Schlusslicht, d´Waldler und der Nachbar

,,Wir können eigentlich nur verlieren", berichtet Coach Wirth von einer undankbaren Aufgabe. Von entscheidender Bedeutung werde die mentale Einstellung sein ,,und, dass wir die Qualität des Gegners nicht anhand der Tabelle bemessen". Mit fünf Zählern rangiert Vilseck nach 18 Spieltagen abgeschlagen am Tabellenende. Der einzige Sieg des Aufsteigers liegt drei Monate zurück. Dennoch sind die fünftplatzierten Abbacher vor einem hartnäckigen Widersacher gewarnt. ,,Wir haben uns schon im Hinspiel schwer getan", ruft Wirth die Erinnerungen an das 3:1 ins Gedächtnis.

Leidenschaftliche Gegenwehr

Erst mit drei Treffern in der Schlussviertelstunde konnten sich die Kicker von der Freizeitinsel den Dreier sichern. Bad Abbachs Übungsleiter erwartet erneut leidenschaftliche Gegenwehr. ,,Vilseck verfügt über eine homogene Truppe, die in vielen Spielen über weite Strecken mithalten konnte. Die Gäste werden unsere Beharrlichkeit und Ausdauer auf den Prüfstand stellen, zumal sie uns nicht ins offene Messer laufen wollen." Eine mögliche Antwort auf einen defensiv eingestellten Gegner könne ,,Vollgas geben" lauten. ,,Wir werden unser möglichstes geben, um früh in Führung zu gehen." Sebastian Gerl kehrt zurück.

Der TV Schierling misst sich am Sonntag vor heimischer Kulisse mit dem ASV Cham. Die Gäste gehen nach sechs Siegen am Stück und dem jüngsten Erfolg über den FC Tegernheim als ,,Mannschaft der Stunde" in diesen Vergleich. Mit dieser Serie hat sich die achtplatzierte Truppe von Trainer Uwe Mißlinger auf 29 Punkte verbessert und kann mit einem weiteren Erfolg zur Spitzengruppe aufschließen. Diesen Ambitionen will die Mannschaft vom Spielertrainerduo Christian Brandl und Stefan Holz einen Riegel vorschieben. Auch die zwölftplatzierten Laabetaler werden mit breiter Brust ins Feld ziehen. Nach Möglichkeit sollen drei Punkte her, um sich fern von der Abstiegszone zu halten. Im Erfolgsfall würde zudem der unmittelbare Anschluss ans Tabellenmittelfeld winken. Zusätzlich motivieren dürfte die Sehnsucht nach einem Heimsieg, denn die letzte volle Punktausbeute vor heimischer Kulisse wurde am 8. August beim 2:0 über den SV Hutthurm gefeiert. Die Marschroute ist klar: ,,Wir können nur gewinnen, wenn wir am Maximum spielen", baut Spielertrainer Christian Brandl auf eine Topeinstellung und hundertprozentigen Einsatz. Die in der Vorwoche beim 2:1 über die SpVgg Deggendorf erbrachte Leistung könne als ordentliche Basis dienen. Kompagnon Stefan Holz lobte besonders den positiven Umgang mit Rückschlägen. Diese Fähigkeit habe bereits vor 14 Tagen die drei Punkte beim SC Ettmannsdorf ermöglicht. ,,Vielleicht trägt diese erfreuliche Entwicklung in den Auswärtsspielen auch gegen einen sehr starken ASV Cham zu einem Erfolgserlebnis bei", so Holz. Personell wird der Kader durch die Rückkehr von Michael Kammermeier nach dreiwöchiger Rotsperre aufgewertet.

Nach der rabenschwarzen Vorstellung gegen den Aufsteigerkollegen SV Hutthurm haben die Landesliga-Kicker des TSV Langquaid beim FC Tegernheim eine Aufgabe, die sie als krasser Außenseiter verhältnismäßig unbeschwert angehen können. Die Regensburger Vorstädter, die für diese Saison gewaltig aufgerüstet haben, zählen zu den heißen Titelkandidaten und stehen derzeit mit einem Punkt Rückstand auf dem zweiten Tabellenplatz. Zuletzt kassierten die Mannen um den neu hinzugestoßenen Spielertrainer Florian Schrepel allerdings eine 3:2-Niederlage beim immer besser in die Gänge kommenden ASV Cham.

Die Defensive Entlasten

Gegen die Oberpfälzer, die in der Vorrunde bei ihrem 2:0-Sieg im Waldstadion eine Halbzeit lang überzeugen konnten, müssen Benjamin Bachhuber & Co immer wieder in der Lage sein, den Druck der Hausherren durch schnelle, abzuschließende Entlastungsangriffe zu mindern und so der eigenen Abwehr Luft zu verschaffen. Die Tegernheimer Hintermannschaft um den ehemaligen Wörther Sebastian Maier im Kasten hat sich nämlich nicht immer als Festung - 22 Gegentore - erwiesen, so dass das aus Benjamin Huber, Andreas Müller, Hannes Wagner, Christoph Weigl und Markus Weiherer zu bildende Stürmer-Duo nicht vor Ehrfurcht erstarren muss. Spielertrainer Patrick Scheibenzuber, der nach Verletzungspause gegen die Hutthurmer wieder auflief, weiß um die kleine Außenseiter-Chance und wird seine Mannschaft einstimmen. Da sich das Langquaider Verletztenlager fast geleert hat - nur bei Manuel Huber und Raphael Zeilhofer ist kein Einsatz möglich - kann eine leistungsfähige Mannschaft aufgeboten werden, die diese große Herausforderung beim Rangzweiten annimmt. Mit der Unterstützung zahlreicher Zuschauer, die den Weg aus Langquaid zum Lokalderby nicht scheuen, hofft auch der stets optimistische sportliche Leiter, Franz Fuchsbrunner, auf eine positive Überraschung.