RWO entscheidet hitziges Duell für sich

Im Vorfeld des Spiels gab es beim RWO-Personal einen kleinen Schock zu verkraften. Betroffen war aber nicht das spielende Personal, sondern der Trainerstab. Co-Trainer Dirk Langerbein musste die Partie aus dem Krankenhaus am Ticker verfolgen, er hatte am Morgen einen Fahrradunfall, der einen Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich machte. Somit stand Cheftrainer Andreas Zimmermann alleine an der Linie.

Die Mannschaft ließ sich davon aber nicht beeindrucken oder verunsichern und legte munter los, auch wenn sich beide Teams in den ersten Minuten ein wenig abtasteten. Was jedoch zu dieser frühen Spielzeit noch nicht abzusehen war, dass sich die erste Hälfte zum Festival der direkt verwandelten Freistöße entwickeln würde. Zunächst aber musste erst einmal Erwähnung finden, dass Neuzugang Philipp Kreuels erstmals in der Startformation stand und den verletzten und gesperrte Patrick Bauder ersetzte. Nach zwei Minuten waren es aber zunächst die Gäste, die einen ersten zaghaften Versuch Richtung Oberhausener Tor starteten. Mahsun Jusuf schoss aus gut zwanzig Metern einfach mal auf das Tor, verfehlte sein Ziel aber um gut eineinhalb Meter. Auch der zweite Versuch von Nazim Sangare, der den Ball nach einer Flanke mit vollem Risiko volley aus der Luft nahm, ging klar am Kasten vorbei (8.).

Danach waren die Kleeblätter dann aber dran. Eine Ecke von Benjamin Weigelt landete auf dem Kopf von David Jansen. Der brachte die Kugel Richtung Tor, wo Patrick Schikowski eine spektakulären Fallrückzieher versuchte, den Düsseldorfs Abwehrmann am Pfosten von der Linie kratzen konnte. Noch in derselben Minute brachte der bereits angesprochene Philipp Kreuels einen Freistoß zur Mitte, wo Alexander Scheelen den Ball am langen Pfosten nicht mehr richtig kontrollieren konnte (11.). Dann aber erspielten sich die Rot-Weißen die bis dato größte Möglichkeit der Partie. Dominik Reinert zog von der Außenbahn zur Mitte und spielte Mittelstürmer David Jansen wunderbar in der Gasse frei. Etwas überrascht, dass er so frei vor dem Kasten auftauchen konnte und dabei nicht im Abseits stand, zielte er aus kurzer Distanz links am Tor vorbei (13.).

Die Chance schien aber der endgültige Weckruf für die Zimmermann-Elf zu sein. Denn nach einer knappen Viertelstunde bekam die Elf das Spiel immer besser in den Griff und wurde nach nicht einmal zwanzig Minuten mit dem 1:0 belohnt. Herhalten musste dafür allerdings eine Standardsituation. Gute 20 Meter vor dem Tor legte sich Kapitän Benjamin Weigelt die Kugel hin und zielte mit einem tückischen Aufsetzer auf das Torwarteck. Auf dem nassen Rasen wurde der Ball immer schneller und lag zum Erstaunen vom nicht chancenlosen Fortuna-Schlussmann Robin Heller plötzlich im Netz.

Sieben Minuten nach der Führung hätte David Jansen direkt den zweiten Treffer nachlegen müssen. Nach einer tollen Flanke von Patrick Schikowski stieg David Jansen wenige Meter vor dem Tor hoch, köpfte aber etwas zu unplatziert, so dass Keeper Heller mit einem Reflex klären konnte (26.). Dann kam die kalte Dusche, denn statt der beruhigenden Zwei-Tore-Führung stand es nur zwei Minuten nach der Großchance wie aus dem Nichts 1:1. Wieder war es ein direkter Freistoß, der zum Torerfolg führte. Rechtsfuß Muhammet Karpuz nahm nach einem Foul an der Strafraumgrenze Maß und versenkte über die Mauer hinweg im rechten oberen Eck.

Zum Glück fanden die Kleeblätter eine schnelle Antwort. Nach einer Musterflanke von Felix Herzenbruch stieg wieder der „lange“ Oberhausener mit der Nummer 9 in der Mitte hoch und ließ Robin Heller aus knapp fünf Metern dieses Mal keine Abwehrmöglichkeit (34.). Auch nach dem ersten Treffer aus dem Spiel heraus, war das muntere Freistoßschießen noch nicht beendet. Zwar brachten die Flanken- (38.) und Direktschussversuche (39.) von Philipp Kreuels und Benjamin Weigelt noch nichts ein, fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zappelte das Leder dann aber doch das dritte Mal nach einem direkten Freistoß im Tornetz. Dieses Mal durfte sich Neuzugang Philipp Kreuels in die Torschützenliste eintragen, auch er verwandelte wieder in die Torwartecke. Somit ging es vor 2357 Zuschauern mit 3:1 in die Pause. Auch nach dem Seitenwechsel leitete erneut ein Freistoß die zweiten 45 Minuten ein. Drei Minuten nach Wiederanpfiff brachte Philipp Kreuels den Ball von links aus dem Mittelfeld Richtung Strafraum, wo er vor den Füßen von Benjamin Weigelt landete. Sein Schuss wurde jedoch geblockt.

Die Gäste versuchten, mehr Druck auszuüben, wurden aber in der Regel nur bei Fernschüssen gefährlich, die Philipp Kühn im Kasten der Kleeblätter zur einen oder anderen guten Parade zwang, wie beispielsweise bei den Schüssen von Kaan Akca (52.) oder Tobias Lippold (59., 80.). RWO hingegen war zwar nicht mehr so spielbestimmend wie zuvor, blieb aber gefährlicher. In der 62. Minute setzte sich Dominik Reinert an der Grundlinie durch und passte flach zur Mitte, wo David Jansens Schussversuch in letzter Sekunde zur Ecke geblockt werden konnte. Nur eine Minute später zeigte Schiedsrichter Tobias Altehenger dann nach einer Einzelaktion von Patrick Schikowski, bei der er nur mit einem Foul gestoppt werden konnte, auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte trat selbst an, scheiterte aber am Düsseldorfer Torhüter. Auch die letzte, ganz dicke Möglichkeit der Partie, gehörte den Hausherren. Nach einer Ecke stand Abwehrspieler Felix Haas plötzlich sträflich alleine, konnte Robin Heller mit seinem Kopfball aber nicht überwinden (75.).

Verletzungsbedingt musste Andreas Zimmermann danach innerhalb von vier Minuten dreimal wechseln und sowohl Patrick Schikowski, Benjamin Weigelt, als auch Dominik Reinert angeschlagen vom Feld nehmen. Er brachte Manuel Schiebener, Paul Voß und Tobias Hötte. Am Ausgang der Partie änderte sich dadurch aber nichts mehr und die Kleeblätter fuhren den dritten Heimsieg im dritten Spiel ein.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „So kann es weitergehen. Wir sind zwar schwer in die Partie gekommen, haben nach einer Viertelstunde das Spiel aber an uns gerissen und danach dominiert. Wir hätten nach den drei Toren aber weitere nachlegen müssen, die Chancen waren auf jeden Fall da. Die Düsseldorfer haben es in der zweiten Hälfte in erster Linie mit Fernschüssen versucht, aber dafür haben wir ja einen Keeper im Tor. Wir hatten in der Folge auch noch gute Gelegenheiten, um das Ergebnis auszubauen, in erster Linie durch den Elfmeter und die Kopfballchance von Haas. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“

Taskin Aksoy (Trainer Fortuna Düsseldorf U23): „Ich hab zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. Wir haben eigentlich ganz gut begonnen, aber in den Aktionen nicht konsequent genug nachgesetzt. Das erste Freistoßgegentor muss nicht fallen und danach hätten wir mehr auf Jansen achten müssen. Wir haben im Vorfeld seine Stärken angesprochen. Auch das zweite Freistoßtor fällt sehr unglücklich. Abgesehen davon hab ich vor beiden Freistoßtoren keine Fouls von uns gesehen. In der zweiten Hälfte hab ich uns gut gesehen, wir hätten aber das 2:3 machen müssen. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment aussprechen, mit der Leistung der zweiten Hälfte werden wir in den nächsten Wochen auch wieder punkten.“

Aufstellungen

RWO: Kühn, Tyler, Haas, Weigelt (74. Voß), Herzenbruch, Scheelen, Fleßers, Kreuels, Schikowski (73. Schiebener), Reinert (77. Hötte), Jansen

Fortuna: Heller, Karpuz, Ajani (68. Fritsch), Bormuth, Urban, Lippold, Sangare, Akca, Jusuf (54. Hombach), Rybacki, la Monica

Schiedsrichter/Assistenten: Altehenger – Zink, Schwarzschultz Tore: 1:0 Weigelt (20.), 1:1 Karpuz (29.), 2:1 Jansen (34.), 3:1 Kreuels (41.) Karten: Fleßers (Gelb, 29.), Scheelen (Gelb, 92.) - la Monica (Gelb, 18.), Bormuth (Gelb, 63.)

Zuschauer: 2357