Rücktritt: Vierke verlässt das Kloster

"Kurz und knapp gesagt: Der Verein hat andere Vorstellung davon, wie man mit einer 2. Mannschaft arbeiten muss, als ich sie habe", sagt Vierke, gefragt nach den Gründen für seinen plötzlichen Rückzug. Im Klartext waren es Meinungsdifferenzen über das Spielermaterial, das Vierke zur Verfügung stehen sollte: "Es war mit mir geplant, eine U23 mit vielen jungen Spielern, aber auch drei, vier gestandene Führungsspielern aufzustellen. Zu diesen Führungsspielern aber ist es nie gekommen." Er sehe so keine Grundlage für die Aufgabe, ein weiteres Jahr in dieser Liga zu bestehen.

Am mangelden Austausch mit der 1. Mannschaft aber habe es nicht gelegen, so Vierke. "Der Austausch war vernünftig, auf einer normalen Ebene. Dass eine 2. Mannschaft zurückstecken muss, wenn es mal bei einer 1. Mannschaft nicht so gut läuft, ist klar." Auch das Verhältnis zum Trainergespann Schlicker/Gündogan sei gut gewesen.

Nur lobende Worte hat Vierke auch für Dieter Rebel: "Ich war sehr froh, dass der Dieter da war. Letztes Jahr war ich ganz alleine, er hat mir in meiner Arbeit geholfen." Rebel, der seit Anfang April als Teammanager vor allem für die Akquise von Neuzugängen zuständig war, habe in dieser Funktion ja auch einiges bewegen können: "Ich glaube, der Dieter hat 40, 50 Spieler angesprochen. Ein paar davon sind ja auch zu uns gewechselt, aber die, die wir dringend brauchten, haben wir nicht bekommen." Woanders fließe eben Geld - und da könne man in der Reserve des SV Seligenporten nicht mithalten.

Rebel bedauert und sucht Spieler

Die Zukunft von Teammanager Dieter Rebel ist jedoch nicht an Markus Vierke gebunden, wie der Teammanager selbst am Mittwoch bekräftigt. "Ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. Er ist ein Lehrpädagoge und A-Lizenzinhaber, der sehr strukturiert und gut arbeitet", sagt Rebel. "Aber gut, ich muss das jetzt akzeptieren." Bei der Nachfolgersuche, davon gehe er aus, werde der Verein ihn mit einbinden.

Während sie also auf der Suche nach einem neuen Trainer sind, ruht auch die drängende Suche nach neuen Spielern nicht. Ein bereits als fix vermeldeter Zugang hat sich nun zerschlagen: Michele Rendina vom SV 73 Süd hat es sich anders überlegt. "Ihm ist möglicherweise die Belastung zu hoch, die weite Fahrerei.", sagt Rebel. Bei den Gebrüdern Zoran und Daniel Maksimovic (zuvor TSV Buch), die nicht so ganz glücklich mit ihrer Entscheidung pro Seligenporten sein sollen, wird Rebel deutlich - und erteilt der Wechselabsage seinerseits eine Absage: "Draußen hat es 40 Grad, Weihnachten ist noch weit weg. Buch kann sich viel wünschen, ich aber mach die Spielchen nicht mit. Die beiden haben sich gebunden bis 2017."

Dass er weiter fieberhaft auf der Suche ist, den äußerst dünnen SVS 2-Kader zu füllen, daraus macht Rebel keinen Hehl - und wendet sich an talentierte Spieler, die Interesse an einem Landesliga-Engagement haben. "Man muss nicht Bayernliga gespielt haben. Egal ob Kreisklasse oder Kreisliga: Wer sich traut, kann sich gerne bei mir melden."