Reideburg verpasst Dreier

Direkt nach Abpfiff riefen beide Trainer ihre Mannschaften kurz zum Rapport zusammen. Dies war auch nötig, denn was der neutrale Beobachter in den 90 Minuten zuvor zu sehen bekam, lieferte reichlich Diskussionsstoff. Aber der Reihe nach.

Los ging es mit einem Feuerwerk der Reideburger, die den FSV mit einem Pressing a la Borussia Dortmund nicht zum Atmen kommen ließen und Chancen im Minutentakt kreierten. "Wir wurden in der ersten Halbzeit förmlich überrannt und konnten somit unser Spiel in keinster Weise umsetzen. Ich habe dann in der Pause auf ein 4-1-4-1 umgestellt, um vor allem die bärenstarken Außen des Gegners in den Griff zu bekommen.", so Gästetrainer Sascha Brödel.

Eine Anspielung auf den sehr auffälligen Peter Stiller, der durch Schnelligkeit und gute Technik gefiel und die FSV-Abwehr immer wieder vor große Probleme stellte. Sein Pendant auf der Gegenseite, Marvin Saag, blieb heute eher blass und wurde später ausgewechselt.

Würde Logik im Fußball irgendeine Bedeutung haben, wären die Hausherren früher oder später in Führung gegangen und hätten einen verdienten Sieg eingefahren. Jedoch kam es wie so oft anders. Es war die 75. Spielminute, als nach einem langen Ball Reideburgs Kaptitän Jan Wolke mit seinem Torwart Florian Pausch zusammen prallte und verletzt am Boden liegen blieb. Wer auf ein nun übliches Rausschlagen des Balles seitens des FSV wartete, wartete vergeblich.

Ganz im Gegenteil nutzte Florian Faust die Gunst der Situation und hob den Ball ins leere Tor. Ein Treffer, der den Fairplay-Gedanken an den Rand drängte. Torschütze Faust: "Ich kann den Ärger der Reideburger verstehen, aber der Schiedsrichter hat nicht abgepfiffen. Außerdem ging es heute um so viel, da hätten die Reideburger sicherlich ähnlich gehandelt." Bemerkenswert nüchtern analysierte Reideburgs Trainer Schaaf die Szene: "Unser Torwart muss zurück ins Tor rennen, dann passiert das nicht. Jedenfalls haben wir heute gezeigt, dass das Gerede, der FSV habe die besseren Einzelspieler, totaler Quatsch ist." Eine Anspielung auf Brödels Aussage vor dem Spiel.

Dieser fasste die Ligakonstellation nach dem Spiel wie folgt zusammen: "Am Ende wird es für uns wohl zum Aufstieg reichen, da einfach die Konkurrenz fehlt. Seeben sehe ich zwar noch stark, diese sind aber meiner Meinung nach zu unkonstant. Andererseits ist es erst der 7. Spieltag und Reideburg hat mich heute wirklich überrascht." Eine Aussage, die die Ligakonkurrenten noch mehr motivieren dürfte. Überschattet wurde das Fußballgeschehen von der Verletzung des FSV-Kapitäns Patrick Seiferth, der nach einem Zusammenprall benommen am Boden liegen blieb und per Krankenwaagen abgeholt werden musste.

Auf anderen Plätzen wurde heute selbstverständlich auch gekickt. Aus Sicht der TSG Kröllwitz, die gegen den FC Halle Neustadt ein 1:1 erzielten, sogar ganz erfolgreich. "Das Unentschieden war nach den zwei Niederlagen zuletzt sehr wichtig für unsere Moral. Wir haben gegen einen starken Gegner gut mithalten können. Außerdem muss ich die Leistung von Michael Riffert hervorheben, der heute in der Innenverteidigung unser Turm in der Schlacht war.", so Kröllwitz-Trainer Frank Taschner.

Alle Spiele des 7. Spieltages im Überblick: