Salmrohr hui, Mehring pfui

Salmrohr/Ludwigshafen. Mehring kassiert am viertletzten Spieltag der Oberliga eine dicke 1:6-Niederlage beim FC Arminia Ludwigshafen. Damit schwinden die Mehringer Chancen auf einen Klassenerhalt weiter.

Der FSV Salmrohr gewinnt unterdessen sein Heimspiel gegen die Zweitvertretung des FK Pirmasens mit 3:1.

In den ersten Minuten sah es noch ordentlich aus, was Mehring in Ludwigshafen bot. „In den ersten 25 Minuten war es noch ein ausgeglichenes Spiel“, berichtete SVM-Trainer Frank Meeth. Sebastian Schmitt und Jan Brandscheid hätten Mehring in Führung bringen können. Ein Doppelschlag der Arminia (25./27.) brachte Mehring völlig aus dem Konzept. „Anschließend waren wir desolat, konnten uns bei Philipp Basquit bedanken, dass wir nicht schon frühzeitig höher zurücklagen“, berichtet Meeth. Nach einem weiteren Doppelschlag nach der Pause machte auch Alex Kleins Treffer zum 4:1 nichts mehr aus. Mehring gab sich in der Schlussphase auf, worüber sich Meeth sehr ärgerte: „Es kommt unter Umständen in der Endabrechnung auf jedes Tor an, um vielleicht doch noch den Klassenverbleib zu schaffen.“ Am Mittwoch empfängt der SV Mehring den SV Röchling Völklingen auf der Lay (19 Uhr).

Mehring: Basquit, Selmane, Ibrahimi (68. Kön), Petry, Diederich, Schmitt, Meyer, Jonas (46. Willems), Prebreza (75. Aliu), Klein, Brandscheid - Trainer: Meeth

Schiedsrichter: Edrich - Zuschauer: 167

Tore: 1:0 Ando (25.), 2:0 Eppel (27.), 3:0/4:0 Ando (47./50.), 4:1 Klein (58.), 5:1 Amberger (85.), 6:1 Pelzl (91.)

FSV Salmrohr – FK 03 Pirmasens II 3:1 (1:0)

„Soll ich es kurz machen? Hauptsache gewonnen. Gut, dann schönen Sonntag noch“, witzelte Salmrohrs Trainer Paul Linz auf der Pressekonferenz nach dem gewonnenen Heimspiel gegen den FK Pirmasens II. Gästetrainer Sebastian Reich ließ sich entschuldigen, musste aus privaten Gründen sofort nach Abpfiff die Heimreise antreten. Aber gab nicht viel Gutes, was Reich hätte sagen können. Das Spiel am Samstag im Salmtalstadion war kein schönes. Beide Mannschaften taten sich schwer vor dem gegnerischen Kasten. Zunächst hatte Salmrohr etwas die Oberhand gewonnen, ging dann nach einer guten halben Stunde verdient in Führung: Kader Toure bekam über links den Ball, ging in den gegenerischen Strafraum bis zur Grundlinie, wurde doppelt attackiert, aber behauptete das Leder. Ein gezielter Pass in die Mitte auf Tim hartmann – und drin war das Ding (1:0, 33.). Bis zur Pause ging es weiter wie zuvor. Die großen Offensivaktionen blieben auf beiden Seiten aus. Pirmasens scheiterte in den wenigen Vorwärtsbewegungen meistens schon vor der Salmrohrer Abwehrreihe, wenn mal ein FKP-Spieler durchkam, war es nicht gefährlich. Abel Mehari Kiflom hatte in der 16. Minute die einzige Torchance für Pirmasens II, der Ball ging aber übers Tor. Salmrohr hatte bis zur Pause drei ungenutzte Torchancen durch Tony Ozoh,. Fabian Helbig und Sebastian Ting per Freistoß.

Gerade war die zweite Halbzeit angepfiffen – Pirmasens hatte doppelt gewechselt – da jubelte Tim Hartmann schon wieder. Pirmasens war in den Köpfen wohl noch in der Kabine, als Timo Heinz zentral nach vorne auf Hartmann abgab und der keine Mühe gegen Keeper Ronny Fahr hatte. Fahr absolvierte nach einjähriger Verletzungspause sein erstes Spiel für „die Klub“. Er sollte später noch zum tragischen Anti-Helden werden.

Aber zuvor hatte sich Salmrohr noch nicht wieder vom Jubeln erholt, da machte Christopher Ludy auch schon den Anschlusstreffer für die Gäste aus der Pfalz. Ein Freistoß neun Meter leicht rechts vor dem Strafraum kickte Ludy ganz kurios flach an der Mauer vorbei, weder Freund noch Feind im Strafraumgetümmel kamen an den kullernden Ball und auch FSV-Schlussmann Daniel Ternes sah ihn viel zu spät kommen. Er sprang noch, kam mit dem Arm am Boden noch gerade so dran, aber das Runde hüpfte über den Arm ins Eckige – 2:1 (49.).

Dann bekam Pirmasens Lust auf mehr, Salmrohr schwamm erheblich. Es schien nur nochj eine Frage der Zeit bis zum Ausgleich zu sein. Bis zur Tat von Ronny Fahr in der 75. Minute. Paul Linz hatte offensiv gewechselt und Meliani Saim für Tony Ozoh gebracht. Der quirlige Saim tauchte plötzlich hinter der Pirmasenser Abwehrreihe auf und stürmte aufs Tor zu. Fahr kam aus dem Strafraum, um Saim zu stoppen. Der Salmrohrer wollte den Keeper gerade ausspielen, als Fahr ihn von den Beinen holte – klare Notbremse als letzter Mann – Rot. Pirmasens hatte allerdings schon dreimal gewechselt. Verteidiger Robin Purdy zog sich die Handschuhe an. Den scharf gezirkelten Freistoß von Daniel Bartsch parierte Purdy noch bärenstark, machte auch danach noch eine gute Figur im Kasten. Aber die Situation wendete das Blatt – Salmrohr hatte wieder Mut und gab Gas, drängte auf das 3:1. Saim stand dann goldrichtig, eine Hereingabe von Helbig von der Grundlinie köpfte er unhaltbar – übrigens für jeden Torwart – in die Maschen – 3:1 (78.). Der Käse war gegessen. Saim hätte noch zwingens das 4:1 machen müssen, semmelte eine Ball ganz alleine zwei Meter vorm Tor stehend aber volle Kanne in die Wolken.

„Man hat gesehen, dass die Aufholjagd die Jungs Nerven und Kraft kostet“, sagte Paul Linz. Nach dem 2:1 sei die Mannschaft nochmal nervös geworden, „aber das ist ja normal. Wir sind alle nur Menschen.“ Der Klassenerhalt sei noch längst nicht sicher, betonte Linz erneut. Am Mittwochabend in Hauenstein „sind wir auch nicht chancenlos, wenn wir richtig reinhauen“, sagte der Trainer.

FSV Salmrohr: Ternes, Schraps, Braun, Bartsch, Toure, Ting (61. Couto Pinto), Heinz, Hartmann (86. Hamper), Kohns, Ozoh (61. Saim), Helbig - Trainer: Linz

Schiedsrichter: Braun - Zuschauer: 170

Tore: 1:0 Hartmann (33.), 2:0 Hartmann (47.), 2:1 Ludy (49.), 3:1 Saim (78.)

Rot: Fahr (75./FK Pirmasens II/Notbremse gegen Saim)

Extra Personalie

Michael Schmitt (41) wird zweiter Trainer beim FSV Salmrohr. Wie der Verein nach dem Pirmasens-Spiel verkündete, wird der frühere Salmrohr-Spieler ab der kommenden Saison die zweite Mannschaft des FSV übernehmen und auch in die Jugendkoordination einsteigen. Zweite Mannschaft und zum Teil auch die A-Junioren von Trainer Thorsten Haubst sollen künftig gemeinsam mit der Oberliga-Elf unter Paul Linz als Cheftrainer trainieren.