2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Intensiver Zweikampf: Philip Damm, Schütze des 1:0 für Union Bestensee, wird vom Beeskower Jan Röhle beharkt. Im Hintergrund beobachtet Raphael Schulz die Szenerie. Foto: Karl-Heinz Arendsee
Intensiver Zweikampf: Philip Damm, Schütze des 1:0 für Union Bestensee, wird vom Beeskower Jan Röhle beharkt. Im Hintergrund beobachtet Raphael Schulz die Szenerie. Foto: Karl-Heinz Arendsee

Preußen gegen Bestensee zu harmlos im Abschluss

Die Beeskower müssen eine erneute Heimniederlage einstecken / Ärger um gelb-rote Karte gegen Rene Margraff

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Die zweite 1:2-Heimniederlage in Folge: Preußen Beeskow unterlag in der Landesklasse Ost gegen Grün-Weiß Bestensee – für die Gäste drei wichtige Zähler im Abstiegskampf. Die Kreisstädter hatten bereits das Nachholspiel am Ostermontag gegen Eintracht Königs Wusterhausen verloren.

Gegen den Tabellenvorletzten aus Bestensee hatten die Gastgeber in der ersten Halbzeit derart viele Torchancen, um gleich zwei Spiele entscheiden zu können. Wenn sie nur einen kleinen Teil davon verwertet hätten, wäre der Gegner wohl nicht mehr ins Spiel gekommen. „Wir haben die Möglichkeiten nicht genutzt, und daran sind wir ganz allein Schuld“, gab denn auch Trainer Detlef Stark unumwunden zu.

Der Sekundenzeiger hatte noch keine Umrundung auf dem Ziffernblatt der Uhr gemacht, da hätte der Ball schon das erste Mal in des Gegners Kasten einschlagen müssen. Johannes Wendt kam über rechts, seine flache Eingabe traf Uwe Borrasch jedoch nicht richtig, so dass Gäste-Keeper Hüseyin Derin gerade noch mit dem Fuß klären konnte. Erneut Borrasch (4., 26., 42.), David Stark (5.), Rene Margraff (12.) und Peter Lassek (34.) hatten die Führung und mehr auf dem Fuß, aber das Tor wollte einfach nicht fallen, das eine oder andere Mal waren die Preußen aber auch nicht gerade mit Fortuna im Bunde ist. Kurz vor der Halbzeit dann die kalte Dusche: Nach einer hohen Flanke köpfte Philip Damm zum 1:0 für die Gäste ein und stellte damit den Spielverlauf so ziemlich auf den Kopf.

Die Preußen kamen mit zwei neuen Spielern aus der Kabine – erhielten aber gleich einen Dämpfer von Schiedsrichter Alija Cufta aus Guben, der nach einer strittigen Entscheidung zwei Spieler verwarnte. Margraff, der sich mehr über sich selbst als über den Referee ärgerte, wurde für seine emotionale Geste mit der gelb/roten Karte hart bestraft. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte hier gut getan.

Die Beeskower Mannschaft gab sich trotzdem nicht auf und versuchte mit Kampf wieder ins Spiel zu finden, was auch zunächst gelang. Und als sich der eingewechselte Justin Wende nach einer Stunde ein Herz fasste und aus 20 Metern einfach mal drauf haute, schlug der Ball zum verdienten 1:1-Ausgleich im Netz ein.

Jetzt wogte das Spiel auf und ab. Die Einheimischen wollten den im Kampf an der Tabellenspitze so wichtigen Sieg, die Unioner blieben aber bei Kontern stets gefährlich, zumal in Überzahl. Und als Michael Birch-Hirschfeld in der Preußen-Hälfte nicht angegriffen wurde, durch die gesamte Preußen-Abwehr marschierte, lagen die Gäste plötzlich tatsächlich vorn.

Die Grün-Weißen hatten sogar noch die Chance zu erhöhen (87.), der Innenpfosten rettete aber für Max Noppe im Preußen-Tor. Bei einem letzten Aufbäumen der Gastgeber landete dann kurz vor Schluss ein langer Freistoß-Ball von Brian Sieczka noch an der Latte des Bestenseer Gehäuses.

„Meine Mannschaft hat die vorgegebenen Aufgaben, aus einer kompakt stehenden Defensive nach vorn zu agieren, hervorragend praktiziert. Wenn wir unsere Konter konzentrierter ausspielen, ist sogar ein noch höherer Sieg drin“, sagte Gäste-Trainer Thomas Niesler euphorisch, gab mit Blick auf den Platzverweis aber zu: „Da hätte ich auch schlucken müssen.“

Sein Beeskower Kollege wollte die schlechte Chancenverwertung in der ersten Halbzeit, als die Mannschaft noch komplett war, nicht schönreden, hatte aber wenig Verständnis für die Auslegung des Schiedsrichters: „Man muss keine gelbe Karte zeigen, weil ein Spieler ihn angeblich angegrinst hat. Wir stehen in der Fair-Play-Tabelle an Platz drei, sind also nicht dafür bekannt, permanent über die Stränge zu schlagen. Und Margraff fehlt uns jetzt natürlich auch am Sonnabend beim Teltower FV“, war Stark verärgert. „Bestensee hat aber ein gutes Spiel macht und stark gekämpft“, fügte er hinzu.

Aufrufe: 05.4.2016, 14:45 Uhr
MOZ.de / Helmut MusickAutor