainer Niko Semlitsch nach dem Spiel bedient. Er musste wegen der kurzfristigen Krankmeldung von Hendrik Dechert seine Strategie wechseln und gab Sebastian Schäfer von Beginn an die Chance als alleinige Spitze. "Nach der Pause sind wir ein größeres Risiko gegangen und waren ab der 60. Minute klar besser", konnte sein Waldgirmeser Kollege Peter Bätzel einen späten und verdienten Sieg bejubeln, den der eingewechselte Max Schneider in der 90. Minute sicherte. Und was den Lehrer, der erneut auf die Angreifer Leif Langholz und Steffen Schneider verzichten musste, besonders freute: "Nach Watzenborn-Steinberg haben wir erneut einen Großen der Liga geschlagen."

Aber lange hatten sich die Mittelhessen-Konkurrenten neutralisiert. Mit viel Engagement und Emotionen gingen beide Teams zu Werke, ließen aber bei großem Einsatz Präzision und Übersicht vermissen. So entstand ein hektisches Gekicke mit meist unvollendeten Kombinationen zwischen den Strafräumen. Lange Bälle kamen selten an und Kurzpassfolgen über mehrere Stationen wurden aggressiv und schnell beendet. Für die einzigen Aufreger im ersten Durchgang sorgten Sebastian Schäfer (23.) mit einem Kopfball, den Fabian Grutza mit Mühe über die Latte lenkte, sowie VfB-Keeper Dusan Olujic, der den Ball nach einem regelwidrigen Luftkampf im Fünf-Meter-Raum (37.) verlor, und kurz darauf der Waldgirmeser Volkan Öztürk, der nach forschem Vorstoß nur das Außennetz des VfB-Tores traf.

Auch nach dem Wechsel gab es halbwegs gelungene Offensivaktionen fast nur von den Gastgebern. Ein Freistoß von Tolga Duran (61.) verfehlte den Torwinkel nur knapp, ein Distanzschuss des verbesserten Barbaros Koyuncu (65.) knallte gegen die Querlatte, Max Schneider (78.) traf aus kurzer Distanz ebenfalls nur die Latte und Öztürk (84.) setzte das Leder nach schönem Solo am langen Toreck vorbei. Und als die Lahnauer durch die Gelb-Rote Karte des wenig überzeugenden Schiedsrichters Marcus Rolbetzki für Fatih Celiksoy dezimiert waren, gelang Max Schneider noch das Tor des Tages, nachdem er mustergültig von Koyuncu bedient worden war.

Im Stenogramm

SC Waldgirmes: Grutza - Siegel, Lang, Schmidt, Öztürk - Koyuncu, Theil, Celiksoy, Haas (39. Duran), Petkus (60. Max Schneider) - Winter.

VfB 1900 Gießen: Olujic - Bathomene (61. Aktas), Zeller, Erben, Ott - Özen (68. Binz), Vural (74. Hasan), Kusebauch, Kaguah, Helmut Schäfer - Sebastian Schäfer.

Tor: 1:0 (90.) Max Schneider - Schiedsrichter: Rolbetzki (Marburg) - Gelbe Karten: Grutza, Celiksoy, Siegel, Winter, M. Schneider / H. Schäfer, Bathomene - Gelb-Rote Karte: Celiksoy (76., Waldgirmes) wegen wiederholten Foulspiels - Zuschauer: 350.

Aufrufe: 022.3.2015, 19:25 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor