2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Vincenzo Montalto (re.) ist einer der wenigen Routiniers im Kader des FSV Bad Orb. Der Torjäger ist in dieser Runde für acht Treffer verantwortlich.	Archivfoto: Adrian
Vincenzo Montalto (re.) ist einer der wenigen Routiniers im Kader des FSV Bad Orb. Der Torjäger ist in dieser Runde für acht Treffer verantwortlich. Archivfoto: Adrian

Platz eins in der Fairnesstabelle freut Dauth

KOL GELNHAUSEN: +++ FSV Bad Orb: Viel Potenzial, aber verbesserungswürdige Trainingsbedingungen +++

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Bad Orb . Der FSV Bad Orb startete aufgrund der als Aufsteiger spektakulär bestrittenen Vorsaison mit reichlich Vorschusslorbeeren in die aktuelle Saison der Fußball-Kreisoberliga Gelnhausen. Zwei kleine Negativserien kosteten die Kurstädter jedoch eine bessere Platzierung. Trainer Ralf Krieger trat überraschend zurück, mit der vereinsinternen Lösung Helmut Dauth schaffte der Club immerhin einen fließenden Übergang. Und Platz vier liest sich jetzt auch nicht so schlecht. Läuft es in der Rückrunde gut, kann der FSV Bad Orb diesen Rang halten oder sogar noch verbessern.

Das war gut, das war schlecht

Dass der FSV Bad Orb mit seiner jungen Truppe zu den technisch versiertesten und spielstärksten Mannschaften der Kreisoberliga Gelnhausen zählt, steht völlig außer Frage. „Ich kann das Gerede von den jungen Wilden aber nicht mehr hören. Das Gros der Spieler ist über 20 und hat schon vier Spielzeiten im Seniorenbereich hinter sich“, erklärt Helmut Dauth. Der Hurra-Stil, mit dem der FSV in der vergangenen Saison die Kreisoberliga aufmischte, sei in dieser Form nicht mehr zielführend, da die Liga stärker geworden sei und die Gegner sich auf die Spielweise des letztjährigen Aufsteigers eingestellt hätten. Dass drei, beziehungsweise vier sieglose Spiele am Stück in der Vorrunde zustande kamen, gefiel Dauth nicht. „Wenn man beispielsweise ein Spiel in Hailer verliert, dann muss man als gute Mannschaft in der Lage sein, die nächste Partie einfach zu gewinnen.“ Alle Kritik, so pflichtet der Übungsleiter bei, entspräche aber Jammern auf hohem Niveau. Platz vier sei eine ordentliche Platzierung, wenngleich die Entwicklungspotenziale noch nicht ausgeschöpft sind. „Ich habe eine intakte Mannschaft übernommen, mit der es Spaß macht, zusammenzuarbeiten“, lobt Helmut Dauth seine Schützlinge, die er zu großem Teil bereits in deren Jugendspielzeit erfolgreich betreut hat. Mit Stolz erfüllt ihn zudem, dass sein Team in der Fairness-Tabelle auf dem ersten Platz liegt. Gearbeitet werden muss nach Ansicht von Dauth am Spiel nach vorne, dass er gerne zielstrebiger und vertikaler aufgebaut sehen würde.

Personalien

Die personelle Fluktuation hält sich beim FSV Bad Orb seit Jahren in Grenzen. Die Verantwortlichen setzen die Vereinsphilosophie um, wonach das Augenmerk ganz klar auf der Jugendarbeit und den dort ausgebildeten Spielern liegt. „Wir haben uns in der Winterpause auch gar keine großen Gedanken gemacht, wie wir den Kader kurzfristig verändern können“, erklärt Trainer Helmut Dauth. Er kann also mit exakt jenem Kader (im Kern 15 Spieler) weiterarbeiten, den er im Herbst von Ralf Krieger übernommen hatte. Dauth hofft, dass die angeschlagenen Spieler rechtzeitig zum Restrundenstart wieder fit werden und die Vorbereitungsphase ohne neue Blessuren abläuft. Der einzige Abgang betrifft die zweite Mannschaft des FSV. So zieht Patrick Schüssler ab sofort wieder das Trikot seines Heimatvereins SV Lettgenbrunn an.

Trainer und Umfeld

Nach dem Rücktritt von Ralf Krieger sprang Helmut Dauth zum wiederholten Male in die Bresche. Eine logische wie gute Übergangslösung. Nach der Saison möchte der erfahrene Coach aber wieder ins zweite Glied rücken. „Ich bin über 60 und etwas müde“, begründet der frühere Torwart sein Ansinnen. Die Gespräche mit Trainerkandidaten laufen, möglicherweise wird der neue Mann bald präsentiert. Das Anforderungsprofil für den neuen Übungsleiter ist klar umrissen: Er muss wie Dauth ein Faible für aus der Jugendarbeit nach oben rückende Spieler haben und sich auch mit den verbesserungswürdigen Trainingsbedingungen beim FSV anfreunden können. Im Hintergrund wird derzeit vieles unternommen, damit diese Bedingungen sich bald enden. Sollte im Jahr 2018 ein Kunstrasenplatz eingeweiht werden, hätten sich diese Mühen gelohnt. „Aufgrund unserer guten Jugendarbeit würde ein solcher Platz dem gesamten Verein noch einen richtigen Schub geben“, glaubt das Bad Orber Trainer-Urgestein Helmut Dauth.

Vorbereitung

Der FSV Bad Orb zählt zu jenen Vereinen, die in der Winterpause improvisieren müssen. Der Rasenplatz kann nicht bei jeder Witterung benutzt werden, folglich weichen die Fußballer auf rutschige Hallenböden und harte Asphalt-Laufstrecken aus. Trainingsschwerpunkte sollen auch im athletischen Bereich gesetzt werden. Gerne testen die Kurstädter auf Kunstrasen, so wie aktuell beim Winter-Cup des FSV Geislitz. Die weiteren Testgegner heißen SG Bruchköbel II, TuS Frammersbach, SV Pfaffenhausen und SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen. Adäquate Gegner zum Proben des Ernstfalls, der für den Tabellenvierten erst am 12. März mit der Auswärtspartie bei der SKG Mittel-Gründau eintritt, da die Dauth-Elf am ersten regulären Spieltag des Jahres (5. März) spielfrei ist.

Statistik

Platzierung: 4. Platz (32 Punkte, 42:22 Tore)

Siege: 10

Unentschieden: 2

Niederlagen: 6

Heim-Punkte: 17

Auswärts-Punkte: 15

Höchster Sieg: 5:0 beim TSV Höchst

Höchste Niederlage: 1:3 in Hailer

Spiele ohne Gegentreffer: 6

Spiele ohne erzieltes Tor: 3

Bester Torschütze: Alexander Hochheim (10)

Auftaktprogramm

SKG Mittel-Gründau (A / 12. März), VfR Meerholz (H / 19. März), SV Birstein (H / 26. März)

Prognose

Der FSV Bad Orb stellt eine der besten Mannschaften in der Kreisoberliga Gelnhausen und wird am Ende der Saison einen Platz in der Spitzengruppe belegen. Für die Ränge eins oder zwei kommen die Kurstädter aber wohl nur dann in Frage, wenn der FSV Hailer und oder der VfB Oberndorf ins Straucheln geraten sollten.



Aufrufe: 03.2.2017, 08:00 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor