Rabenschwarzer Tag für die Rotblauen

Der Tabellenführer zeigt auf der Zielgeraden Nerven, insbesondere scheint den Rotblauen ihre Heimstärke abhanden gekommen zu sein. Während Kapitän Florian Frisch & Co. alle drei Auswärtsspiele nach der Winterpause gewonnen hat, gab es am Roten Steg bisher nur ein Pünktchen. Der Vorsprung auf Verfolger Vilzing ist fünf Spieltage vor Saisonende auf zwei Zähler zusammengeschrumpft.Das Prädikat Spitzenspiel hatte die Partie erst nach dem Seitenwechsel. Bis dahin sahen die gut 350 Zuschauer wenig Aufregendes, zumindest aber den entscheidenden Treffer von Marco Jordan (33.). Dem Tabellenführer fehlten gegen die kompakte und gut organisierte Defensive der Bad Abbacher fehlten zündende Ideen. Der TSV lauerte auf Fehler der Badstädter. Nach einer Viertelstunde ein erster Vorgeschmack auf die Konterstärke der Bad Abbacher - Andreas Schröppel war durch, seinen Flachschuss konnte Mulac mit Mühe entschärfen.Im Gegenzug wurde Frisch im letzten Moment im Strafraum geblockt und in Schuberts Volleyabnahme warf sich ein Bad Abbacher mit letztem Einsatz. Dann die 33. Minute - Jakub Süsser hat einen leichten Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, der Ball kommt zu Jordan an die Strafraumgrenze. Gegen seinen Schuss ins lange Eck war FC-Keeper Mulac machtlos (33.).

Die Führung war ganz nach dem Geschmack der Bad Abbacher, die den Tabellenführer weiter geschickt vom eigenen Strafraum weghielten. Ein wenig Gefahr brachten lediglich zwei Distanzschüsse von Aschenbrenner (41.) und Lex (43.) - zu wenig für die Badstädter, die in Durchgang eins keine klare Tormöglichkeit aus dem Spiel heraus hatten. Mit mehr Schwung kamen sie aus der Kabine. Aschenbrenners Schuss ging um Zentimeter drüber (47.). Dann folgte der nächste Nackenschlag - Torjäger Martin Psohlavec ließ sich von Rappl provozieren und langte ihm mit der Hand ins Gesicht. Nach Rücksprache mit dem Assistenten schickte ihn Schiri Buchner, der ansonsten einige Probleme mit der Spielleitung hatte, mit Rot vom Platz.Jetzt wurde es ein packendes Match - die Badstädter, nun kampf- und laufstark, stemmten sich gegen die Niederlage. Mit hohem Risiko, denn die Konter der Bad Abbacher waren brandgefährlich. Mulac rettete per Fußabwehr gegen Schmidl (61.), Sigls Hereingabe wurde im letzten Moment abgeblockt (66.). Samangassou traf an den Außenpfosten (71.), und Sigl scheiterte aus zehn Metern frei vor Mulac (78.).

Bei Sturm und Regen versuchten die Rotblauen in Schlussminuten, die drohende Niederlage abzuwenden. Trainer Stern hatte mittlerweile mit Liebl, Faber und Hofner sein gesamtes Offensivpersonal aufs Feld geschickt. Der fahrlässige Umgang mit den Chancen hätte sich für Bad Abbach beinahe gerächt. Den Drehschuss von Faber im Fünfmeterraum parierte TSV-Keeper Fuchs mit einer Glanztat (84.). In der Nachspielzeit hatte Liebl noch die Großchance. Schubert hatte flach nach innen gepasst, doch Liebl schaufelte den Ball aus vier Metern über das Tor. (cuk)

Helmut Wirth (TSV Bad Abbach): „Wir wollten hier beim Tabellenführer mit Überzeugung auftreten und das ist und sehr gut gelungen. Unser Sieg ist jedenfalls nicht unverdient. Es war ein sehr gutes Landesligaspiel, von beiden Seiten sehr intensiv geführt und hartumkämpft. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, sie hat eine überragende Partie gespielt. Nur mit unseren Kontern bin ich nicht einverstanden, wir hätten die Partie viel früher entscheiden müssen. Am Ende wären wir dafür bei zwei Riesenchancen für Bad Kötzting beinahe noch bestraft worden. Wir haben jetzt noch sechs Spiele, schauen wir mal was noch alles möglich ist für uns.“
Manfred Stern (1. FC Bad Kötzting): „Gratulation an Bad Abbach zum verdienten Sieg. Es war schwer für uns, Bad Abbach hat defensiv überragend gearbeitet. Zudem wussten wir, dass der Gegner im Konterspiel sehr stark ist. Mit Durchgang eins bin ich überhaupt nicht einverstanden, wir haben viel zu umständlich und mit viel zu wenig Bewegung agiert. Martin Psohlavec hat uns dann mit seiner Roten Karte ein Bärendienst erwiesen. In Unterzahl haben wir plötzlich richtig gekämpft und Druck gemacht. Am Ende wären wir beinahe noch zum Ausgleich gekommen, 20 Minuten gut spielen reicht aber nicht gegen eine Spitzenmannschaft.“ (cuk)