2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Hatten zuletzt unterschiedliche Auffassungen: Meitingens Trainer Ali Dabestani (links) und Abteilungsleiter Torsten Vrazic.  Foto: Karin Tautz;
Hatten zuletzt unterschiedliche Auffassungen: Meitingens Trainer Ali Dabestani (links) und Abteilungsleiter Torsten Vrazic. Foto: Karin Tautz;

Scherben bringen nicht immer Glück

Meitingens Trainer und Abteilungsleiter haben unterschiedliche Auffassungen

Die Urlaubserholung von Torsten Vrazic war schnell wieder dahin. Es war nicht nur die 0:2-Niederlage beim SV Egg an der Günz und die Rote Karte gegen Denis Buja, die ihn in einen ziemlich angefressenen Zustand versetzte. Auch mit Trainer Ali Dabestani deckten sich zuletzt die Auffassungen nicht.

„Ich wundere mich, dass man nach sieben Punkten aus drei Spielen und einigen Verletzten neue Spieler fordert“, so der Abteilungsleiter. Vrazic ist von Team und Trainer nach wie vor absolut überzeugt. „Wir haben 19 Spieler und zwei Torhüter im Kader und darüber hinaus einen Trainer, der Spezialist dafür ist, aus dem vorhandenen Material eine Mannschaft zu formen.“ Das habe Ali Dabestani mit dem ebenso überraschenden wie souveränen Meistertitel in der abgelaufenen Saison unter Beweis gestellt.

Torsten Vrazic denkt nicht daran, die Identität des TSV Meitingen aufzugeben. Er werde seine seit neun Jahren verfolgte Leitlinie nicht verlassen und kein weiteres Beispiel in der Reihe mit Aindling, Affing, Gersthofen, Thannhausen oder Friedberg, die nach finanziellen Problemen den sportlichen Abstieg antreten mussten, darstellen.

Geht es nach dem Motor der Meitinger Fußballer, bleibt immer das Team der Star. Und der Trainer, der es verstanden habe, dieses zu formen. Vrazic bildhaft: „Wir sind kein Mercedes, bei dem man schnell vier neue Reifen aufzieht, sondern ein Golf, der ein Ersatzrad im Kofferraum hat. Und dann läuft die Karre wieder. Verletzte, Kranke und Urlauber wird es immer geben. Sie werden alle wiederkommen. Sollte es dennoch für die Landesliga nicht reichen, gehen wir den Weg halt wieder zurück.“

Für einen weiteren Urlauber war die Rückkehr auf den Platz schon nach 21 Minuten wieder beendet. Denis Buja kam in der 68. Minute und sah in der 89. die Rote Karte. Unmittelbar nach seiner Einwechslung hatte der Torjäger den Pfosten getroffen, kurz vor Schluss Ball und Bein seines Gegenspielers. Vrazic echauffierte sich nicht nur unmittelbar danach: „Völlig überzogen! Höchstens Gelb. Es war ein ganz normaler Zweikampf auf einem Platz, der nach einem Gewitter unter Wasser stand.“

Sein Zorn richtet sich auch gegen Schiedsrichter Jan-Erik Wild. Während er Buja vom Platz stellte, drückte er bei wesentlich gröberen Fouls der Allgäuer beide Augen zu. Vrazic mit Galgenhumor: „Vielleicht hat er die Linie verloren, weil Martin Winkler bei einem Schuss weit über das Tor die Windschutzscheibe seines Autos kaputt geschossen hat?“
Aufrufe: 025.8.2015, 14:49 Uhr
Augsburger Landbote / oliAutor