2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Prominente Zugänge: Der RSV Maulwürfe setzt auch auf Stürmer Lavdrim Dauti und Trainer Sebastian Stendel. Foto: Matthias Haack
Prominente Zugänge: Der RSV Maulwürfe setzt auch auf Stürmer Lavdrim Dauti und Trainer Sebastian Stendel. Foto: Matthias Haack

Prominente Zugänge beim RSV Maulwürfe

IM INTERVIEW: Sebastian Stendel und Lavdrim Dauti, zwei Neue beim Neuruppiner Klub.

Da rieben sich die Fußballer am Freitagabend beim Sportcenter-Cup die Augen: Torschütze nach 96 Sekunden war Lavdrim Dauti. Der 26-Jährige trägt ab sofort das Trikot des RSV Maulwürfe und kam auf Bitten vom neuen Trainer Sebastian Stendel nach Neuruppin zurück. Sportredakteur Matthias Haack nutzte das Wiedersehen, um bei Stendel sowie beim Mazedonier zu erfragen, warum er bei einem Verein der 1. Kreisklasse kickt.

Wie lief es sportlich nach dem Abschied vom MSV?

Lavdrim Dauti: Es ging nach Neustadt. Dort schafften wir den Aufstieg in die Brandenburgliga, bevor ich wieder zurück nach Berlin ging. Beruflich bedingt brachte ich die Zeit nicht mehr auf, um in der Brandenburgliga zu spielen. Bei Blau-Weiß in der Landesliga war ich eine halbe Saison. Die Belastung im Beruf wuchs immer mehr, so dass ich dann gar keine Zeit mehr für Fußball hatte.

Wie kam der Kontakt zu den Maulwürfen zustande?

Dauti: Ich bekam einen Anruf von Basti (Trainer Sebastian Stendel), ob ich hier helfen will. Klar, warum nicht, das kann man sich angucken, dachte ich mir. Beruflich passt es nun wieder, obwohl ich in der Abendschule stecke. Daher ist an höherklassigen Fußball nicht zu denken.

Sie nehmen also die Belastung in Kauf, am Training der Maulwürfe teilzunehmen?

Dauti: Ich versuche mindestens einmal die Woche zu trainieren. Ich will die Mannschaft weiter kennenlernen und den Anschluss halten. Am Wochenende bin ich auf jeden Fall immer dabei.

Mit welchem Ziel gehen Sie in die Rückrunde?

Dauti: Noch kenne weder unsere Mannschaft noch die Gegner. Aber aus meiner Sicht: vorn dran sein und spätestens nächste Saison angreifen.

Sebastian Stendel: Nächste Saison ist wirklich das Ziel der Aufstieg. Wir wollen ein, zwei Spieler holen, die Erfahrungen mitbringen, um das 4-4-2-System zu spielen. Mit Lavdrim haben wir jemanden, der die Laufwege den anderen erklären kann. Jetzt ist uns wichtig, dass sich das Team findet, um dann ab Sommer anzugreifen. Mein Ziel ist: Die Mannschaft soll jedes Spiel nutzen, um das 4-4-2 zu üben, es verinnerlichen. Das Ergebnis ist nicht egal, aber auch nicht ganz so wichtig. Wenn wir ein Katastrophenspiel beihaben, dann ist das halt so. Aufsteigen können wir nun ebenso nicht wie absteigen, also spielen wir druckfrei. Der MSV II macht das Rennen. Für uns gilt: lernen, lernen, lernen.

Wo sehen Sie Dauti im Team?

Stendel: Er ist ein vielseitiger Mann, kann vorn spielen, kann über die Außen kommen. Ich will ihn eher vorn, dort kann er seine Qualität als Knipser einbringen. Wenn man ihm den Ball in den Lauf spielt, macht er seine Tore.

Fühlen Sie sich nach wenigen Tagen schon wohl bei den Maulwürfen?

Dauti: Der Verein macht einen guten Eindruck. Er möchte investieren, wieder Fuß fassen und alsbald höherklassig spielen. Das interessiert mich, deshalb bin ich herkommen. Es macht mehr Spaß, wenn man etwas aufbauen kann.

Gab es für Sie als Mann mit Format für die sechste Liga andere Angebote?

Dauti: Ja. Dreimal Training die Woche, das geht bei mir eben nicht. Aber für die Zukunft hat der RSV die besten Aussichten. Mal schauen.

Stendel: Wir wollen eigenständig werden als RSV mit einer eigenen Heimstätte, wo wir bestimmen können, wann wir trainieren, wann wir auf den Platz gehen. Lavdrims Hilfe sorgt im Moment natürlich für Aufsehen.

Sie erhoffen sich eine Magnetwirkung vom Winterzugang?

Stendel: Auf jeden Fall. Wir gehen davon aus, zwei, drei weitere Gute in der neuen Runde zu bekommen. Einer steht so gut wie fest. Dennis Gottschalk kommt aus Gransee. Er wird in den Testspielen jetzt schon dabei sein. Wir hoffen, dass er dann zusagt. Für mich wäre das eine wichtige Verstärkung, weil er Erfahrung mitbringt. Dennis spielte bei Altlüdersdorf, ist 31 Jahre, Innenverteidiger. Ich brauche Fixpunkte im Team. Einer fehlt noch fürs Mittelfeld.

Kommt der Granseer ablösefrei?

Stendel: Nach seiner Knieverletzung hat er lange nicht gespielt und ist frei.

Der RSV Maulwürfe verstärkte sich für die Rückrunde auch mit dem Lindower Dominik Reitz und den Dabergotzern Johannes Beier und Maximilian Grothe sowie Sebastian Rettig (Oberhavel Velten). Neueinsteiger sind Ali Hassan, Shekmous Eskan, Aram Iskan und Nasser Hosseini.

Aufrufe: 031.1.2017, 11:49 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor