2024-04-25T14:35:39.956Z

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Rino Lettizia schlägt gern kluge Pässe und dirigiert die Mitspieler. Ab sofort ist er auch für die Reserve der SpVgg verantwortlich. F: Fengler
Rino Lettizia schlägt gern kluge Pässe und dirigiert die Mitspieler. Ab sofort ist er auch für die Reserve der SpVgg verantwortlich. F: Fengler

Rino Letizia übernimmt die Reserve der SpVgg Mögeldorf

Der Käpitan der "Ersten" zieht nun auch die Fäden in der "Zweiten"

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Rino Letizia, der Fußballkapitän der Spielvereinigung Mögeldorf 2000, soll sein Team über die Relegation in die Kreisliga führen. Weil der 37-Jährige damit offenbar noch nicht ausgelastet ist, übernimmt er ab sofort zudem einen Trainerposten - bei der zweiten Mannschaft.

Der Klassenerhalt war ursprüng­lich das Saisonziel bei der Spielverei­nigung Mögeldorf 2000, aber ob der Aufsteiger aus dem Nürnberger Osten auch in der kommenden Saison wie­der in der Kreisklasse antritt, ist noch nicht sicher. Die Mögeldorfer spielen nämlich eine unverhofft erfolgreiche Spielzeit und stehen auf dem zweiten Platz, der zur Aufstiegsrelegation rei­chen würde.

Eine irritierende Meldung gab es letzte Woche, als bekanntgegeben wurde, dass Mögeldorf und Norbert Eckert, der Trainer der zweiten Mannschaft, ab sofort getrennte Wege gehen werden. Fußball-Abteilungslei­ter Ken Maisel erzählt von internen Problemen, will über den Ex-Coach aber kein schlechtes Wort verlieren. Für die Nachfolge hat man eine inte­ressante interne Lösung gefunden: Bis zum Saisonende steht Rino Letizia, also der Kapitän der ersten Mann­schaft, als Trainer für das zweite Team zur Verfügung.

Ab der kommen­den Spielzeit soll der 37-Jährige dann als Spielertrainer des A-Klasse-Te­ams fungieren. Eingefädelt hat das offenbar Leti­zias Noch-Trainer Marian Hrasche, der seinen Kapitän in einer neuen Funktion sehen will: „Es war mein Wunsch, dass er Trainer der zweiten Mannschaft wird. Für den Verein und für die Zusammenarbeit der ersten und zweiten Mannschaft ist es das Sinnvollste.“ Ursprünglich sollte Letizia in der ersten Mannschaft aktiv bleiben und das Traineramt der A-Jugend über­nehmen, doch nun ist den Verantwortlichen ein neues Modell in den Sinn gekommen.

„Da von der A-Jugend acht Männer rauskommen, übernehme ich lieber die zweite Mann­schaft, praktisch als Unterbau für die erste Mannschaft. Eine U 23, sozusa­gen“, sagt Letizia. Er scheint dafür der Richtige zu sein, denn „der Rino hat einen guten Draht zu den Jungs“, wie Abteilungsleiter Maisel feststellt. Mit seiner Erfahrung soll Letizia den jungen Spielern also auf dem Platz weiterhel­fen, und gleichzeitig er­gibt sich für den Italie­ner, der bereits beim ATV Frankonia kurzzei­tig als Spielertrainer ak­tiv war, die Chance, im Trainerbereich Fuß zu fassen.

Denn einen Ab­schied vom Fußballbe­trieb kann sich Letizia nicht vorstellen: „Dafür bin ich zu viel Fußbal­ler.“ Als Spieler will der Kapitän aber noch den Aufstieg schaffen, und da gilt es, im Auswärts­spiel bei ASN Pfeil drei Punkte mitzunehmen. Dass Mögeldorf nach zwölf Minuten einen Elf­meter zugesprochen be­kommt, hilft da unge­mein, denn Rino Letizia ist als sicherer Elfmeter­schütze bekannt und ver­wandelt souverän zur Führung. Der Kapitän ist für alle Standards zuständig, die Laufar­beit überlässt er lieber jüngeren Spielern. Das führt dann auch mal dazu, dass Trainer Hra­sche laut werden muss, weil Letizia sich nicht eif­rig genug ins Pressing einschaltet. Doch da es bereits zur Pause 4:0 steht, kann sich Letizia weitgehend darauf beschränken, kluge Pässe zu spielen und seine Mannschaft zu dirigieren.

Zwei Fehlschüsse in 32 Jahren

So ähnlich, wenn auch eine Spiel­klasse tiefer, wird das wohl auch in der kommenden Saison aussehen, wenn er Spielertrainer ist. Bis dahin muss sich Letizia im Training zweitei­len, denn erste und zweite Mann­schaft trainieren zwar gleichzeitig, aber getrennt. „Ich werde wahrschein­lich eine halbe Stunde mit der zweiten Mannschaft trainieren, aber konkret müssen wir das noch besprechen.“ Die nötige Unterstützung erhält Le­tizia bis zum Saisonende von den bei­den Übungsleitern der A-Jugend, Ri­cardo Garcia und Hans-Joachim Klein, die in den restlichen Spielen an der Seitenlinie zuständig sind, während sich Letizia für seinen Einsatz in der ersten Mannschaft bereitmacht.

Seine künftigen Schützlinge sehen in der zweiten Halbzeit gegen Pfeil einen umsichtigen Kapitän, der selbst das fünfte Tor seiner Elf erzielt und kurz vor Schluss beim Stand von 8:1 noch einmal zum Elfmeter antritt - und vergibt. „Das war der zweite Elf­meter in 32 Jahren Fußball, den ich verschieße, und wieder der zweite in einem Spiel.“ Der erfahrene Kapitän will ab jetzt den zweiten Strafstoß jemand ande­rem überlassen. Man lernt ja nie aus.

Aufrufe: 014.5.2013, 10:07 Uhr
Andreas KirchmayerAutor