2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Seit dieser Saison hauptverantwortlich beim FVR: Dominic Künstle. | Foto: Bettina Hess
Seit dieser Saison hauptverantwortlich beim FVR: Dominic Künstle. | Foto: Bettina Hess

Rammersweier blickt nach oben und nach hinten

BZ-Interview mit Trainer Dominic Künstle +++ Bezirksligist muss an der zweiten Halbzeit arbeiten

Am Sonntag geht die Runde für den FV Rammersweier wieder los. Welche Ziele hat sich der Bezirksligist gesetzt? Wie lief die Vorbereitung? Trainer Dominic Künstle stand Rede und Antwort.
BZ: Sie stehen in der Tabelle auf Platz zehn und haben einen recht großen Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Zum Relegationsplatz ist der Abstand geringer. Nach oben wird dagegen wohl nicht mehr viel gehen. Welche konkreten Ziele haben sie sich vor diesem Hintergrund für die Rückrunde gesetzt?

Dominic Künstle: Unsere Zielsetzung bleibt eigentlich die gleiche. Wir spielen ja jetzt erst das zweite Jahr in der Bezirksliga und haben uns vor der Saison vorgenommen, so schnell wie möglich die 40 Punkte und eine bessere Platzierung als letzte Saison zu erreichen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg dorthin, am besten sollten wir natürlich jetzt in Unterharmersbach mit einem Sieg starten. Zum Ende der Saison streben wir einen einstelligen Tabellenplatz an. Wenn es gut läuft natürlich das obere Drittel, aber im Grund sind wir mit allem zwischen den Plätzen drei und neun zufrieden.

BZ: Sie haben es bereits angesprochen: Am Wochenende geht es nach Unterharmersbach. Der FVU steht mit 30 Punkten auf Rang fünf - mit einem Sieg könnten sie bis auf drei Punkte herankommen. Wie sah die spezielle Vorbereitung auf dieses Spiel aus?

Künstle: Eine spezifische Vorbereitung nur auf dieses Spiel gab es gar nicht. Die Vorbereitung war allgemein auf die Rückrunde ausgerichtet, nicht auf den ersten Gegner. Wir kennen Unterharmersbach natürlich aus dieser und der vergangenen Saison. Aus der letzten Spielzeit haben wir keine so guten Erinnerungen an den Platz in Unterharmersbach, da haben wir 0:7 verloren, das war natürlich sehr bitter. Aber ich denke, wir haben da auch dazu gelernt, was auch die Hinrunde zeigt. Da konnten wir sie zu Hause 2:0 schlagen. Ich hoffe natürlich, dass wir daran anknüpfen können.

BZ: Wie lief die Vorbereitung allgemein bei ihnen?

Künstle: Wir haben vor sieben Wochen begonnen und in dieser Zeit acht Vorbereitungsspiele bestritten. Die meisten Testspiele gingen auch gegen höherklassige Mannschaften, um den Jungs aufzuzeigen, was zu den anderen Ligen und nach ganz oben noch fehlt. Mit acht Testspielen haben wir im Vergleich wohl auch relativ viel gespielt. Da wir zu dieser Saison einen neuen Kunstrasenplatz bekommen haben, war das auch völlig unproblematisch. Die Vorbereitung war insgesamt eher durchwachsen, wie so eine Wintervorbereitung meistens verläuft. Wir hatten einige verletzte und auch grippegeplagte Spieler. Dadurch konnte ich nur in den ersten zwei Wochen mit dem vollen Mannschaftskader trainieren. In den letzten vier Wochen hatte ich aber nicht die Leute da, mit denen es wichtig gewesen wäre, gezielt zu trainieren. Aber ich denke, wir sind da nicht die einzige Mannschaft, der es so geht. Von dem her bin ich selbst gespannt, wir hatten richtig gute Testspiele, haben zum Beispiel gegen TuS Durbach zu Hause 5:1 gewonnen. Gegen den SC Offenburg haben wir in der ersten Halbzeit 3:0 geführt, dann aber noch 3:6 verloren. Auch gegen Kappelrodeck (Bezirksliga) haben wir in der ersten Halbzeit 3:0 geführt, zwar am Ende 4:3 gewonnen, aber diese Spiele zeigen uns einfach, dass die erste Halbzeit momentan passt, wir aber dringend an der zweiten Halbzeit arbeiten müssen. Insgesamt bin ich aber guten Mutes, dass wir das Spiel in Unterharmersbach positiv gestalten können.

BZ: Wie sieht denn die personelle Lage bei ihnen aus - gibt es Ausfälle oder Rückkehrer?

Künstle: Es sieht so aus, dass ich wahrscheinlich auf drei Stammspieler verzichten muss. Ronny Hügel, unser Innenverteidiger, fällt mit Knieproblemen aus, im Mittelfeld fehlt Philipp Wolter, der sich am Mittelfuß verletzt hat und höchstwahrscheinlich auch unser Stürmer Marco Maier, der Probleme mit der Leiste und dem Knie hat. Auch durch die Grippewelle fehlen noch einige angeschlagene Spieler, bei denen ich hoffe, dass sie zum Wochenende hin wieder fit werden, aber so ganz optimal ist es natürlich nicht.

BZ: Können sie aufgrund der relativ sicheren Position im Tabellenmittelfeld entspannt in die Rückrunde gehen oder machen sie sich großen Druck?

Künstle: Nein, Druck jetzt nicht unbedingt, aber wir müssen schon aufpassen. Gerade im November, als wir mal oben geschnuppert haben und auf dem vierten Platz standen, haben wir dann fünf Spiele in Folge verloren. Da hat man dann schnell gemerkt, dass es ohne die zuvor geholten Punkte ganz schlecht ausgesehen hätte und in die andere Richtung gegangen wäre. Wenn wir jetzt die ersten zwei, drei Spiele verlieren, kann es auch noch nach unten gehen. Wir schauen auch noch nach hinten, aber unsere Zielsetzung richtet sich ganz klar nach oben. Gerade durch die Fusion von Lahr gibt es in der kommenden Saison ja eine Mannschaft, die sicher in die Bezirksliga absteigen wird und wenn wir am Ende vier Absteiger aus der Bezirksliga haben, kann es nochmal eng werden. Wir wollen aber natürlich versuchen, mit einem Sieg in Unterharmersbach die Weichen nach oben zu stellen, ohne jedoch den Blick nach hinten zu verlieren.

BZ: Mit Blick auf die obere Tabellenhälfte sieht man, dass der FV Sulz als absoluter Favorit für den direkten Aufstieg in die Rückrunde geht. Wen halten sie für den größten Konkurrenten, beziehungsweise den Favoriten auf den Relegationsplatz?

Künstle: Ich glaube, dass am Schluss wahrscheinlich Hofstetten auf dem Relegationsplatz stehen wird. Die schätze ich einfach stärker ein, als beispielsweise Kirnbach, gerade was die mannschaftliche Geschlossenheit und das Umfeld betrifft.

BZ: Wenn wir auf die untere Tabellenhälfte schauen - was glauben sie, welche Teams noch abrutschen könnten?

Künstle: Da möchte ich eigentlich keine Prognose abgeben.

BZ: Gibt es ein Team, das für sie noch für eine Überraschung gut sein könnte?

Künstle: Ich könnte mir schon vorstellen, dass Elgersweier nochmal Gas gibt. Die stehen definitiv schlechter da, als sie personell besetzt sind und können besser Fußball spielen, als die Tabelle vermuten lässt. Wenn die eine Serie starten könnten sie nochmal rankommen. Ob es dann am Ende reicht, bleibt abzuwarten. Ansonsten wäre es für mich sehr überraschend, wenn Sulz einbrechen würde. Davon gehe ich auch eigentlich nicht aus, weil die wirklich sehr guten Fußball gespielt haben und auch von der Mannschaft her richtig gut aufgestellt sind. Das wäre 'ne riesen Überraschung, wenn da noch was passiert. Und ansonsten möchte ich keine Prognosen mehr wagen.
Aufrufe: 011.3.2015, 16:20 Uhr
Louisa Ramsaier (BZ)Autor