2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Hüsein Bilik (rechts) und der VfR Foret wollen sich bei der schwäbischen Vorrunde nicht so leicht aufs Kreuz legen lassen.  Foto: Rudi Fischer
Hüsein Bilik (rechts) und der VfR Foret wollen sich bei der schwäbischen Vorrunde nicht so leicht aufs Kreuz legen lassen. Foto: Rudi Fischer

Routiniers und Debütanten

Mit dem TSV Neusäß und dem VfR Foret gehen in Friedberg zwei erfahrene Teams, mit Cosmos Aystetten ein absoluter Neuling an den Start +++ Dazu kommt eine »Wundertüte«

Der TSV Neusäß und der VfR Foret gehören im Landkreis Augsburg zu den Pionieren im Futsal. Beide Klubs waren schon vor Jahren an den ersten Versuchen beteiligt, diese Variante des Hallenfußballs in Schwaben zu etablieren. „Futsal ist der besser Fußball“, sagt auch Jimmy Arslan, der Coach des Kreisligisten VfR Foret, der in diesem Winter schon drei Turniere gewonnen hat. Zuletzt in Königsbrunn, wo nach herkömmlicher Art gespielt wurde. „Die Zuschauer wollen zwar das Getümmel sehen, aber ich kann mich an die Bande nicht mehr gewöhnen“, freut sich Arslan, dass am Dreikönigstag bei der Vorrunde zur schwäbischen Meisterschaft in Friedberg wieder Hallenfußball nach Richtlinien der Fifa gespielt wird.

Und dabei sieht sich der Kreisligist VfR Foret, immerhin Bayerische Futsal-Meister von 2012, nicht chancenlos. „Bei entsprechender Tagesform können wir durchaus ein Wörtchen mitreden“, kündigt Jimmy Arslan an, die besten Hallenspieler nach Friedberg zu schicken. Damit meint er neben dem Parkettspezialisten Ayhan Kara-Idris auch die drei Winter-Neuzugänge von der TSG Thannhausen: Eugen Kunz, Alexander Chetschik und Rudi Kine, der mit dem FC Augsburg II sogar schon bayerischer Meister in der Halle war. Weitere Zugänge wird es nicht geben. Auch keinen neuen Torwart. Da hat Arslan ein Machtwort gesprochen. „Es gibt keinen Handlungsbedarf. Wir haben die wenigsten Tore der ganzen Liga kassiert“, bricht er eine Lanze für seine beiden Keeper Fatih Korkmaz und Emrah Yaman.

Ohne Vorbereitung stürzt sich der TSV Neusäß ins Geschehen. Aber durchaus mit Ambitionen. „Obwohl wir eine sehr schwere Gegner in der Gruppe haben, wollen wir weiterkommen“, sagt Günther Hausmann, der sportliche Leiter, „schon allein wegen unserem Abteilungsleiter.“ Der Neusässer Fußball-Boss Dr. Ernst Krendlinger lebt schließlich in Friedberg. Doch das werde mit Sicherheit nicht leicht. Gerade im Derby mit dem Nachbarschafts- und Ligarivalen SV Cosmos Aystetten sieht Hausmann besondere Brisanz. Hier treffen auch wieder die Brüder Lukas (Neusäß) und Max Drechsler (Aystetten) aufeinander.

Aystettens Trainer Pavlos Mavros kann sich für Futsal überhaupt nicht begeistern. „Das ist nicht mein Ding. Da fehlt die Spannung. Man hätte die Bande und die größeren Tore lassen sollen“, klagt er. Nachdem jedoch Abteilungsleiter Clemens Blank gemeldet hat, wird der Bezirksliga-Aufsteiger nun zum ersten Mal an der schwäbischen Hallenmeisterschaft teilnehmen. „Es ist halt so, dass jetzt dieses Futsal gespielt wird. Wir nehmen es mit Spaß, werden aber versuchen, uns so gut wie möglich zu präsentieren und uns nicht die Bude vollhauen lassen“, lacht Mavros: „Es ist doch schön, dass wir uns in der Winterpause mal treffen und in Bewegung halten.“ Obwohl man zweimal in der Neusässer Realschulhalle trainiert hat, hege man keine großen Ambitionen und gehe das Turnier ohne Druck an. „Wenn man spielt, will man auch gewinnen!“, meint Mavros. Zustimmung erhält er dabei nicht nur von Torjäger Max Drechsler, sondern auch von seinen Routiniers Philipp Pistauer, Holger Eweka, Dennis Becker, Nemanja Ranitovic, Martin Greif oder Thomas Jahnke, die ebenfalls die Turnschuhe schnüren werden.

Die Friedberger Vorrunde ist übrigens die einzige, die mit acht Mannschaften gespielt wird. Alle anderen Turniere dieser Art im schwäbischen Raum liefen nur mit Dreier-Gruppen ab. Zum zweiten Mal schon wird in der Herzogstadt nach Futsal-Regeln gespielt. Und zum zweiten Mal wird Gastgeber TSV Friedberg auch mit seinem Handballtorwart agieren: Benjamin von Petersdorf sorgte vor Jahresfrist dafür, dass sich der TSV 1862 für die Endrunde qualifizierte.

Weil der BC Aichach in der vergangenen Saison in der Bayernliga Süd kickte, offiziell ist er dort amtierender Meister, darf er beim Vorrundenturnier zur schwäbischen Meisterschaft in Friedberg mitwirken. Der Kreisligist, der mitten im zweiten Umbruch innerhalb eines Jahres steht, wird sich mit seinen vielen neuen Spielern wohl als „Wundertüte“ präsentieren.

Aufrufe: 05.1.2015, 13:51 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor