Grimmaer mit Rumpftruppe zu Rapid

Die Sachsenliga-Saison 2016/17 neigt sich so langsam dem Ende entgegen. Drei Spiele sehen noch auf dem Programm, der FC Grimma ist heilfroh, wenn diese Spielserie zu Ende geht. Dies liegt jedoch nicht an einer eventuell schlechten Platzierung – die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe wird nach dem 30. Spieltag sicher auf Rang drei einkommen – sondern an einer ganz prekären Personalsituation.

Seit Wochen haben die Muldestädter dieses Problem. Mehr und mehr Spieler fallen verletzungsbedingt aus und werden bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung stehen. Demzufolge werden die Grimmaer mit einer Rumpftruppe die letzten drei Spiele absolvieren, in der Hoffnung den einen oder anderen Punkt noch einsammeln zu können. Der Auftakt bildet das Auswärtsspiel beim BSC Rapid Chemnitz, wo man am Sonntag um 15.00 Uhr antritt.

Trotz eines Sechs-Punkte-Abzuges aufgrund fehlenden Schiedsrichter-Solls haben die Chemnitzer auch in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun. Zwar schwirrte diese Hypothek immer wieder in den Gedanken der Rapidler umher, doch wie die Elf von Trainer Thomas Schreyer dieses Problem meisterte, verdient allerhöchsten Respekt. Bereits in der vergangenen Saison wurden den Chemnitzern drei Zähler abgezogen, diesmal sogar sechs. Mit 31 Punkten belegen die Männer aus dem Stadtteil Kappel derzeit Rang sieben, weiter nach oben wird es jedoch nicht mehr gehen können.

Lebensversicherung beim BSC Rapid in dieser Saison ist Florian Mielke. Der baumlange Stürmer, der zu Saisonbeginn vom SV Einheit Kamenz nach Chemnitz stieß, erzielte in dieser Serie 23 Treffer und liegt in der Torschützenliste derzeit ganz vorn. Gefolgt wird er von den beiden Hohensteinern Marc Benduhn (18) und Sebastian Weiske (15). Bei insgesamt 52 erzielten Treffern erzielte Mielke quasi fast die Hälfte, was dem BSC Rapid eine große Hilfe sein sollte. Jedoch ist Mielke nicht der einzige Leistungsträger im Team. Torhüter Tino Kretzschmar sowie die Mittelfeld-Strategen Steve Grube, Jiri Jedinak und Marcus Vettermann führen die ansonsten recht jungen Truppe. Personell hat der BSC Rapid Chemnitz eine Truppe zusammen, die es jeder Mannschaft in der Staffel schwer machen kann. Daheim siegte man gegen Pirna-Copitz (1:0) und knöpfte sowohl Hohenstein-Ernstthal (3:3) als auch Riesa (2:2) jeweils ein Remis ab, auswärts unterlag man zwar bei allen Spitzenteams, doch gegen die unteren platzierten Teams konnte man bis auf Taucha und Reichenbach (beide 0:0) immer gewinnen.

Für die Grimmaer gilt indes, die Saison ordentlich zu beenden. Aufgrund der Verletzungsmisere und der daraus fehlenden Optionen war ein gewisser Substanzverlust in den letzten Spielen unübersehbar. Nun kommt es darauf an, noch einmal die Kräfte zu bündeln und sich in den letzten drei Spielen positiv aus der Affäre zu ziehen. Dabei hat man mit dem BSC Rapid in den letzten beiden Serien recht gute Erfahrungen gesammelt. Das Pokalspiel in Chemnitz gewann man sicher mit 3:0, beide Heimspiele in der Sachsenliga wurden ebenfalls positiv gestaltet (3:0, 2:1). Einzig das Auswärtsspiel in der vergangenen Saison endete 2:2, was letztlich auch leistungsgerecht war.

Personell bleibt die Lage weiter mehr als angespannt. Der einzige, der ins Team zurückkehrt, wird Benjamin Wagner sein. Die Langzeitverletzten Mirko Jentzsch, Christoph Jackisch, Rico Engler, Robert Schabram und Toni Ziffert werden in dieser Saison kein Spiel mehr für die Muldestädter bestreiten.