2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Sascha Meeth übernimmt TSV Schott Mainz

Nachfolger für Ali Cakici gefunden +++ "Eins-A-Lösung"

Mainz. Der TSV Schott Mainz hat die Nachfolge des hauptamtlichen Cheftrainers Ali Cakici geregelt. In der kommenden Saison wird Sascha Meeth nebenamtlich die Oberliga-Fußballer trainieren. Der 41-Jährige war bis zu seinem Rücktritt im Oktober fünfeinhalb Jahre Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des FSV Mainz 05, zuletzt in der B-Junioren-Bundesliga. „Er passt sehr gut in unser Profil und hat eine sehr hohe sportliche und auch soziale Kompetenz“, erklärt Manager Till Pleuger. Von einer „Eins-A-Lösung“ spricht Abteilungsleiter Manuel von Vultejus: „Er ist komplett geerdet und hat vor seiner Zeit bei Mainz 05 bereits im Seniorenbereich mit bescheidenen Mitteln Erfolge gefeiert.“

Erfolgreiche Vergangenheit

Nachdem Meeth als Spieler mit dem FSV Salmrohr Deutscher Amateurmeister wurde, musste er früh verletzungsbedingt eine verheißungsvolle Fußballer-Laufbahn beenden. Als Cheftrainer führte er seinen Heimatverein, die SG Laufeld, von der Landes- in die Rheinlandliga. Bei Mainz 05 holte Meeth im vergangenen Jahr mit der B2 überraschend die Regionalliga-Meisterschaft und erarbeitete sich eine „fachlich und menschlich sehr gute Reputation“, wie Vultejus betont: „Er hat bewiesen, dass er mit Top-Talenten arbeiten kann und einen wertschätzenden Ansatz verfolgt.“ Und genau diese Mischung war den Schott-Machern, in Anknüpfung an Cakicis Arbeit, wichtig. Am Montag vor zwei Wochen war Cakicis Abschied beschlossen worden. Erst danach, versichern alle Beteiligten, hat der Verein Kontakt zu Meeth aufgenommen.

Am Donnerstag derselben Woche folgte das erste persönliche Treffen mit Vultejus, in der Folgewoche wurde der Kandidat dem Vorstand vorgestellt. Der Abteilungsleiter verhehlt gar nicht, dass „bei uns die große Sorge bestand, dass wir von unserem Konzept abweichen würden“. Deshalb präsentierte sich Meeth auch dem aktuellen Betreuerstab sowie Zweitherren-Trainer Patrick Bieger. Der Tenor: Die enge Verzahnung mit dem Unterbau und der Jugend soll bestehen bleiben, der Klub will weiter entschlossen auf den eigenen Nachwuchs setzen.

„Wir haben uns ausführlich und ganz offen und ehrlich unterhalten“, berichtet Meeth, der sich auch die Gründe für Cakicis Abgang und das Konzept des Vereins minutiös erklären ließ: „Mir ist es wichtig, dass ein Großteil der Mannschaft bleibt, und mir ist es wichtig, dass die Verantwortlichen gewillt sind, weiter ambitioniert auf bestmöglichem Amateurniveau zu arbeiten. Hätten sie gesagt, es geht die nächsten Jahre nur gegen den Abstieg, wäre ich nicht gekommen.“ Ausdrücklich „aus Respekt vor Ali, den ich sehr schätze“, möchte sich Meeth bis zur Sommerpause im Hintergrund halten, wird allerdings gemeinsam mit der Abteilungsleitung zeitnah eine Reihe Perspektivgespräche mit den Spielern führen. „Es soll keinen Umbruch geben“, betont Pleuger. Falls es doch zu Abgängen kommt, verfügt Meeth aus seiner 05-Zeit über ein gutes Netzwerk. Für den TSV Schott ist ein direkter Draht ins Nachwuchsleistungszentrum auch ein strategischer Vorteil bei der Suche nach gut ausgebildeten Talenten, zumal Meeth ein außergewöhnlich gutes Verhältnis zu seinen früheren Spielern nachgesagt wird.

Kein Karriere-Trainer

Ein weiterer Vorzug: Meeth, ein äußerst authentischer Typ, spricht die Sprache der Spieler und ist kein Karriere-Trainer. Er fühlt sich als Lehrer und Mitarbeiter im Landes-Bildungsministerium beruflich ausgefüllt. „Mein Lebensglück hängt nicht vom Fußball ab“, sagte er immer wieder. Da bleiben, wo man ist, und dort ambitionierte, nachwuchsorientierte Arbeit leisten – auf dem Papier passt die Konstellation. Die Vereinbarung wurde per Handschlag getroffen, eine Vertragsdauer ist noch nicht fixiert, aber „beide Seiten sind an einer langen Zusammenarbeit interessiert“, erklärt Pleuger. Am Dienstagabend wurde die Mannschaft von der Entscheidung informiert. Ein vorzeitiger Wechsel von Cakici zu Meeth „ist für uns überhaupt kein Thema“, versichert Pleuger. „Ich mag Ali persönlich sehr gerne, wir haben ein hervorragendes Verhältnis. Er wird unsere gemeinsame Zeit erfolgreich zum Abschluss bringen“, sagt Vultejus.

Aufrufe: 016.3.2016, 11:10 Uhr
Torben SchröderAutor