2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligabericht
Lufthoheit: Die hat in dieser Szene Rehfeldes Sascha Buder. Trotz des gewonnenen Kopfballduells unterlagen die Rehfelder  ©Dirk Schaal
Lufthoheit: Die hat in dieser Szene Rehfeldes Sascha Buder. Trotz des gewonnenen Kopfballduells unterlagen die Rehfelder ©Dirk Schaal

Rehfelde enttäuscht gegen Bestensee

Grün-Weiß kann gegen Union nicht an die Glanzmomente der vergangenen Saison anknüpfen

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Das war enttäuschend: Mit einer Niederlage vor heimischer Kulisse gegen Union Bestensee startete Grün-Weiß Rehfelde in die neue Saison in der Landesklasse Ost. Spielerisch konnten die Gastgeber in den 90 Minuten zu keiner Zeit an gute Vorjahresleistungen anknüpfen.

Es ist gerade mal etwas mehr als zwei Monate her, als sich Grün-Weiß Rehfelde mit einem 4:0-Sieg gegen Bestensee vom heimischen Publikum in die Sommerpause verabschiedete. "Genau das ist ja das Gefährliche, wenn sich das in den Köpfen der Spieler festgesetzt hat", sagte Rehfeldes Trainer Carsten Knäfel vor der Auftaktpartie zur neuen Saison gegen eben denselben Gegner. Mit gebrochenem Finger fiel Spielmacher Tony Frontzeck aus - wohl auch noch in den nächsten Wochen. Maximilian Terzenbach und Max Franke fehlten ebenso beim Saisonauftakt.

Gute Kunde konnte dagegen Union-Trainer Marcel Franke verbreiten. "Die vorige Saison ist aus den Köpfen gestrichen. Am Ende haben 13 Akteure verletzungsbedingt gefehlt. Hier wird heute eine ganz andere Truppe vorspielen." Nur durch eine im Saisonverlauf erneuerte Abstiegsregelung ist Bestensee als Fünfzehnter in der Liga geblieben.

Eine ziemlich andere Mannschaft lief auch bei Rehfelde auf den Platz. Gleich fünf ehemalige Spieler der Strausberger Oberligareserve stehen nun im Kader der Grün-Weißen. "Erst zwei Spieltage vor Schluss haben wir erfahren, dass sich der Verein in der neuen Saison von allen Spielern über 30 Jahren verabschieden will", sagte Stephan Wieland verärgert dazu. 27 Jahre lang hat der 34-Jährige für den FCS die Fußballschuhe geschnürt. "Ich habe auch in nicht so guten Zeiten immer zum Verein gehalten. Da kommt einem so ein Rauswurf wie eine heftige Ohrfeige vor", fügte er hinzu. Mit Pascal Gräben, Steffen Fechtner, Jonny Loose, Oliver Gade und Betreuer Jens Seifert haben weitere Strausberger teils unfreiwillig die Farben gewechselt.

Schon kurz nach dem Anpfiff wurde klar, es standen zwar elf Rehfelder auf dem Platz, aber keine Mannschaft. Zu technischen Fehlern der Gastgeber, die wohl nur durch die Aufregung der Saisonpremiere zu erklären waren, gesellten sich taktische Faulheit und spielerisches Desinteresse. Anstatt den ballführenden Gegner energisch früh zu attackieren, wie das Erfolgsrezept der abgelaufenen Spielzeit lautete, ließen sie die Unioner agieren. Auch war von einem geordnetem Spielaufbau im Mittelfeld so gar nichts zu sehen. Lange Bälle aus der Abwehr auf die beiden Spitzen Eric Bohlemann und Rene Gröschel sollen für Torgefährlichkeit sorgen. Zu selten starteten Pascal Haase oder Fechtner erfolgreich über die Flügel durch und die Hereingaben landeten zumeist beim Gegner. Ein Pfostenknaller von Haase (18.) war eine rühmliche Ausnahme. Doch mit ihrer spielerischen Überlegenheit konnten die Gäste nicht viel anfangen. Am Strafraum der Rehfelder war Schluss mit deren Herrlichkeit. Zeigten sie sich bis dahin sehr kombinationssicher, verließ sie so nah vorm Tor vermutlich der Mut. Da musste ein langer Abstoß von Union-Keeper Martin Gade herhalten, den Wieland als letzter Mann bei teils heftigen Böen unterlief. Phillip Damm musste nur noch den Ball über Rehfeldes Torhüter Ronny Elsholz hinweglupfen und es stand 1:0 für die Gäste (22.). Mitte der ersten Hälfte kamen die Platzherren etwas besser ins Spiel, aber Zählbares gelang nicht. Einen Kopfball nach Ecke setzte Sascha Buder an die Latte (37.).

Auch in der zweiten Hälfte fanden die Rehfelder nie zu ihrem Spiel. Einige Torchancen entsprangen eher Zufälligkeiten mit gegnerischer Unterstützung, anstatt da eigener spielerischer Wille und Gedanke dahinter- standen. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

In den Armen lagen sich die Gäste nach dem Schlusspfiff. "Endlich konnten wir wieder zeigen, dass wir guten Fußball spielen können. Der Sieg ist völlig verdient und geht absolut in Ordnung", sagte Marcel Franke freudestrahlend. In Windeseile marschierte Knäfel nach dem Schlusspfiff vom Platz. "Das war gar nichts. Wir schließen nahtlos an der miserablen Vorbereitung an", sagte er im Vorbeigehen. Auch in der letzten Saison hatten die Männer um Knäfel eine Bruchlandung zum Saisonstart hingelegt und haben trotzdem noch rechtzeitig das Ruder herumreißen können. Am Ende wurden die Grün-Weißen Siebenter. "Es sind noch 29 Spieltage, da kann noch so viel passieren. Sowohl im Guten als auch genau andersherum", sagte der Rehfelder Trainer vor dem Spiel. Diese Gelassenheit sollten die Grün-Weißen trotz anstrengenden Trainingsfleißes auch weiterhin walten lassen.

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Aufrufe: 016.8.2015, 21:06 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor