2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
"Manchmal fehlt uns noch die Cleverness", seufzte FCP-Coach Strobl, der zwischenzeitlich das 1:1 markierte.
"Manchmal fehlt uns noch die Cleverness", seufzte FCP-Coach Strobl, der zwischenzeitlich das 1:1 markierte.

Pipinsried mit Last-Minute-K.O. gegen Garching

FC Pipinsried - Im Regenmatch gegen den VfR Garching ist es dem FC Pipinsried nass reingegangen. Dennis Niebauer sorgte in der 90. Minute für eine dumme 1:2 (1:1)-Heimniederlage des erfolgsverwöhnten Bayernligisten aus dem Landkreis Dachau.

Es war eine nasse Angelegenheit, diese Partie gegen den Mitaufsteiger VfR Garching. FCP-Boss Konrad Höß machte sich schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff Sorgen, nicht nur um sein geliebtes Grün: „Solche Bedingungen liegen unserer Mannschaft überhaupt nicht.“

Er sollte recht behalten. Denn nach 90 Minuten trotteten seine Jungs mit gesenktem Kopf vom Platz. Spielertrainer Tobias Strobl sah sich nicht in der Lage, unmittelbar nach dem Abpfiff einen Kommentar abzugeben. Zu sehr schmerzte ihn die Last-Minute- Pleite. Wobei auch der Start der Gelb-Blauen nicht allzu berauschend war: Die Strobl- Mannen wollten ihr gewohntes Kurzpass-Spiel aufziehen, ihre Edeltechniker suchten die Eins-gegen-Eins-Situationen.

Ein Fehler bei diesen Bedingungen, Fehlpässe waren die Folge. Der VfR Garching tat sich leichter mit den schwierigen Bedingungen – allerdings war ihre Ausgangslage auch einfacher. Sie standen hinten, mit einer Viererund einer Fünfer-Kette und harrten der Dinge. Vorne wartete der schnelle Stefan Prunitsch.

Die Strategie war klar: Mit schnellen und weiten Bällen „Nadelstiche setzen“, wie es ihr Coach Daniel Weber formulierte. Einer dieser Piekser führte schließlich zur VfR-Führung (15.). Der FCP setzte sich in Folge in der Gästehälfte fest und brachte das Leder zuweilen auch bis an den Strafraum – zum Beispiel, als sich Dominik Schön rechts durchsetzte und die Kugel vor den Kasten schlug. Doch in dieser wie in anderen Szenen galt: „Der letzte Pass kam nicht an“, wie es Strobl formulierte.

Allerdings viele Mittelfeld-Zuspiele auch nicht. Umso mehr freute sich der Übungsleiter, als er selber – etwas glücklich – für den Ausgleichstreffer sorgen konnte (36.). Doch schon im Gegenzug kam Georg Ball völlig frei zum Kopfball (37.), der gelb-blaue Defensivschirm erwies sich immer wieder als löchrig.

Nach dem Seitenwechsel zeigte der Dorfclub deutlich mehr Biss. In der 47. Minute herrschte Chaos im Garchinger Strafraum, indes fand sich wieder kein Pipinsrieder Kicker, der die Situation entschlossen auszunutzen wusste. Kurz darauf musste Tobias Antoni bei einem Prunitsch- Schuss aus spitzem Winkel retten retten (53.); ansonsten war von dem Altomünsterer wenig zu sehen.

Der FCP-Coach brachte Serge Yohoua (66.). Und gleich mit seinen ersten Aktionen bewies der Ivorer, dass er trotz der feuchten Witterung brannte. Zum Beispiel, als er Daniel Steinacher das Leder 17 Meter vor dem VfR-Kasten abluchste und alleine auf Tormann Seibold losging (72.). Mit ein bisschen Glück hätte er den Garchinger Schlussmann wohl überwinden können, aber Fortuna war dem FCP an diesem Tage nicht hold.

„Den muss er machen“, urteilte der gelb-blaue Coach und spekulierte weiter: „Garching hätte das Spiel nicht mehr drehen können.“ Statt dessen sah Adrianowytsch die rote Karte nach einer Notbremse (78.). Trotzdem spielten die Strobl-Schützlinge weiter auf Sieg statt das Remis zu halten. Der Trainer seufzte: „Manchmal fehlt uns immer noch die Cleverness.“

Sein VfR-Kollege Daniel Weber sprach hinterher von einem „verdienten Sieg“ seines Teams. Strobl antwortete nur: „Bei allem Respekt, aber das sehe ich anders.“ Die Wahrheit lautet jedoch: Der VfR Garching hat gewonnen und konnte am FC Pipinsried in der Bayernliga-Tabelle vorbeiziehen.

Aufrufe: 011.11.2013, 10:04 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor