2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Verls Keeper Sebastian Lange ist vor FC-Innenverteidiger Roman Golobart am Ball., Foto: BildeR: Dahmen
Verls Keeper Sebastian Lange ist vor FC-Innenverteidiger Roman Golobart am Ball., Foto: BildeR: Dahmen

Qualität, die Probleme bringt

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Einige Profis im Nachwuchs-Team von Stefan Engels führen zu Abstimmungsschwierigkeiten und einer 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen Verl

Köln. Wie das nun einmal so ist mit den Serien. Irgendwann, so sagt man, geht jede einmal zu Ende. Es hatte aber schon beinahe etwas Tragisches, dass die Erfolgsserie der U 21 des 1. FC Köln am Samstag gegen den SC Verl endete: Spitzenreiter FC Viktoria hatte am Abend zuvor mit 2:3 in Wiedenbrück verloren, die Profis des 1. FC Köln mit 1:0 bei Werder Bremen gewonnen. Das waren zwei wichtige Nachrichten für die Kölner Nachwuchsmannschaft. Zu einen konnte das Team von Trainer Stephan Engels mit einem Sieg gegen die Ostwestfalen auf einen Punkt an die Viktoria heranrücken, zum anderen standen viele Lizenzspieler zur Verfügung, die gegen Bremen nicht im Kader waren.

Doch die positiven Vorzeichen halfen den Kölner nicht. Sie unterlagen im Franz-Kremer-Stadion einem wacker kämpfenden Gegner mit 0:2 (0:0). Die tragische Figur war Innenverteidiger Roman Golobart, der den Gästen mit einem kapitalen Fehler die Führung ermöglichte. „Der Sieg für Verl war unter dem Strich nicht unverdient. Wir sind nicht in den Rücken der Abwehr des Gegners gekommen und der letzte Pass hat gefehlt. Zum Schluss sind wir auch noch hektisch geworden”, resümierte Engels. Die Komplimente des Verler Trainers Andreas Golombek, der die Kölner aufgrund ihres Potenzials „bis zum Ende in der Spitzengruppe” der Liga sieht, konnte seine Miene auch nicht aufhellen.

Und er war natürlich nicht der einzige Kölner, der enttäuscht war. „Wir haben uns heute viel vorgenommen und wussten, dass wir auf einen defensiv starken Gegner treffen würden. Leider konnten wir uns heute nur selten durchsetzen”, sagte Lizenzspieler Yannick Gerhardt, der zum zweiten Mal in Folge Spielpraxis bei der U 21 sammelte und mit einem Sieg natürlich gerne etwas Eigenwerbung bei Profitrainer Peter Stöger betrieben hätte. „Es ist sicherlich keine einfache Situation für mich. Aber wir haben einen starken Kader und ich muss über das Training und die Spiele der U 21 weiter anbieten”, so der Youngster weiter. Neben Gerhardt standen auch die Lizenzspieler Thomas Bröker, Tomas Kalas und Bard Finne in der Startelf der Kölner, die zu Beginn zwar viel Ballbesitz hatten, aber wenige zwingende Aktionen Richtung Verler Tor brachten.

Und dass mit der Hereinnahme der Profis auch ein paar Abstimmungsprobleme einhergingen, war nicht zu übersehen. So führte ein Missverständnis zwischen Kalas und Sven Engelke zur ersten Chance der Gäste. Anschließend vergab U-19-Nationalspieler Lucas Cueto nach einer Hereingabe von Bart Finne den einzigen sinnvollen Angriff der Kölner, die sich später bei ihrem Torhüter Daniel Mesenhöler bedanken konnten, dass dieser nach einem Fehlpass von Kalas die Großchance der Verler durch Engelmann entschärfte.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Kräfte der Verler zwar sichtlich nach, doch den Kölnern fehlte an diesem Tag eine zündende Idee, um den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Und dann erlebte Golobart seine tragischen Minuten: Zunächst vergab er in der Offensive bei einer guten Chance das 1:0, anschließend ermöglichte er dies den Gästen mit einem katastrophalen Fehlpass. Haeder lief alleine auf Mesenhöler zu und überlupfte diesen gekonnt zur Führung (75.).

Der Rückstand schockte die Kölner, die fortan konfus spielten. Eher zufällig hätte der eingewechselte David Bors fast den Ausgleich erzielt, aber Verls Keeper Lange parierte glänzend. Es war die einzige Chance der Kölner, die in der Nachspielzeit noch in einen Konter zum 0:2 liefen. Kapitän Marius Laux fasste die Geschehnisse treffend zusammen: „Bei der Qualität, die wir eigentlich haben, haben wir uns zu wenig Torchancen erspielt und somit auch keinen Punkt verdient — das ist Fakt.”

Aufrufe: 026.10.2014, 19:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor