2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Auftakt des Torreigens: Christopher Kramer (re.) umspielt Schilksees Torwart Chris Kröhnert und trifft zum 0:1. Auch Patrick Amponsah kommt zu spät. Foto: Stieh
Auftakt des Torreigens: Christopher Kramer (re.) umspielt Schilksees Torwart Chris Kröhnert und trifft zum 0:1. Auch Patrick Amponsah kommt zu spät. Foto: Stieh

Schilksees Abwehr verteilt reichlich Geschenke

VfB Lübeck gewinnt ohne zu glänzen mit 4:2

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Das erste Regionalliga-Landesderby der Saison war eine klarere Sache als es das Ergebnis letztlich ausdrückt. Mit dem zweiten Sieg in Folge schloss der VfB Lübeck beim TSV Schilksee eine Serie von vier Auswärtsspielen hintereinander ab. Das 4:2 war völlig verdient, aber eher katastrophalen Fehlern der Kieler als einem besonders starken Auftritt der Lübecker zuzuschreiben.

Die Grün-Weißen, die im Vergleich zum 3:1 in Hildesheim nur Kennet Kostmann duch Jonas Toboll (Sperre abgelaufen) ersetzten, hätten trotz einer nur durchschnittlichen Leistung höher gewinnen können. Schilksee, mit Tom Warncke anstelle des rotgesperrten Oliver Dreier, präsentierte sich vor allem in der Defensive ohne jegliche Regionalliga-Reife.

Die Partie avancierte von Beginn an zu einem offenen Schlagabtausch, den der aggressiv und mutig auftretende Gast dominierte. TSV-Keeper Chris Kröhnert musste schon nach 90 Sekunden einen gefährlichen Maletzki-Schuss entschärfen. Stefan Richter (6., verzogen), Christopher Kramer mit einem Schuss (13., geblockt) und einem Kopfballaufsetzer (15., drüber) sowie Dennis Wehrendt mit freier Schussbahn (14., drüber) hatten schon früh weitere Möglichkeiten für den VfB, der hinten aber auch nicht ganz sattelfest wirkte. Timo Nath (1., 7.) hatte zwei Schusschancen.

Ins Hintertreffen gerieten die Gastgeber aber durch eigene Fehler. Vor dem 0:1 spielte Kapitän Marco Rook einen Rückpass ins Niemandsland, den Kramer mühelos erlief und verwandelte (18.). Vor dem 0:2 grätschte Rook viel zu riskant, traf zwar auch den Ball, mähte aber André Senger um, sodass der Elfmeterpfiff berechtigt war. Moritz Marheineke verwandelte sicher (31.). Beim 0:3 hatte Teyi Lawson-Body den Ball im eigenen Strafraum sicher, um ihn acht Meter vor dem Tor an Maurice Maletzki zu verlieren, der sicher einschoss (34.). Dem 0:4 ging zwar eine gute VfB-Kombination über Marheineke und Richter im Mittelfeld voraus - doch Patrick Amponsah hatte im Zweikampf mit Kramer eigentlich die bessere Position, schoss den Stürmer aber an, sodass der allein auf Kröhnert zulief und traf (41.).

,,Für diese erste Halbzeit muss ich mich bei den Zuschauern entschuldigen", sagte TSV-Trainer Thorsten Gutzeit. ,,Nach dem 0:1 brachen ja alle Dämme." Tore hätte der VfB auch selbst herausspielen können. Senger schoss völlig freistehend drüber (27.) und scheiterte mit einem strammen Schuss an Kröhnert (37.). ,,Die Führung war auch in der Höhe verdient", konstatierte VfB-Coach Denny Skwierczynski. ,,Wir haben die Fehler gut genutzt."

Schilksee fand bis zur Pause nur vorne in Ansätzen statt. Doch als Nath mit guter Einzelleistung Benjamin Petrick freigespielt hatte, zögerte der viel zu lange mit dem Abschluss (22.). Zudem hatte Nath Pech, dass ein 25-Meter-Schuss vom Innenpfosten ins Feld zurück sprang (36.).

Immerhin fanden die Schilkseer in der Pause den Hebel, um den Schalter umzulegen. Deutlich konzentrierter als zuvor ging die Gutzeit-Elf zu Werke - ganz im Gegensatz zum VfB, der das Spiel schon gewonnen zu haben glaubte. Doch schon nach 20 Sekunden flankte Petrick von links in die Mitte, wo Nath zum 1:4 einköpfte. Nach genau 50 Minuten fiel sogar Tor Nummer zwei. Nach einem Vones-Freistoß setzte Petrick einen wuchtigen Kopfball in die Maschen.

Die unerwartete Portion Spannung weckte aber auch die Gäste wieder, die fortan zwar nicht glänzten, aber keine Chance zum Anschlusstreffer mehr zuließen. Im Gegenteil: Maletzki, der freistehend verzog (51.), Richter, der übers Tor schoss (70.), Kramer, dessen Versuch zur Ecke geblockt wurde (71.) sowie Henrik Sirmais (85.) und Lukas Knechtel (88.) boten sich genügend Chancen, um auch die letzte Prise Spannung wieder aus der Partie zu nehmen. Schilksee verteilte jedoch keine weiteren Geschenke und präsentierte sich stabiler als vor der Pause, sodass es letztlich beim 2:4 blieb.

Aufrufe: 030.8.2015, 16:10 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor