2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trainer Andreas Grüninger stieg letzte Saison mit dem SV Rust in die Bezirksliga auf, jetzt peilt er dort mit seiner Truppe den Klassenerhalt an.
Trainer Andreas Grüninger stieg letzte Saison mit dem SV Rust in die Bezirksliga auf, jetzt peilt er dort mit seiner Truppe den Klassenerhalt an.

Rückkehrer SV Rust

Der Aufsteiger auch in der Bezirksliga mit vielen Toren +++ Klassenerhalt der Plan +++ Langfristig längere Ziele?

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Eindrucksvoll, der Kreisligakonkurrenz übermächtig und mit 119 geschossenen Toren ist der SV Rust nach nur einem Jahr Abstinenz in die Bezirksliga Offenburg zurückgekehrt, in der man sich nun schnellstmöglichst etablieren möchte. Bezirksligafußball soll Alltag für das Team um Coach Andreas Grüninger und Zuschauer werden, die Mannschaft befindet sich dabei auf einem guten Weg, wenngleich Grüninger sich noch nicht ganz mit dem derzeitigen Stand zufrieden gibt. Längerfristig liebäugelt man beim SV Rust auch mit einer Rückkehr in die Landesliga, wo der SV jahrelang vertreten war, doch seit dieser Zeit hat sich in Rust vieles verändert.

Nur wenige Meter vom Sportgelände des Sportvereins Rust entfernt ist Deutschlands größter Freizeitpark, der Europapark, auch Sponsor des SV Rust, platziert. Die Rufe der Silverstarfahrer, der berüchtigten Achterbahn des Parks, wenn der Waggon aus einer Höhe von 73 Metern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h herabgleitet, sind im Ruster Allmendstadion gut zu hören. Allerdings möchte man dort Abstürze mit dem Gefühl des freien Falls und der Schwerelosigkeit, zumindestens in sportlicher Hinsicht, dringlichst vermeiden, zumal man eine solche Krise beim SV Rust bereits erlebte.

Ab der Saison 1999/2000 war Rust jahrelang in der Landesliga und sogar auch Verbandsliga spielberechtigt, doch vieles hat sich seitdem im Verein geändert. "Es wurde damals ein höherer finanzieller Aufwand seitens des Vereins betrieben", berichtet Trainer Andreas Grüninger. Viele Spieler aus Frankreich waren zu dieser Zeit nach Rust gelotst worden. Es folgten Abstiege, der letzte in der Saison 2012/2013, der den Gang in die Kreisliga A bedeutete. Jedoch erholte sich der SV Rust mit Trainer Andreas Grüninger schnell. In einer grandiosen Saison, die mit Platz eins, 72 Punkten und einem Torverhältnis von 119:25 abgeschlossen wurde, konnte der Wiederaufstieg in die Bezirksliga gefeiert werden. Besonders herausragend dabei das Offensivtrio des SVR um Spielertrainer Grüninger (27 Saisontore), Dominik Schmider, (25 Treffer) und Carsten Fischer mit 19 Toren. Alle drei blieben den Blau-Weißen erhalten, überhaupt gab es keine großen Kaderveränderungen nach dem Aufstieg.

"Das ist unsere Philosophie, außerdem gab es auch keine Notwendigkeit viele Neuzugänge einzuplanen", erklärte Grüninger: Drei Abgängen standen vier Neuzugänge zu Saisonbeginn gegenüber, zusätzlich wurden drei bis vier möglichen Verbandsligaspielern als Neuzugänge bewusst eine Absage erteilt, um eigenen Spielern den Vorrang zu geben. Es war Grüninger bei den Neuen, die hauptsächlich über "persönliche Kontakte" zustande kamen, sehr wichtig, dass sie "menschlich" in das Team hineinpassen. Der Coach traf sich mit allen möglichen Zugängen, bevor eine Entscheidung fiel. "Wir legen sehr viel Wert auf Menschliches, das ist das Hauptaugenmerk, und das macht den Verein mitunter auch so interressant. Es gibt ein reges Vereinsleben und den Spielern wird viel um den Fußball drum herum geboten", betonte Grüninger. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Spieler von anderen Klubs nach Rust gelockt worden sind, hat sich also vieles getan: "es gibt eine neue Vereinspolitik", so der Trainer. Der Verein setzt auf eigene Spieler, auch aus der Jugend, und ein gesundes Klima im Team. Der Weg fruchtet, die zweite Mannschaft belegt derzeit den ersten Rang in Kreisliga B VI.

Die große Wertschätzung sozialer Aspekte innerhalb der Mannschaft schein aufjedenfall auch schon ein wenig ihre Früchte zu tragen, denn als Aufsteiger ist der SV Rust derzeit mit Platz elf und 14 Punkten gut platziert, hat vier Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz und zeigt sich auch in dieser Saison mit 33 Treffern sehr offensivfreudig. Ganz zufrieden gestimmt ist Andreas Grüninger aber trotzdem noch nicht: "Wir wollen als Aufsteiger natürlich nicht absteigen. So können wir mit der Situation im Moment gut leben, wollen aber trotzdem mehr", sagte Grüninger, der in dieser Runde eigentlich geplant hatte, nicht mehr als Spielertrainer, sondern nur noch von der Seitenlinie als Trainer zu fungieren. Personelle Sorgen lassen dies aber noch nicht zu, weswegen Grüninger weiterhin schon zu Einsätzen kam. Das "Training findet oft nur mit 50% vom Kader der ersten Mannschaft statt". Daraus erklärt sich der Coach auch die vielen Gegentore, denn 33 eigenen geschossenen, stehen 34 kassierte gegenüber: "Letzte Saison konnten wir fast immer mit der gleichen Elf spielen, in dieser Saison dagegen noch nie", beklagt er. Die nicht optimalen Umstände bekräftigen aber, dass obschon einer bislang guten Leistung, noch mehr Luft nach oben beim SV Rust vorhanden ist.

Im Rothaus Bezirkspokal Offenburg hingegen ist man gleich in Runde eins ausgeschieden, gegen den sechstplatzierten Ligakonkurrenten FV Rammersweier. Darüber zeigt sich Grüninger ein bischen enttäuscht, denn "im Pokal muss es immer das Ziel sein, so weit wie möglich zu kommen", meinte er. Aber sollte der SV Rust das angepeilte Ligaziel, Klassenerhalt in der Bezirksliga, schaffen, oder gar frühzeitig erreichen, und damit einen ersten Schritt in Richtung Etablierung in der Bezirksliga erreichen, wird man das frühe Pokalaus beim 840 Mitglieder starken Verein sicherlich verkraften können. Und auf lange Zeit, so Grüninger, "muss es für einen Verein wie den SV Rust das Ziel sein, in der Landesliga zu spielen." Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg mit vielen schwierigen Aufgaben für den Sportverein, die erste steht mit dem Tabellenführer FV Sulz schon an diesem Wochenende an.

Aufrufe: 023.10.2014, 10:30 Uhr
Jonathan Herden (BZ)Autor