2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Beim SCBV (in rot Andi Schmalz) ist für die Ebersberger (l. Chris Lechner und Michael Steppan) nichts zu holen. FOTO: ST.ROSSMANN
Beim SCBV (in rot Andi Schmalz) ist für die Ebersberger (l. Chris Lechner und Michael Steppan) nichts zu holen. FOTO: ST.ROSSMANN

Probst zieht ernüchterndes Saison-Fazit: "War Stagnation"

Vaterstetten – Zum Saison-Ausklang nutzte der SC Baldham-Vaterstetten seine Chancen gegen den TSV Ebersberg effektiver, blickt jedoch ähnlich wie die Gäste in die Zukunft. Das Ziel beider Landkreis-Teams in der Bezirksliga Ost: Weiterentwicklung.

„Was willst du zu so einem Spiel groß sagen“, fragte SCBV-Coach Mike Probst nach dem 2:0-Sieg über den TSV Ebersberg achselzuckend. „Am Ende stehen drei Punkte gegen einen Gegner aus dem Landkreis und ein Sieg zu Null.“ Ein siegloses Auswärts-Trauma, gegen das die Eber seit über fünf Jahren vergeblich ankämpfen. „Obwohl wir die bessere Mannschaft waren, hätten wir heute zwei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu machen“, wollte Gästecoach Manfred Steppan den bedeutungslosen und durchwachsenen Saisonabschluss-Kick jedoch nicht unnötig aufbauschen.

Ein Ebersberger Abspielfehler begünstigte zunächst Leon Koniarczyks vierten Saisontreffer. „Freut mich besonders für unser Eigengewächs“, konnte Probst erst dem SCBV-Küken (19), in der Schlussphase dann Team-Routinier Andreas Schmalz (39) bei seinem 2:0-Schlusspunkt zujubeln.

„Der Jüngste und der Älteste“ beschlossen eine Spielzeit, in der für die Probst-Mannen mehr drin gewesen wäre, als Platz vier. „Alle haben sich vorgestellt, dass wir länger um Platz eins und zwei mitspielen. Daher muss man festhalten, dass diese Saison eher Stagnation war“, resümierte Probst in seinem Saison-Fazit. „Wir haben uns sowohl in der Vorrunde, als auch in der Rückrunde unsere Auszeiten genommen, die aber alle erklärbar waren.“

Stichwort offensichtliche Abhängigkeit von verletzten Leistungsträgern. „Das ist eben der Unterschied zwischen einer gestandenen Bezirksligamannschaft und einem Team, für das es in die Spitze gehen soll.“ Das beklagte auch Baldhams Linksverteidiger Florian Lechner: „Hätten wir gegen Mannschaften wie Waging oder Aying die Punkte gemacht, wäre mehr drin gewesen. Aber da fehlt uns einfach der entsprechende Ersatz für Roman Krumpholz oder Fabian Kreissl, wenn die verletzt sind.“

Nach zweieinhalb Jahren im Amt will Probst nächste Saison mehr sehen, als Stagnation. „Wir haben bereits sechs Neuzugänge verpflichtet, die uns weiter bringen. Leider kommen aus der U-19 nicht mehr als zwei Perspektivspieler raus. Jetzt aber zu sagen, ‘nur der Aufstieg zählt’, wäre unseriös.“

Auch in Ebersberg wird bereits nach vorne geblickt. „Der Plan ist, das, was wir uns seit dem zehnten Spieltag erarbeitet haben, zu festigen“, so Steppan, der mit dem Gros des bestehenden Kader planen kann. „Diese Saison war Himmel und Hölle, wo man sehen konnte, was alles in jede Richtung passieren kann. Ich habe auch heute definitiv wieder einen Fortschritt gesehen. Daran können wir jetzt mal in Ruhe in der Vorbereitung weiterarbeiten.“

Eber-Kapitän Konrad Voglsinger glaubt gerade nach der höllischen Startphase einen allgemeinen mentalen Umschwung erkannt zu haben: „Den letzten Platz hast du irgendwann im Kopf drin, aber wir haben trotzdem nicht aufgegeben und das Blatt gewendet. Ich bin positiv überrascht von der Mannschaft und den Trainern. Trotzdem muss jetzt ein Fortschritt kommen.“ bj

Aufrufe: 022.5.2017, 09:59 Uhr
Ebersberger Zeitung: Julian BetzlAutor