2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Postic stärkt dem Coach den Rücken

Misserfolg auf der ganzen Linie - alle Kreisvertreter verlieren. Keine Trainerdiskussion im Eifgen.

Die gute Nachricht ist: Je länger eine Negativ-Serie dauert, desto näher rückt ihr Ende. Die der Wermelskirchener hält nun schon eine ganze Weile an (ein Remis in den letzten sechs Pflichtspielen bei 5:20 Toren), also sollte Besserung in Sicht sein. Das wäre insofern praktisch, um nicht hoffnungslos in den Abstiegsstrudel zu geraten.

Doch nach der gestrigen Schlappe gegen Vohwinkel, die in einem Spiel zweier mäßiger Mannschaften keineswegs unweigerlich erschien, wirkte auch SV-Trainer Ralf Klüppelberg etwas ratlos. Ja, er erkenne spielerisch eine Weiterentwicklung im Team und habe "weiter Spaß, diese Mannschaft zu trainieren". Allerdings fehle es aktuell an Selbstbewusstsein, Konstanz und einem breiten Kader. "Wir müssen also Geduld haben", sagt Klüppelberg. Die Frage, ob er im Eifgen die Zeit bekomme, um die Dinge zu wenden, mochte er nicht beantworten. Das tat Abteilungsleiter Nenad Postic, dem das Murren von der Tribüne nicht verborgen geblieben ist, der sich aber schützend vor den Coach stellt und sagt: "Geht es nach mir, wird es bis zur Winterpause keinen Trainerwechsel geben. In diesem Verein wurden in der Vergangenheit zu schnell zu viele Trainer verschlissen." Eher sei denkbar, das Team zu verstärken. Vorstandsmitglied Peter Roderweiß betonte derweil, der Abstieg sei für den SV 09/35 keine akzeptable Option.

Soll das Abrutschen in die Kreisliga vermieden werden, muss sich allerdings rasch und viel im Spiel der "Dellmänner" ändern. Die offenbarten gegen den Tabellensechsten immer wieder große Naivität im taktischen Verhalten und in der Verwertung durchaus vorhandener Chancen gegen die diesmal gar nicht sattelfeste FSV-Abwehr. Aber Sebastian Kratz oder Jan Stahlmann zeigten sich großzügig im Umgang mit veritablen Möglichkeiten. Das rächte sich: Vohwinkel ging nicht nur durch einen Kopfball von Moritz Walter in Führung (10.). Die Gäste steckten auch den Ausgleich von Stahlmann (14.) weg und lagen unmittelbar vor der Pause durch einen Distanzschuss von Baudenbacher erneut vorne. SV-Keeper Fritz Schmitz machte dabei keine sehr glückliche Figur. Als Nico Postic im eigenen Strafraum strauchelte und Musto der lachende Profiteur war (66.), war die Messe bereits gelesen. Erfreulich war immerhin, dass es nur noch einen weiteren Gegentreffer gab (Nimbs; 76.) - auch weil die Gastgeber endlich mal Glück hatten, als Vohwinkels Avanzato nur den Pfosten traf . . .

SC Ayyildiz Remscheid - SSVg. Velbert U 23 1:4 (1:0) - Die Gastgeber fanden gut in die Partie und gingen durch einen Treffer von Serkan Cetin (10.) in Führung. "Doch ab der 20. Minute haben wir zunehmend den Faden verloren", fand Michael Röttgen, spielender Co-Trainer des SC Ayyildiz. Dass die Platzherren erst fünf Minuten nach dem Seitenwechsel durch Daniel Nigbur den Ausgleich kassierten, war zum einen dem Glück (vor dem Wechsel hatte ein Velberter aus neun Metern am leeren Tor vorbei geschossen) und Röttgen zu verdanken, der kurz vor dem 1:1 einen Strafstoß pariert hatte.

"Ich dachte, der gehaltene Elfmeter wäre ein Weckruf für die Mannschaft", meinte der Ayyildiz-Keeper, der allerdings bitter enttäuscht wurde. Zunächst erzielte Tobias Fuchs die Gästeführung (55.), dann besiegelte Nigbur, den die Gastgeber überhaupt nicht in den Griff bekamen, mit zwei weiteren Treffern (68. und 71.) die Ayyildiz-Niederlage. "Wir sind für unsere Stümperhaftigkeit bestraft worden. So bringt man sich in den Abstiegsstrudel", monierte Röttgen, der zudem die mangelhafte Chancenverwertung seiner Vorderleute kritisierte: "Wir hatten glasklare Dinger, haben es aber versäumt, Tore zu schießen."

TVD Velbert - Hastener TV 2:1 (1:1) - So paradox es klingen mag: Für HTV-Trainer Markus Prentzel wäre ein klarer Erfolg seiner bislang sieglosen Mannschaft keine Überraschung gewesen. Doch wie schon in den Spielen zuvor stand der Aufsteiger mit leeren Händen da. "Ich habe das noch nie erlebt, dass wir so oft nach Spielen, die wir eigentlich gewinnen mussten, als Verlierer vom Platz gingen. Ich spreche da nicht von einer Partie, sondern mindestens von sechs", meinte Prentzel frustriert.

In den ersten 45 Minuten ließen die Hastener nach Aussage ihres Trainers alles vermissen, was Fußball ausmacht. "Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und auch die notwendige Laufbereitschaft fehlte. Die erste Halbzeit haben wir regelrecht verschlafen", moserte der HTV-Coach, dessen Team beim Seitenwechsel nach einem Tor von Benedict Sommer (18.) "nur" mit 0:1 hinten lag.

Im zweiten Durchgang wachten die Hastener auf und gingen engagierter zur Sache, nutzten aber die sich bietenden Chancen nicht - auch nicht vom Elfmeterpunkt. Denn Semir Hot vergab nach einer Stunde Spielzeit einen Strafstoß. Besser machte es knapp eine Viertelstunde später Jan Büddicker, der für den Ausgleich sorgte. "Wir hatten dann noch weitere klare Chancen", berichtete Prentzel, der in der zweiten Hälfte nur mit der Einstellung seiner Mannschaft zufrieden war. Dass Velbert zwei Minuten vor dem Schlusspfiff noch den Siegtreffer erzielte, wurmte den HTV-Coach. "Da haben wir in der Defensive geschlafen", kritisierte Prentzel, der mit seinem Team weiterhin auf den ersten Sieg warten muss.

Aufrufe: 012.10.2014, 20:56 Uhr
Rheinische PostAutor