2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Zwar gibt es für den SVN-Vorsitzenden Richard Denger (li.) und Trainer Sorin Radu noch viel zu tun. Doch es gibt Lichtblicke durch den Finanzplan für die Saison und das Trikotsponsoring. Foto: maw
Zwar gibt es für den SVN-Vorsitzenden Richard Denger (li.) und Trainer Sorin Radu noch viel zu tun. Doch es gibt Lichtblicke durch den Finanzplan für die Saison und das Trikotsponsoring. Foto: maw

Roth: SVN kann ganze Runde spielen

Insolvenzverwalter zuversichtlich - Hotel aus Bad Bergzabern wird Trikotsponsor

Der Finanzplan für die Runde beim im vorläufigen Insolvenzverfahren steckenden Fußball-Oberligisten SVN Zweibrücken steht. Mit Benefizspielen oder dem Verkauf von Eigentum, etwa an die Stadt, könnten mittelfristig eventuell auch Altlasten getilgt werden. Kurt Pirmann lehnt das aber ab.
Zweibrücken. Kurz vor dem Auftakt in die Fußball-Oberliga eine gute Nachricht für den SVN Zweibrücken. „Wir haben ausreichend Gelder zusammen, um den Oberliga-Spielbetrieb die gesamte Runde aufrechtzuerhalten“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Jürgen Roth. „Wir haben einen Finanzplan bis zum Ende der Saison gemacht.“ Denn, die nötigen Einnahmen des Vereins „sind abhängig vom Fortbestehen des Spielbetriebs“.
Allerdings musste der Rechtsanwalt im ersten Schritt sicherstellen, dass die Aufrechterhaltung überhaupt funktioniert, ohne, dass weitere Schulden hinzukommen. „Der Verein darf nicht zulasten von Dritten den Spielbetrieb fortfahren.“ Müsse er auch nicht. Der Etat setze sich aus Mitgliedsbeiträgen, Zuschauereinnahmen, Spenden, Einnahmen aus der Gaststätte und Sponsorengeldern zusammen. Zu Letzteren gehört auch das neue Trikotsponsoring (wir berichteten). In dieser Runde werden die Niederauerbacher mit dem Logo des Hotels Kurparkblick Bad Bergzabern auf der Brust auflaufen. Bereits im vergangenen Jahr sei der Kontakt zustande gekommen. „Damals waren die finanziellen Vorstellungen in der Regionalliga aber zu hoch“, erklärt Roth. „Nun hat es für uns einfach gepasst“, sagt Oliver Anschütz, Geschäftsführer des Hotels. Die „Schieflage“ des Vereins habe von der Zusammenarbeit nicht abgeschreckt. „Es ist uns wichtig, für die Region etwas zu tun. Es geht uns darum, dass der Verein am Leben bleibt und auch die Nachwuchsteams weiter Fußball spielen können.“ Auch Lotto würde den Verein weiter unterstützen, erklärt Roth. Der sich aus all diesen Geldern zusammensetzende Etat diene dazu, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, „die Kleinstbeträge für die Spieler zu decken“. Nicht darin enthalten seien Sondereffekte wie etwa Benefizspiele gegen Traditionsmannschaften oder der Verkauf von Eigentum. Diese wolle Roth in einem zweiten Schritt dazu nutzen, um mittelfristig die Altlasten von 160 000 Euro zu tilgen. „Wenn zu einem Spiel der Schalker Traditionsmannschaft in Baumholder mit Olaf Thon 600 Zuschauer kommen, warum sollten dann nicht 1000 zu solch einer Partie nach Zweibrücken gehen“, betont Roth. Zudem gäbe ja noch die Möglichkeit des Verkaufs von Anzeigetafel, Sitzschalen und dem Sicherheitszaun. „Diesbezüglich stehe ich in Gesprächen mit der Stadt und hoffe auf deren Unterstützung“, betont der Rechtsanwalt. So könnte seiner Vorstellung nach die Stadt diese Dinge kaufen und an den SVN zurückverleihen. „Ich habe darüber mit Oberbürgermeister Kurt Pirmann gesprochen.“ Dieser erklärte auf Nachfrage jedoch: „Wir können das nicht machen.“ Auch weil die Stadt nicht zurückkaufen könne, was sie bezuschusst hat, bezieht sich Pirmann auf den Zaun. „Das habe ich dem Insolvenzverwalter deutlich gesagt.“
Sollten im Laufe der Saison die Ausgaben – entgegen den Erwartungen Roths – doch die Einnahmen überholen, „dann könnte der Spielbetrieb nicht fortgesetzt werden“. Davon gehe er aber nicht aus. „Wir haben ganz konservativ gerechnet.“ Etwa mit Zuschauereinnahmen hinunter bis null Euro im Winter und von 600 bis 1800 Euro in den restlichen Monaten. „Das wäre weniger als in der letzten Saison.“ Auch bei den Mitgliedsbeiträgen habe Roth von 5500 bis 5700 Euro im Quartal auf 5000 abgerundet. So will der Verwalter das vorläufige Insolvenzverfahren bis zum Saisonende aufrechterhalten. „Wichtig ist, dass dieses Stadium keine Auswirkung auf die Wertung der Spiele hat“, sagt er. Damit diese sportrechtlichen Folgen auch im Falle einer „wahrscheinlich“ folgenden Insolvenz ausbleiben, müsse der SVN die gesamte Runde spielen. Die Statuten des Südwestdeutschen Fußballverbands sehen vor, dass eine Insolvenz zwischen dem letzten Spieltag am 23. Mai und 30. Juni keine sportrechtlichen Folgen hat, der Verein nicht aufgelöst wird. „Das ist mein Ziel“, sagt Jürgen Roth. ski/sf




Aufrufe: 029.7.2015, 22:16 Uhr
Martin WittenmeierAutor