Schachtschneider: Mit SSV Reutlingen gegen den KSC

„Ob ich spiele, weiß ich noch nicht. Das werde ich erst sehr kurzfristig erfahren“, sagt der ehemalige Nagolder Verbandsliga-Stürmer, der natürlich auf seine Einsatzzeit hofft. Der 26-jährige Schachtschneider spielte sieben Jahre lang beim VfL Nagold in vorderster Front. Besonders in den vergangenen beiden Verbandsliga-Jahren zeigte der pfeilschnelle Angreifer, dass er neben seinen hervorragenden Vorbereiterqualitäten, auch einen Torriecher besitzt. In der abgelaufenen Runde erzielte „Schachti“ mit 21 Treffern, beinahe die Hälfte der Nagolder Tore in der Verbandsliga. „In meinen ersten aktiven Jahren war ich eher der Vorbereiter aber in den letzten beiden Jahren lief es vor dem Tor für mich super“, blickt der aus dem Rottenburger Teilort Kiebingen kommende Offensivmann zurück. „Der Hauptgrund war aber unsere starke Mannschaft der letzten beiden Spielzeiten“, gibt er sich bescheiden.

Torjägerqualität spricht sich herum

Schachtschneiders Torjägerqualitäten sprachen sich herum und weckten Begehrlichkeiten bei mehreren höherklassigeren Vereinen. Im vergangenen Frühjahr entschied sich Schachtschneider für den Wechsel zum SSV 05 Reutlingen. „Es ist natürlich sensationell, das Trikot von einem Traditionsverein wie dem SSV tragen zu dürfen. Der Verein, die Fans und das Stadion sind überwältigend“, ist Schachtschneider von seinen ersten Wochen begeistert. Und das, obwohl der Start für ihn denkbar ungünstig verlief. Schachtschneider spielte für die württembergische Auswahl bei der Endrunde des UEFA-Regionen-Pokals in Irland und verpasste deswegen den Vorbereitungsstart beim SSV.

Platz im Team erkämpft

Mittlerweile hat sich Schachtschneider jedoch einen festen Platz im Kader des Oberligisten erspielt. Bei den bisher einzigen beiden Pflichtspielen im WFV-Pokal gegen den TSV Schönaich (1:0) und den 1. FC Holzhausen (7:0) spielte Schachtschneider von Beginn an. Gegen den TSV Schönaich sorgte er mit seinem Treffer für das Weiterkommen. „Das erste Spiel gegen Schönaich war ziemlich zäh, aber gegen Holzhausen lief der Ball bei uns schon richtig gut“, ist Schachtschneider mit den bisher gezeigten Leistungen zufrieden. Gegen diese Gegner wäre Schachtschneider aber auch mit dem VfL Nagold der Favorit gewesen, weshalb er relativiert: „Die richtigen Kaliber kommen erst jetzt.“
Das größte Kaliber dürfte für Schachtschneider und sein Team der heutige Gegner KSC sein. Außer einem extra angesetzten Training am heutigen Vormittag bereiteten sich die Fußballer des SSV ganz normal auf das Spiel des Jahres vor.

Schachtschneider fiebert dem Spiel entgegen

Seit der Auslosung der ersten Pokalrunde freut sich Schachtschneider auf das Duell. „Bei der Auslosung habe ich natürlich auf die ganz großen Brocken wie Bayern oder Dortmund gehofft aber ich denke, mit dem KSC haben wir ein hochattraktives Los erwischt. Die haben extrem viel Qualität im Kader und für unsere Zuschauer ist dieses Baden-Württemberg-Duell auch etwas ganz Besonderes“, hofft Schachtschneider auf eine stimmungsvolle Atmosphäre. Unter den Zuschauern werden auch Schachtschneiders Familie und etliche Freunde von ihm sein. „Von so einem Spiel träumt doch jeder kleine Junge und ich darf daran teilhaben. Das ist nicht in Worte zu fassen“, so Schachtschneider. Vielleicht geht ja sogar ein noch größerer Traum in Erfüllung und die Nummer 17 der Reutlinger zeigt auch auf dieser Bühne seine Torjägerqualitäten. Das Spiel wird live auf dem Bezahlsender Sky übertragen. Wer weiß schon, wer sich meldet, wenn Schachtschneider den Karlsruher SC aus dem DFB-Pokal schießen sollte. Träumen darf man ja mal.