2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

SC Kapellen macht das Erftstadion zur Festung

Nach dem 3:1 gegen TuRU Düsseldorf dürfte der Oberliga-Verbleib so gut wie sicher sein

Mo Elmimouni bringt es auf den Punkt. "Die Gegner haben von Woche für Woche weniger Lust, hierhin zu fahren", sagte der Co-Trainer des SC Kapellen nach dem 3:1-Heimsieg gegen TuRU Düsseldorf. 32 seiner 46 Punkte holte der SCK im Erftstadion, nach zwei Auftaktniederlagen ist er in den vergangenen 14 Heimspielen ungeschlagen – und spielt er so weiter, ist der feststehende Verbleib in der Oberliga nur noch eine Frage der Zeit.

Obwohl die Elf von Trainer Chiquinho im Vergleich zum 1:4 in Wuppertal in der Defensive wieder umstellen musste und im verletzten Robin Kreis nach 30 Minuten einen weiteren Spieler verlor, stand sie gefestigt und ließ kaum klare Torchancen zu. TuRU schaffte es nur in der Anfangsphase, großen Druck zu entwickeln. Dort machten Gianluca de Meo und Engin Cicem mit Fabian Backhaus auf der rechten Seite, was sie wollten. Das ging in der neunten Minute gerade noch gut, in der zwölften dann nicht mehr: Backhaus fällte Cicem, der Ex-Kapellener Benny Schütz verwandelte den fälligen Elfmeter.

Das spielte den offensiv und sehr kompakt verteidigenden Gästen in die Karten, Kapellen hatte zwar den Großteil des Ballbesitzes, schaffte es aber noch nicht mal in den Raum um den Mittelkreis und konnte so keine Gefahr entwickeln. Die Spielmacher Sven Raddatz und Robert Wilschrey mussten sich fast durchgehend zwischen die Innenverteidiger fallen lassen.

Umso wichtiger war es, dass das Umschaltspiel funktionierte: Sven Raddatz fand nach einem Konter den mitgelaufenen Innenverteidiger Ömer Okyar, der George Madatsidis zum Ausgleich bediente (40.). Danach lief es für den SCK deutlich flüssiger und auch das nötige Glück kam dazu: Raddatz schoss Cicem mit einem Katastrophen-Querpass an, Keeper Christopher Möllering hielt die Bogenlampe gerade noch auf der Torlinie auf – so entschied es zumindest Schiedsrichter Tim Pelzer (42.).

Nach der Pause erwischte Ede Ungefug Torwart Björn Nowicki mit einem harmlosen Schuss aus 20 Metern auf dem falschen Fuß, der Ball kullerte über die Linie (47.). Noch kurioser wurde es nach einer Stunde, als Bernd Willems eine Wilschrey-Flanke auf seinen Keeper zurückköpfen wollte, der aber im selben Moment aus seinem Kasten eilte und erneut geschlagen war.

Das war die Entscheidung, weil TuRU bis zuletzt vergeblich auf eine gute Gelegenheit – die beste vergab Robert Norf (68.) – wartete. Auf der Gegenseite verpasste der SCK ein höheres Ergebnis, weil er wieder einmal zu leichtfertig mit seinen Kontermöglichkeiten umging, die er sich sehenswert herausspielte. Was Madatsidis und vor allem Germanos Ioannidis teilweise mit ihren Gegner anstellten, grenzte fast schon an Beleidigung und entschädigte für die ausgebliebenen Treffer. Das fand auch Chiquinho: "Wir haben zum Schluss noch mal unsere ganze Klasse gezeigt, auch wenn wir zu wenig daraus machen. Aus unseren fünf, sechs Kontern machen wir nur ein Tor. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat heute wieder ihren Charakter bewiesen."

Aufrufe: 014.4.2014, 02:01 Uhr
NGZ / Christos PasvantisAutor