Psychologe Engels warnt vor Überheblichkeit

Stephan Engels ist derzeit nicht nur als Trainer, sondern vor allem als Psychologe gefragt. Die U21 des 1. FC Köln soll ihren aktuellen Höhenflug zwar genießen, aber keinesfalls in Selbstgefälligkeit verfallen. „Der Grat zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit ist manchmal sehr schmal”, sagt der 54-Jährige, wohlwissend, dass der ein oder andere Jugendspieler des 1.FC Köln solche Tendenzen schon mal hat erkennen lassen.

Beide Teams lange ungeschlagen

Am Samstag (14 Uhr) wartet demnach ein echter Charaktertest auf seine Mannschaft. Beim FC Kray steht das achte Meisterschaftsspiel der Saison an. Die Spieler des Vereins aus dem östlichen Essener Stadtteil haben zumeist andere Ambitionen als die Kölner. Für einige ist die Fußball-Regionalliga vermutlich die höchste Klasse, in der sie in ihrer Karriere gespielt haben oder je spielen werden, bei den Kölnern träumt ein Großteil der Talente noch von der Champions League.

Ein frisches Bild vom Gegner konnten sich die Kölner noch am Mittwochabend machen. Beim Nachholspiel gegen die Sportfreunde Siegen nahm Co-Trainer Brandon Clements die Essener noch einmal genauer unter die Lupe, während Cheftrainer Engels bei einem Benefizspiel weilte. Beim 0:0 hielt auch die Serie des FC Kray, der nunmehr seit fünf Spielen in Folge ungeschlagen ist und bereits zwölf Punkte gesammelt hat. Die FC-Nachwuchsmannschaft hat ihre Serie von unbesiegten Begegnungen mittlerweile auf sechs ausgebaut. Dass die Umstände in Kray auf dem engen Kunstrasenplatz wieder ganz besonders sein werden, darauf hat Engels seine Mannschaft eingestellt. „Die meisten Spieler kennen das ja aus der vergangenen Saison. Da müssen die Jungs einen kühlen Kopf bewahren”, sagt Engels

Bei der momentanen personellen Situation der Kölner Nachwuchsmannschaft ergibt sich für Engels eigentlich nur das Problem, einigen seiner Spieler mitteilen zu müssen, dass sie erst gar nicht im Kader für die Partie in Essen stehen. Bis auf Sven Engelke konnten alle Spieler wieder voll trainieren. Selbst die Muskelverletzung von Jannis Nikolaou scheint binnen weniger Tage ausgeheilt, so dass der Innenverteidiger möglicherweise gegen Kray in die Startformation rückt. „Natürlich ist es mir so viel lieber. Vor allem bin ich sehr zufrieden damit, wie die Spieler aus der zweiten Reihe den vermeintlichen Stammspielern Druck machen”, sagt Engels.