2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Siegerfoto der deutschen U17-Nationalmannschaft, die im abschließenden Spiel des ?Komm mit?-Vier-Nationen-Turniers in Rain Israel mit 4:0 bezwang. Mit auf dem Bild ist DFB-Maskottchen Paule.	  F.: Szilvia Izsó
Siegerfoto der deutschen U17-Nationalmannschaft, die im abschließenden Spiel des ?Komm mit?-Vier-Nationen-Turniers in Rain Israel mit 4:0 bezwang. Mit auf dem Bild ist DFB-Maskottchen Paule. F.: Szilvia Izsó

Rain feiert deutschen Nachwuchs

DFB-Team schlägt Israel vor 1500 Fans mit 4:0 und gewinnt Vier-Nationen-Turnier

Das durch die vielen Werbebanden sonst so bunte Georg-Weber-Stadion kam in einem ungewöhnlichen Gewand daher. DFB-Grün könnte man sagen. Für den letzten Spieltag des „Komm mit“-Vier-Nationen-Turniers wurde kräftig an der Optik geschraubt im Fußballstadion des TSV Rain, alle Werbeflächen wurden mit Planen abgehängt. Interessante Farbkleckse gab es dafür reichlich auf dem Rasenplatz: Oranje, Azurblau und Weltmeister-Weiß. Die Farben großer Fußballnationen wurden nämlich von hochtalentierten, jungen Kickern übers Feld getragen – und sorgten für einen kurzweiligen Tag.

Das U17-Turnier mit Teams aus den Niederlanden, Italien, Deutschland und Israel fand nach Spieltagen in Ingolstadt und Kelheim in Rain einen würdigen Abschluss, wie DFB-Vizepräsident und BFV-Boss Rainer Koch bei der Siegerehrung sagte: „Danke an Rain für die hervorragende Ausrichtung der Spiele. Das zeigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, als wir Rain vorgeschlagen haben.“ Das war im Juli – nicht viel Zeit für die Organisatoren des TSV, diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Doch es hat alles wunderbar geklappt, wie Rains Sportlicher Leiter Josef Meier sagte: „Keine Probleme, alles lief rund.“

Dieses Fazit beinhaltet letztlich auch die sportliche Seite, denn das deutsche Team siegte zum Abschluss am Nachmittag klar mit 4:0 gegen Israel und sicherte sich damit den Turniersieg. Nach holprigem Start hatte DFB-Trainer Christian Wück letztlich den Vorteil, praktisch keinen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen, wenn er einen der zahlreichen Spielerwechsel durchgeführt hat. Bei Israel, das insgesamt eine ansprechende Leistung bot, war das freilich anders. Je länger die Partie dauerte, desto überlegener wurde Deutschland. Israel merkte man die Strapazen von drei Partien in fünf Tagen deutlich an.


Bestens ausgerüstet mit Deutschland-Trikots freuten sich diese kleinen Fans auf das Spiel. F.: Szilvia Izsó

Besonders zu gefallen wusste das Duo Johannes Eggestein und Niklas Schmidt von Werder Bremen, das in den letzten 20 Minuten noch drei Treffer markierte. Justin Petermann (FSV Mainz) hatte Deutschland in der 23. Minute in Führung gebracht, Gökhan Gül (VfL Bochum) war zuvor mit einem Foulelfmeter an Israels starkem Keeper Tomer Litvinov gescheitert (7.).

Bereits am Vormittag hatten die Holländer im Kampf um den Turniersieg vorgelegt und Italien in einer hochklassigen Partie mit 3:1 besiegt. Letztlich sprach nur das bessere Torverhältnis für die deutsche Mannschaft.

Splitter zu den Länderspielen

  • Sicherheit Wichtig war den Verantwortlichen das Thema Sicherheit. Wegen der israelischen Mannschaft war man beim DFB besonders vorsichtig. Es gab ein extragroßes Polizeiaufgebot, eine private Securityfirma zusätzlich zu den Platzordnern des TSV Rain sowie einen Bauzaun rund um die Spielerbänke. Zwischen den beiden Spielen ging ein Spürhund auf die Suche nach Sprengstoffen, fand aber nichts.
  • Maskottchen Der Liebling der Kinder war ein besonders „schräger Vogel“: DFB-Maskottchen Paule. Weil die deutschen Spieler während und auch vor der Partie nicht zu greifen waren, musste Paule für Autogramme herhalten und sorgte vorm Bratwurststand bei der Haupttribüne für zusätzlichen Andrang. Statt Bratwurst in die Hand wollten die Kinder tatsächlich Filzstiftmalereien auf den Arm.
  • Platzverhältnisse Das wechselhafte Wetter trieb den Verantwortlichen beim TSV Rain so manche Sorgenfalte auf die Stirn. Der Rasen musste nämlich höchsten Anforderungen entsprechen, hatte wegen des Dauerregens der letzten Tage aber schon viel schlucken müssen. TSV-Platzwart Thomas Baur hatte jedoch eine ganze Schar Helfer, die in den Halbzeitpausen und zwischen den Spielen die gröbsten Löcher beseitigten. Gemäht wurde der Rasen am Mittag dann auch noch einmal. Weitere lange Regenschauer blieben aus – und das Geläuf war letztlich bis zum Schluss sehr gut bespielbar.
  • Spielerbeobachter Interessante Szenen spielten sich vor allem beim Vormittagsspiel ab. Auf der Haupttribüne saßen zahlreiche Herren mit Notizblöcken, auf denen die taktischen Formationen der Holländer und Italiener vermerkt waren. Haarklein wurde jede Beobachtung festgehalten, Spielerprofile angelegt und manch einer machte sogar Bilder der einzelnen Spieler. Dass der Holländer Rashaan Fernandes ein besonders talentierter Kicker ist, dürfte diesen Scouts sicher auch nicht entgangen sein. Der Flügelstürmer verzückte viele Zuschauer und ein Betreuer im schwarzen T-Shirt des TSV Rain schnappte sich den 16-Jährigen nach der Partie sogar, um ihm für seine gute Leistung zu gratulieren. Die Verständigung war zwar schwierig, aber letztlich wäre ein Wechsel in die Bayernliga wohl auch eher am Geld gescheitert. Feyenoord Rotterdam ist dann doch einmal eine ganz andere Hausnummer.

Abschlusstabelle

1. Deutschland 11:5 7 2. Niederlande 7:4 7 3. Italien 3:7 1 4. Israel 0:5 1
Aufrufe: 015.9.2014, 15:43 Uhr
Donauwörther Zeitung / Bastian LauerAutor