2024-04-30T13:48:59.170Z

Aufreger der Woche
Ernüchterung nach dem Aufstieg: In Lindow hatte man sich auf die Landesklasse West gefreut, soll nun aber in der Nordstaffel antreten. Foto: Matthias Haack
Ernüchterung nach dem Aufstieg: In Lindow hatte man sich auf die Landesklasse West gefreut, soll nun aber in der Nordstaffel antreten. Foto: Matthias Haack

Der Unmut wächst in Lindow und Teltow

Der FV will nicht in die West-, Grün-Weiß nicht in die Nordstaffel der Landesklasse. Eine Eingabe ist bereits beim FLB gelandet.

Der Lindower SV Grün-Weiß bekommt Unterstützung durch den Teltower FV in Sachen Neuordnung der Staffeln in der Landesklasse. Auch der TFV möchte seine Einstufung in die Landesklasse West nicht akzeptieren. Der Vorstand hat eine Sondertagung angsetzt.

Vor wenigen Tagen wurde durch den Spielausschuss des Fußball-Landesverbandes Brandenburg festgelegt, dass der Lindower SV Grün-Weiß in die Landesklasse Nord eingegliedert wird. Für den Verein aus Prignitz/Ruppin eine Zumutung, weil zu dieser Staffel überhaupt kein Bezug besteht. Sämtliche Vereine aus dem Spielbetrieb Prignitz/Ruppin in der West-Staffel treten in der Weststaffel an. Derbys wären somit passé.

"Uns wurde mitgeteilt, dass wir uns nicht dagegen wehren können", zeigt sich Hans-Jürgen Watteroth verärgert. Der Vorsitzende des Teltower FV kann den Werdegang nicht nachvollziehen. "Vor zwei Jahren sind wir von der West-Staffel in den Osten versetzt worden. Davor hatte man uns aber wenigstens gefragt. Dieses Mal gab es überhaupt keine Informationen." Watteroth berichtet davon, dass er vom Ost-Staffelleiter Ralph Belling "beiläufig" in einem Telefonat gehört hätte, dass so ein Fall eintreten könne. "Wir sind aber anschließend zur Staffeltagung der Landesklasse Ost geladen worden. Bis heute habe ich auch keine andere Ladung", sieht Watteroth kaum noch durch. "Wir haben von der Einteilung aus anderen Kanälen erfahren."

In einer ersten Reaktion schrieb der Trainer Ingo Hecht an den Verband und drohte mit Abmeldung beziehungsweise einer Pleite des Vereins. "Er hatte mich vorher angerufen und gefragt, ob er nicht einen etwas dramatischen Text an den FLB schicken könne. Ich selber habe ihn dann auch nur der Presse entnommen, weil ich nicht in der Region war. Ich glaube nicht an einen Rückzug, und pleite gehen wir auch nicht. Aber unglücklich ist die Entscheidung definitiv."

Der Vorstand des Vereins saß deshalb bereits zusammen, um ein weiteres Vorgehen zu besprechen. "Bisher gab es nur eine E-Mail, in der uns lapidar erklärt wurde, wenn sie uns zurücknehmen, dann würde das eine Kettenreaktion bedingen. Der FLB behauptet, dass wir dann noch mehr Vereine unglücklich machen", so die stellvertretende Vorsitzende des Teltower FV Silke Scheler. "Ich persönlich verstehe den Wechsel deshalb nicht, weil man im Ehrenamt doch auch Spaß haben möchte. An die bisherigen Teams sind die Spieler gewöhnt und freuen sich auf die Vergleiche."

Der Lindower SV ist schon aktiv geworden. Mit Martin Hagemeister wurde der Spielbetriebsleiter des FLB kontaktiert, der den Fall an den Vorstand weitergereicht hat. Dort wird dieser nun besprochen. "Für uns widersprechen sie sich in den Aussagen, weil sie keinen Einzelfall berücksichtigen können, jedoch auf die Bitte der SG Bruchmühle eingehen", so Abteilungsleiter Fußball Ronny Hellmann. "Wir haben auch gefragt, ob wir das Spielrecht für die Kreisoberliga zurückbekommen würden. Die Nord-Staffel ist ein echtes Problem für uns. Und die Fristen konnten wir nicht einhalten, weil uns niemand vorher informiert hatte."

Aufrufe: 024.6.2016, 10:47 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor