2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Danny-Torben Kühn (vorne) hatte in der zweiten Halbzeit die größte D/A-Chance. Hier setzt er sich gegen den Hamburger Leon Deichmann durch. Foto Jürgens
Danny-Torben Kühn (vorne) hatte in der zweiten Halbzeit die größte D/A-Chance. Hier setzt er sich gegen den Hamburger Leon Deichmann durch. Foto Jürgens

Regionalliga: D/A macht Dampf nach dem Winterschlaf

Fußball-Regionalliga: Gegen den Hamburger SV II fehlen nur die Tore.

Verlinkte Inhalte

2103 Zuschauer haben ein hochklassiges Fußball-Regionalligaspiel im Kehdinger Stadion verfolgt. Sie sahen zwar ein torloses Remis, erlebten aber taktische Finessen und ein bisschen Unterhaltung wie unlängst bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga.

Für den Aufreger der ersten Halbzeit sorgte Hamburgs Trainer Soner Uysal, als er nach einer Doppelchance von Danny-Torben Kühn und Oliver Ioannou seine Wut an seinem Stuhl ausließ und ihn dabei zerstörte. Schiedsrichter Patrick Mewes ließ kurz vor der Pause über HSV-Kapitän Ahmet Metin Arslan ausrichten, dass Uysal den Rest des Spiels besser von der Tribüne verfolgen sollte. Er leistete Folge, Schiedsrichter Mewes konnte darauf verzichten, das Spiel für längere Zeit zu unterbrechen.

In der ersten Halbzeit meldete sich D/A eindrucksvoll zurück aus der Winterpause und hatte mehr vom Spiel. Trainer Enrico Maaßen hatte seine Mannschaft gut vorbereitet auf den Hamburger SV, seine pfeilschnellen Spieler und die technischen Finessen. Die Kehdinger störten früh den Hamburger Spielaufbau und attackierten bereits die Viererkette und den Torwart. Überfallartig rückten die Drochterser Offensivkräfte aus. Und das mit einem leidenschaftlichen Tempo.

Zöpfgens erster Startelf-Auftritt seit August 2015

In der siebenten Minute gab Drochtersens Florian Nagel den ersten Warnschuss ab. Danny-Torben Kühn hatte den Ball erobert. Nagel verzog aber deutlich. D/A agierte seriös in der Defensive und hatte alles im Griff. Umsichtig spielten die Innenverteidiger Thomas Johrden und Sören Behrmann. Davor agierte der defensive Mittelfeldspieler Sven Sören Zöpfgen mit viel Elan. Seit seiner Verletzung am 16. August 2015 stand Zöpfgen das erste Mal in der Startelf. "Das war ein guter Auftakt. Defensiv und offensiv haben wir eine gute Teamleistung abgeliefert", sagt Zöpfgen.

Im Angriff fehlte in der ersten Halbzeit die Konsequenz beim finalen Pass. Drochtersen hatte die Möglichkeiten, spielte die Ballstafetten aber nicht zu Ende. Florian Nagel besaß in der 20. Minute die größte Chance der ersten Halbzeit. Sein Schuss streifte nach Vorarbeit von Oliver Ioannou knapp über die Latte. Der Flachschuss Nagels in der 36. Minute landete in den Armen von HSV-Torwart Andreas Hirzel.

Nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich D/A ein Übergewicht. Als der Rauch der HSV-Bengalos verflogen war, kreierte der Gastgeber eine Vielzahl von Torchancen. In der 54. Minute scheiterte Zöpfgen nach einem Einwurf von Meikel Klee an Hirzel. Nach 68 Minuten vergab Kühn eine hundertprozentige Möglichkeit. Jasper Gooßen hatte sich auf Rechtsaußen durchgesetzt und für Kühn vorgelegt. Gooßen ließ sich sechs Minuten später zu weit nach außen abdrängen. In seinen Schuss grätschte in höchster Not ein Hamburger Abwehrspieler. Sören Behrmann bekam bei einem Kopfball nach einer Ecke nicht genügend Druck hinter den Ball. "Das Einzige, was ich den Jungs vorwerfen kann, ist die Effizienz beim Torabschluss", sagt Trainer Enrico Maaßen.

D/A spielte reifer, als bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den HSV im Hinspiel. "Die Taktik ging voll auf", sagt Danny-Torben Kühn. Die spielerische Klasse des HSV sei nicht zur Geltung gekommen. Das lag im Speziellen an der aggressiven Verteidigung auf engstem Raum. Wenn mal ein Ball das defensive Drochterser Mittelfeld passierte, standen Thomas Johrden und Sören Behrmann goldrichtig. "Wir verstehen uns blind", sagt Behrmann.Um ein Haar hätte D/A dieses Spiel am Ende verloren. Rafael Brand traf in der 90. Minute die Latte. Neben einem Distanzschuss von Gillian Jurcher war das die einzig HSV-Chance.

Die Statistik

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Klee, Behrmann, Johrden, Mau, Jasper Gooßen (86. Krottke), Zöpfgen (82. Serra), Grahle, Ioannou (70. Sung), Nagel, Kühn

Zuschauer: 2103

Pressing mit Tempo

Die SV Drochtersen/Assel drückte beim Pressing mit hohem Tempo und Leidenschaft. Damit zerstörten die Drochterser bereits das Aufbauspiel des HSV.

Das Gespann Sören Behrmann/Thomas Johrden in der Innenverteidigung lieferte eine Gala-Vorstellung ab.

Die Doppelsechs mit Matti Grahle und Sven Sören Zöpfgen agierte kompromisslos und zweikampfstark.

Oliver Ioannou war im Mittelfeld Dreh- und Angelpunkt. Er machte kaum Fehler und spielte kluge Pässe.

Es fehlten nur die Tore in diesem Spiel. D/A war vor dem HSV-Tor nicht konsequent genug. Außerdem besaßen die Hamburger in Andreas Hirzel einen Klasse-Torwart.

Aufrufe: 026.2.2016, 23:54 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor