2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Schiedsrichter erkennt RWO Siegtreffer ab

Oberhausen erreicht ein 1:1 im Nachholspiel gegen Siegen

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Der SC Rot-Weiß Oberhausen hat in Siegen mit 2:1 gewonnen, eigentlich. Doch einer hatte etwas dagegen, und zwar der Mann in Gelb. Denn quasi mit dem Schlusspfiff traf Felix Herzenbruch zum regulären, verdienten Siegtreffer.

Doch Schiedsrichter Thorben Siewer hatte ein Offensivfoul des Oberhausener Linksverteidigers gesehen. Warum, das wird sein Geheimnis bleiben. Trotzdem hätten die Kleeblätter auch schon mit ihren zahlreichen Chancen zuvor die Partie für sich entscheiden müssen. So endete das Spiel im Leimbachstadion letztlich 1:1 nach Toren von Robert Fleßers und Zouhair Bouadoud.

Das Trainergespann Andreas Zimmermann und Dirk Langerbein musste vor der Begegnung nicht nur auf den gesperrten Patrick Bauder, sondern auch ein weiteres Mal auf Stürmer David Jansen verzichten. Dieser laboriert weiter an einem eingeklemmten Nerv im Rücken, der ihm anhaltende Probleme bereitet und keinen Einsatz zulässt. Für Patrick Bauder rückte Ralf Schneider in die erste Elf, ansonsten lief die gleiche Mannschaft auf wie in Lotte.

Die erste gefährliche Situation gehörte den Hausherren. Manuel Glowacz versuchte es aus 25 Metern mit einem direkten Freistoß über die Mauer auf das kurze Eck. Doch dort stand Felix Herzenbruch und klärte den Ball aus der Gefahrenzone (3.). Nachdem auch der erste Freistoß von Benjamin Weigelt nichts einbrachte (11.), unterlief Raphael Steinmetz im Mittelfeld ein Ballverlust, der zu einem schnellen Konter führte. Doch Felix Herzenbruch und Philipp Kühn konnten den Fehler wieder ausbügeln und die gefährliche Situation klären.

Bis zur zwanzigsten Minute dauerte es dann, ehe es wieder einmal brenzlig wurde im Strafraum. Erst verpasste Robert Fleßers eine Reinert-Flanke nur um Zentimeter, doch der Ball gelangte zu Scheelen, der völlig frei, aber wohl auch knapp im Abseits stand (19.). Auf der Gegenseite versuchte Haluk Arslan einen Pass in die Schnittstelle mit einer langen Grätsche zu erreichen. Dabei erwischte er Philipp Kühn aber ganz unglücklich und Oberhausens Nummer eins musste behandelt werden. Zum Glück ging es für ihn aber weiter.

Inzwischen war eine knappe halbe Stunde gespielt, als sich erstmals Patrick Schikowski richtig in Szene setzen konnte und eigentlich zur Führung hätte treffen müssen. Über die Stationen Fleßers und Schneider gelangte der Ball zum Linksaußen, der plötzlich nur noch den Siegener Schlussmann vor sich hatte, aber an seinen Nerven und dem Bein des Keepers scheiterte (28.). Vier Minuten später versuchte es Benjamin Weigelt mit einem direkten Freistoß, der noch für keine große Gefahr sorgte (32.).

Danach leitete ein weiterer Bock von Raphael Steinmetz die nächste gute Gelegenheit der Hausherren ein. Konstantin Möllering startete auf rechts durch und spielte quer auf den mitgelaufenen Malte Nieweler, der aber einige Zentimeter am linken Pfosten vorbei zielte. Kurz vor der Pause wurde es dann im Siegener Strafraum noch einmal ein wenig hektischer. Zunächst schoss Ralf Schneider nach Ablage von Steinmetz über das Tor (40.), Sekunden später drang Patrick Schikowski in den Strafraum ein, fand mit seinem Querpass aber keinen seinen Mitspieler. Eine Minute später war es dann Benjamin Weigelt mit einem direkten Freistoß, der als Aufsetzer Dominik Poremba zu einer Parade zwang. Es blieb also beim 0:0 zur Pause.

Zwei Minuten nach Wiederanpfiff ging es dann ganz schnell. Ralf Schneider war auf dem rechten Flügel durch, suchte Raphael Steinmetz, der die Kugel nicht kontrollieren konnte und der Ball somit den Weg zu Robert Fleßers fand. Dieser fackelte nicht lang und zog trocken ab. Abgefälscht landete das Leder zur RWO-Führung im linken unteren Eck.

Siegen suchte die schnelle Antwort, doch der Lupfer von Sekkour stellte den Schlussmann der Oberhausener vor keine größeren Probleme und die Angriffsschwung der Hausherren war genauso schnell verflogen, wie er gekommen war (52.). Stattdessen suchten die Kleeblätter die Entscheidung. Die hätte Raphael Steinmetz in Minute 58 finden können. Schikowski flankte, Reinert legte ab auf Steinmetz, der die Kugel durch die Beine seines Gegenspielers auf das kurze Eck brachte, damit Poremba aber nicht überraschen konnte. Keine Minute später hätte Patrick Schikowski den zweiten Treffer dann erzielen müssen. Freigespielt von Ralf Schneider, verlud er mit einer Körpertäuschung erst gekonnt seinen Gegenspieler, nagelte dann aber das Leder nur an die Latte (59.).

Als die Rot-Weißen drauf und dran waren, einen Haken an die Partie zu machen, musste Benjamin Weigelt angeschlagen vom Feld. In der Folgeminute fehlte dem neuen Innenverteidiger-Duo Haas-Hötte noch kurz die Abstimmung und der kurz zuvor eingewechselte Zouhair Bouadoud nahm eine Flanke von links aus der Drehung volley und schweißte das Leder unhaltbar ins rechte Eck. Mit dem einzigen Torschuss der Hausherren in der zweiten Halbzeit war die Partie aus dem Nichts wieder offen (69.).

RWO versuchte direkt wieder zu antworten und suchte den Weg nach vorne. Ralf Schneider zielte bei seinem direkten Freistoß aber erneut zu hoch (71.) und der Kopfballversuch von Felix Haas nach Reinert-Freistoß wurde wegen Offensivfoul abgepfiffen (79.). Die Sportfreunde setzten jetzt alles daran, das Ergebnis über die Runden zu bringen und beschränkten sich ausschließlich auf das Verteidigen. Trotzdem sollten die Rot-Weißen zum Ende hin noch einmal richtig gute Gelegenheiten bekommen. Zunächst verpasste Steinmetz ein Pass von Schikowski mit der Fußspitze denkbar knapp (85.), dann hätte Oberhausens Dreizehner den zweiten Treffer aber machen müssen. Eine Flanke von Christoph Caspari fiel dem jungen Stürmer zehn Meter vor dem Kasten vor der Füße, doch er brachte das Leder nicht im Netz unter, sondern schoss links vorbei (88.).

Als es nach dieser hundertprozentigen Chance schon nach einem Unentschieden aussah, kam die bereits erwähnte Szene. Dominik Reinert kam noch einmal nach Solo zur Flanke und am langen Pfosten wuchtete Felix Herzenbruch den Ball mit dem Kopf über die Linie. Doch dann kam der unerklärliche Pfiff des Schiedsrichters…

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Wir wollten unsere Serie verlängern, mit dem fünften Sieg in Folge. Das hat leider nicht geklappt, obwohl wir zahlreiche Chancen für mehr Tore hatten, speziell in der zweiten Hälfte. Der Lattentreffer von Patrick Schikowski hätte drin sein müssen, Raphael Steinmetz hatte zweimal den Sieg auf dem Fuß, ihm fehlte heute aber das Glück. In der letzten Minute machen wir dann den regulären Treffer, aber der wird nicht gegeben. Trotzdem hab ich eine gute Mannschaftsleistung gesehen, leider fehlte dieses Mal am Ende ein wenig das Glück. Jetzt wollen wir gegen Wiedenbrück wieder den nächsten Dreier holen.“

Michael Boris (Trainer SF Siegen): „Mein Wunschergebnis wäre vorher ein Unentschieden gewesen. Trotzdem hab ich uns in der ersten Hälfte gute Ansätze gesehen, da waren wir spielerisch ordentlich dabei. Den Wiederanpfiff verschlafen wir klar, am Ende hatten wir sehr viel Glück. Denn der Treffer von RWO war regulär. Am Samstag müssen wir siegen.“

Aufstellungen:

Siegen: Poremba, Papaefthimiou, Schadeberg, Keseroglu, Glowacz, Möllering, Arslan (64. Bouadoud), Retterath, Dalman (38. Bauman), Sekkour, Nieweler (82. Ibrahimaj).

RWO: Kühn, Herzenbruch, Weigelt (67. Hötte), Haas, Caspari, Fleßers, Scheelen, Reinert, Schikowski (86. Brisevac), Schneider (84. Krystofiak), Steinmetz.

Schiedsrichter/Assistenten: Siewer – Maibaum, Stegemann.

Tore: 0:1 Fleßers (47.), 1:1 Bouadoud (69.).

Karten: Papaefthimiou (Gelb, 32.), Retterath (Gelb, 41.), Bouadoud (Gelb, 79.) – Scheelen (Gelb, 79.), Herzenbruch (Gelb, 90.).

Zuschauer: 1570.

Aufrufe: 017.3.2015, 23:50 Uhr
RWOAutor