2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Tim Osing
F: Tim Osing

RWO entführt drei Punkte am Autobahnkreuz

Sportfreunde Lotte - RWO 0:1 (0:1)

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Rot-Weiß Oberhausen hat im Steinfurter Land drei Punkte entführt. Am Ende, so ehrlich muss man sein, war der 1:0-Sieg in Lotte ein wenig glücklich. Doch einem kapitalen Abwehrfehler der Lotter, dem richtigen Riecher von Raphael Steinmetz, einem glänzend aufgelegten Philipp Kühn und einem vorbildlichen Abwehrkampf der gesamten Mannschaft war es am Ende zu verdanken, dass die Rot-Weißen die Punkte mit in den Bus packen konnten.

Das Trainerteam musste in der Startformation erneut auf David Jansen verzichten, der zwar Anfang der Woche wieder ins Training eingestiegen war, aufgrund anhaltender Probleme mit einem eingeklemmten Nerv im Rücken erneut passen musste. Daher schickte Andreas Zimmermann die gleiche Elf ins Rennen wie beim Heimsieg gegen Köln.

Die Hausherren, die zuletzt eine beeindruckende Serie von acht ungeschlagenen Partien hingelegt hatten und dabei sechs Siege und zwei Unentschieden holten, zeigten von Anfang an, warum sie seit der Winterpause einen Sprung in der Tabelle gemacht hatten. Nach ersten Freistoßversuchen auf beiden Seiten war es Lotte-Goalgetter Jesse Weißenfels, der erstmals für richtige Gefahr sorgte. In Minute sechs spielte Felix Haas einen zu kurzen Rückpass und der schnelle Außenstürmer war alleine auf dem Weg zum Tor. Doch Philipp Kühn tat ihm nicht den Gefallen, sich für eine Ecke zu entscheiden und blieb lange stehen, so dass er seinen Schuss auf das kurze Eck parieren konnte. Vier Minuten später war er aber schon wieder gefordert. Wieder versuchte es Weißenfels und Kühn musste abtauchen, um den Ball zur Seite zu klären (10.). Auf der Gegenseite brachte Christoph Caspari seinen Vordermann Patrick Schikowski ins Spiel, der aber nicht vor dem Keeper der Hausherren, Benedikt Fernandez an die Kugel kam.

Nach einer guten Viertelstunde war es dann wieder Lottes Torschütze vom Dienst, Jesse Weißenfels, der Kühn zur nächsten Parade zwang. Doch dieser war erneut der Sieger und auch der Nachschuss von Nico Granatowski flog am Kasten vorbei (18.). Dann schlug die zwanzigste Minute und die Zuschauer sahen einen absoluten Blackout des Lotter Außenverteidigers Jeron Al-Hazaimeh. Sein Rückpass zum Keeper geriet viel zu kurz und Raphael Steinmetz hatte den Braten gerochen. Er kam eher als der Schlussmann an die Kugel und spitzelte sie ins lange Eck. Völlig überraschend lagen die Gäste vorne.

In der Folge war die Zimmermann-Elf etwas besser im Spiel, trotzdem blieben die Hausherren stets gefährlich bei schnellen Kontern oder Standardsituationen. Doch der Freistoß von Alexander Langlitz landete in der Mauer (26.) und Bernd Rosinger setzte seinen Versuch aus guter Position viel zu hoch an (32.).
Nach 39 Minuten hätte dann ein Geistesblitz von Raphael Steinmetz beinahe für das zweite Tor bei der zweiten richtigen Oberhausener Chance gesorgt. Ansatzlos nahm er den Ball 20 Meter vor dem Tor volley und überlistete Fernandez um ein Haar mit seiner Bogenlampe. Doch der Torhüter lenkte den Ball noch über die Latte. Daher ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Nach der Halbzeit verflachte das Spiel mehr und mehr. Die Kleeblätter standen tief und verteidigten die knappe Führung, den Gastgebern indes fiel nichts ein, um den Ausgleich zu erzielen. RWO versuchte nur noch über schnell vorgetragene Konter zum Erfolg zu kommen. Eine gute Gelegenheit dazu bot sich direkt drei Minuten nach Wiederanpfiff. Steinmetz spielte Bauder frei, der seitlich vom Tor Platz zum Abschluss hatte. Doch dem Spielmacher rutschte das Leder über den Spann und so flog der Ball ins Toraus.

Für die Hausherren war es dann wieder einmal Weißenfels, der sich im Strafraum gegen Felix Haas durchsetzte, aus spitzem Winkel die Kugel aber Richtung Seitenaus drosch (52.). Die nächsten beiden Halbchancen gehörten zur Abwechslung den Rot-Weißen. Nach einem zu kurzen Befreiungsschlag von Keeper Fernandez, probierte es Alex Scheelen mit einem Lupfer, der allerdings ein Stück zu hoch geriet und auf dem Tornetz landete (62.). Die nächste Gelegenheit hatte Dominik Reinert, dem nach einem zu kurz abgewehrten Weigelt-Freistoß der Ball vor die Füße fiel. Doch auch er zielte deutlich neben das Tor (67.).

Den Sportfreunden lief langsam die Zeit davon und sie wurden in ihren Angriffen immer hektischer und unpräziser, so dass bis zur 83. Spielminute keine weitere Gefahr für den Kasten von Philipp Kühn ausging. Dann wurde es allerdings noch einmal ungemütlich im Oberhausener Strafraum. Ein Freistoß vom ehemaligen Essener Kevin Rodrigues-Pires segelte in den Sechzehnmeterraum und fiel Gerrit Nauber vor die Füße. Doch in dessen Schuss warf sich Kapitän Benjamin Weigelt und beim Nachschuss war erneut Philipp Kühn zur Stelle und klärte den Ball.

Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit war es dann noch einmal Jesse Weißenfels, der das Leder weit über die Querlatte jagte. Zum Entsetzen der Oberhausener Spieler und Verantwortlichen zeigte Schiedsrichter Sören Storks aber im Anschluss an diese Aktion die Nachspielzeit von fünf Minuten an. Es galt also weitere Minuten zu überstehen und den Abwehrriegel dicht zu halten. Doch Lotte sollte noch eine Chance auf den Ausgleich kriegen, in der 94. Minute war es noch einmal ein Freistoß. Doch Oberhausens Bester, Philipp Kühn, pflückte die Hereingabe herunter und hielt den Dreier fest!
Nach den beiden letzten Auswärtsspielen in Lotte, die RWO mit 0:4 und 1:4 verloren hatte, konnte die Zimmermann-Elf dieses Mal mit etwas Glück, aber auch viel Kampf und Cleverness, die volle Punktzahl aus der connectM-Arena mitnehmen.

Großartig Zeit zum Ausruhen bleibt aber nicht, denn schon Dienstag geht es weiter mit der nächsten langen Auswärtsfahrt. Dann nämlich wartet das Nachholspiel in Siegen. Nicht dabei sein wird dann allerdings Patrick Bauder, der am Samstag seine fünfte Gelbe Karte bekam. Ob David Jansen dann schon wieder eine Option sein wird, ist auch eher fraglich.

Stimmen:
Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Das Spiel lief wie das Hinspiel, nur genau umgekehrt. Dort waren wir klar überlegen, haben aber verloren. Dieses Mal war Lotte besser, aber wir nehmen die Punkte mit nach Hause. Der Rasen hier war eine Katastrophe, das zollt der Lotter Leistung noch mehr Respekt. Aber wir haben gezeigt, dass wir ein richtiges Team sind, haben gekämpft, verteidigt und alles in die Waagschale geworfen, Riesenkompliment an mein Team.“

Ismail Atalan (Trainer SF Lotte): „RWO hat hier nicht unverdient gewonnen, denn sie haben bis zum Umfallen gekämpft. Abgesehen davon haben sie einen überragenden Keeper, der nicht umsonst in die zweite Liga zurück wechselt. Wir hätten die Chancen besser nutzen müssen, dann wären wir als Sieger vom Feld gegangen.“

Aufstellungen
Lotte: Fernandez, Wendel, Nauber, Rahn (76. Schmidt), Gorschlüter, Rosinger (71. Batarilo-Cerdic), Pires-Rodrigues, Weissenfels, Granatowski (56. Koep), Langlitz, Al-Hazaimeh
RWO: Kühn, Herzenbruch, Weigelt, Haas, Caspari, Fleßers, Scheelen, Reinert (88. Hötte), Schikowski (77. Tyler), Bauder, Steinmetz (81. Gümüssu)
Schiedsrichter/Assistenten: Storks – Sevinc, Holzenkämpfer
Tore: 0:1 Steinmetz (20.)
Karten: Wendel (Gelb, 45.), Rosinger (Gelb, 54.), Nauber (Gelb, 63.), Gorschlüter (Gelb, 89.) - Caspari (Gelb, 26.), Haas (Gelb, 40.), Herzenbruch (Gelb, 66.), Kühn (Gelb, 75.), Bauder (Gelb, 87.), Hötte (Gelb, 90.+4)
Zuschauer: 677

Aufrufe: 015.3.2015, 11:12 Uhr
RWOAutor