2024-04-25T14:35:39.956Z

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Rödinghausen verliert Spiel und Spieler

FUSSBALL-REGIONALLIGA: Verdiente 0:3-Niederlage gegen Aachen / Rüter wechselt an den Tivoli

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Rödinghausen. Der SV Rödinghausen hat sein vorletztes Heimspiel in der Fußball-Regionalliga verloren. Gegen den Tabellendritten Alemannia Aachen musste der SVR wie schon im Hinspiel eine 0:3 (0:2)-Niederlage hinnehmen. Pikanterie am Rande: Nach der Partie wurde bekannt, dass Rödinghausens Flügelstürmer Florian Rüter in der kommenden Saison im Trikot der Alemannia aufläuft.

Den Wechsel bekannt machte zum Ende der Pressekonferenz SVR-Trainer Mario Ermisch, der den zuletzt mit starken Leistungen aufwartenden Rüter überraschend auf der Bank gelassen und dafür den 19-jährigen Aytürk Gecim von Beginn an auf der rechten Außenbahn aufgeboten hatte. „Ich muss schauen, wie sich die Spieler entwickeln, die auch im nächsten Jahr noch hier spielen“, begründete Ermisch die Entscheidung. Aachens Sportdirektor Alexander Klitzpera schien von Ermischs Vorgehensweise überrascht, bestätigte auf Anfrage jedoch, dass Rüter einen Zweijahresvertrag in Aachen unterschrieben hat. „Wir wollten das nicht vor dem Spiel bekanntgeben. Florian Rüter ist ein schneller Spieler, der uns gut zu Gesicht steht“, sagte Klitzpera.
Die mit einer Viererkette und zwei Spitzen agierenden Gastgeber gestalteten die Partie zunächst ausgeglichen, mussten aber bereits in der 15. Minute das 0:1 hinnehmen. Bastian Müller eroberte im Mittelfeld energisch den Ball und leitete das Spielgerät weiter auf Viktor Maier, der frei vor SVR-Schlussmann Jan Schönwälder keine Mühe hatte, zur Führung für die Gäste zu vollenden. Die erste Gelegenheit für Rödinghausen vergab Marius Bülter, dessen Direktabnahme nach Diagonalball von Kai-Bastian Evers in der 31. Minute aus halblinker Position am Tor vorbeiging.
Zwei Minuten später verlor SVR-Innenverteidiger Malte Beermann am rechten Strafraumeck den Ball gegen den nachsetzenden Kevin Behrens. Dessen Querpass verwertete der freistehende Maier aus acht Metern zum 0:2. Kurz darauf bot sich Aytürk Gecim die nächste halbwegs gute Chance, doch sein Schuss aus knapp 16 Metern aus halbrechter Position war kein Problem für den zumeist beschäftigungslosen Frederic Löhe im Aachener Gehäuse.


Robuste Gäste: Hier wird David Müller (grünes Trikot) vom Aachener Tim Jerat (2. v. r.) zu Fall gebracht. Wegens eines Fouls und anschließendem Meckerns sah Müller später gelb-rot.


Die Hausherren starteten etwas mutiger in den zweiten Durchgang, wurden jedoch bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff kalt erwischt. Nach einem Steilpass von Behrens lief Fabian Graudenz der SVR-Abwehr auf und davon und vollendete sicher zum vorentscheidenden 0:3. Vorausgegangen war ein Fehlpass des SVR im Mittelfeld. Die robusten und sehr zweikampfstarken Aachener demonstrierten in der Folge, dass sie mit nur 20 Gegentreffern nicht zu Unrecht die beste Abwehr der Regionalliga West stellen.
Zwar versuchte der SVR über Bülter auf der linken und den nach 68 Minuten für Gecim eingewechselten Rüter auf der rechten Seite Druck zu machen, echte Torgefahr entwickelte die Elf von Mario Ermisch jedoch nicht. So blieb ein Kopfball von Markus Smarzoch, der in der 61. Minute knapp am kurzen Pfosten vorbeistrich, die beste Gelegenheit der Gastgeber im zweiten Durchgang. Zudem musste David Müller in der 71. Minute mit gelb-roter Karte vom Feld, da er zunächst ein Foulspiel beging und anschließend noch meckerte. So hatte der Tabellendritte zur Freude der knapp 300 lautstarken Aachener Fans wenig Mühe, die Führung bis zum Abpfiff über die Runden zu bringen.

Mario Ermisch (Trainer SV Rödinghausen): „Glückwunsch an Alemannia Aachen. Das war ein verdienter Sieg, denn Aachen war in den Zweikämpfen bissiger und cleverer als wir. Zudem haben sie in der ersten Halbzeit aus ganz wenigen Chancen zwei Tore gemacht. Ich bin aber dennoch nicht unzufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. Allerdings hätte man beim Zweikampf vor dem ersten Tor im Mittelfeld auch auf Foulspiel entscheiden können, da unser Spieler hochspringen muss, um sich gegen die Grätsche zu schützen und nicht getroffen zu werden. Wir hatten uns in der Halbzeit dann noch einmal etwas vorgenommen, doch vor dem 0:3 spielen wir den Ball durch die Mitte, obwohl wir genau das vermeiden wollten. Die gelb-rote Karte war überflüssig, auch wenn sie für das Ergebnis keine Rolle spielt. Der Schiedsrichter hat relativ viel laufen lassen, da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl in dieser Szene gewünscht.“
Peter Schubert (Trainer Alemannia Aachen): „Wir wollten in dem Spiel hier unsere Ergebniskrise, die wir zuletzt hatten, beenden. Das hat die Mannschaft in souveräner Art und Weise gelöst. Die Tore haben wir jeweils zum richtigen Zeitpunkt gemacht, sind aber auch danach vorne gefährlich geblieben. Spätestens nach der gelb-roten Karte gegen David Müller war das Ding dann durch. Mein Kompliment an die Mannschaft, sie hat hervorragend umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“
Sinisa Veselinovic (Stürmer SV Rödinghausen): „Heute war es für alle Spieler von uns sehr schwer. Wir hatten kaum einmal die Gelegenheit, nachzurücken, weil Aachen immer wieder Druck gemacht hat. In der zweiten Halbzeit war es etwas besser, aber beim Stand von 0:2 ist es natürlich schwierig. Aachen hat seine Chancen eiskalt ausgenutzt. Unser Saisonziel haben wir dennoch erreicht, jetzt wollen wir auch einen einstelligen Tabellenplatz behalten.“

SV Rödinghausen: Schönwälder; Frank, Leeneman, Beermann, Evers, Müller, Siek, Gecim (68. Rüter), Bülter, Smarzoch (73. Madroch), Veselinovic.
Außerdem im Kader: Riemer (TW); Saur, Williams, Jaeschke, Andrijanic.
Alemannia Aachen: Löhe; Jerat, Dowidat, Lejan, Behrens, Ernst, Müller (84. Abel), Hackenberg, Graudenz (82. Zieba), Hoffmann, Maier (72. Garcia).
Außerdem im Kader: Ermes (TW); Mohr, Lünenbach, Thackray.
Schiedsrichter: Fabian Maibaum; assistiert von Thomas Altgeld und Gregor Werkle.
Zuschauer: 1.693.
Tore: 0:1 (15.) Maier, 0:2 (33.) Maier, 0:3 (51.) Graudenz.
Gelbe Karten: Evers, Müller / – .
Gelb-Rote Karte: Müller (71.).

Aufrufe: 011.5.2015, 08:23 Uhr
Text: Björn Kenter/Foto: Alexander JennichesAutor