Ratingen siegt bei Hamborn 07

Es ist müßig, über die Antworten zu spekulieren, letztendlich setzten sich die klassenhöheren Gäste aus Ratingen durch schnelles und sicheres Kombinationsspiel und eine eiskalte Chancenverwertung souverän durch und beendeten damit die Pokalträume der Hamborner Löwen unsanft.

Bereits in der achten Minute musste Löwen-Torwart Björn Blättermann hinter sich greifen: Nach einem Freistoß von Sascha Meier bekam die Löwen-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, die erneute Hereingabe verwandelte Burak Korkmaz direkt und unhaltbar. Ein Auftakt nach Maß für die Ratinger! Die Gäste nahmen nun das Heft stärker in die Hand, Kris Leipzig lief in der 11. Minute auf Björn Blättermann zu, der jedoch im letzten Moment klären konnte. Es folgten weitere Chancen der Gäste, die jedoch entweder in den Beinen der Hamborner Abwehr ihr Ende fanden oder knapp neben dem Tor.

Die erste Hamborner Gelegenheit bot sich für in der 12. Minute für Daniel Brosowski, der sich zwar schön freigelaufen hatte, jedoch beim Abspiel im Abseits stand. Als die Löwen sich etwas gefangen hatten, schlugen die Gäste nach einem Standard zu: In der 30. Minute konnte sich Yaniic Melis nach einer Ecke im Strafraum gegen die Hamborner Abwehr surchsetzen und zu 0:2 einköpfen.

Die Löwen stecken nicht auf und hatten durch Georg Plachta eine weitere Chance per Kopfball, der leider noch vor der Linie abgefangen werden konnte und jene eingangs beschriebene Szene, in der Daniel Brosowski den quirligen Okan Yilmaz wunderschön auf der halbrechten Seite freispielte, dieser dann versuchte, den Gäste-Keeper mit einem Lupfer zu überwinden: Leider landete der Ball auf der Latte und nicht im Tor. Es war nun ein Spiel auf des Messers Schneide: Sowohl das 0:3 auf der einen, als auch das 1:2 auf der anderen Seite waren durchaus möglich.

Nach dem Wechsel zahlte sich die Lufthoheit der Ratinger im Hamborner Strafraum erneut in barer Münze aus: Eine Flanke von Burak Korkmaz fand ihren Empfänger in Chamdin Said, der das Leder unhaltbar per Kopf zum 0:3 in Netz beförderte. Dieses Tor schlug sich auf die Moral der Löwen nieder: Irgendwie war die Luft raus, die Messe schien gelesen. Die Gäste verstanden es aber zu diesem Zeitpunkt nicht, ihre weiteren Chancen zu nutzen.

In der 84. Minute keimte dann kurz Hoffnung im Hamborner Lager auf: Kapitän Richard Zander setzte sich halbrechts durch und drosch mit voller Wut die Kugel ins Tor: 1:3. Zwei Minuten später wurde Daniel Brosowski im Strafraum zu Fall gebracht: Der Pfiff des Unparteiischen blieb aber aus. Ein Anschlusstreffer in dieser Situation hätte die Partie noch einmal spannend gemacht. So kamen die Gäste dann aber in Person von Chamdin Said bei einem Gegenstoß dann doch zum 4:1 Schlusspunkt und machten alles klar.

Unter dem Strich geht der Sieg der Ratinger voll in Ordnung, wenn auch die Tordifferenz etwas zu hoch ausgefallen ist. Während das Team von Gäste-Trainer Alfonso del Cueto im nächsten Auslosungsgang auf ein Traumlos wie Rot-Weiß Essen oder vielleicht den MSV Duisburg hoffen darf (sofern sich dieser am 11.09. qualifiziert), kann sich die Mannschaft von Löwen-Trainer Thomas Geist nun voll auf die Landesliga konzentrieren.

„Wir haben nicht schlecht gespielt, wir haben leider unsere Chancen nicht genutzt. Wenn das Tor vor der Pause fällt, kann sich das Spiel drehen“, fiel sein Fazit nach dem Spiel denn auch nicht ganz unzufrieden aus. Das Fehlen von Patrick Hommes, Admir Turudija und Lutz Pastoors, die in den früheren Spielen durch ihren Zug zum Tor belebend auf das Löwenspiel eingewirkt hatten, machte sich empfindlich bemerkbar. Was wäre gewesen, wenn die drei hätten spielen können…?

SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Hastedt, Plachta (73. Rohrbach), Brosowski, Möllenbeck, Yilmaz (54. Ünal), Grevelhörster, Zander, Taheri, Kilic (82. Bothe).

Germania Ratingen 04/19: Pleß, Rott, Fiedorra, Meier, Melis (82. Hub), Schulz, Said, Ter Haar, Fedler, Korkmaz (74. Rehag), Leipzig (74. Ilbay).

Tore: 0:1 Korkmaz (8.), 0:2 Melis (30.), 0:3 Said (53.), 1:3 Zander (84.), 1:4 Said (87.)

Gelbe Karten: Zander (23. Foulspiel), Melis (44. Meckern), Yilmaz (50. Foulspiel), Hastedt (80. Foulspiel)

Zuschauer: 150