"Peter war ein Glücksfall für den Verein"

In der laufenden Spielzeit belegte sein Team nach einem sehr holperigen Saisonstart einen hervorragenden fünften Tabellenplatz in der Abschlusstabelle. Die Mannschaft bleibt zusammen und hat bewiesen, dass sie noch viel Potenzial besitzt. Peter Menkhaus sei ein Glückfall für den Verein sagte Abteilungsleiter Sonny Reuter vor geraumer Zeit in einem NOZ-Interview und hat bis jetzt Recht behalten. Warum der Coach ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt sein Traineramt an den Nachfolger Tim Nachtwey weitergibt, welche Gründe er für die Leistungsexplosion seines Teams in der Rückserie ansieht und welche Ziele er sich für die nahe fußballlose Zukunft gesetzt hat, verrät er im nachfolgenden Interview.

Nach einem völlig verunglückten Saisonstart hat deine Mannschaft eine tolle Rückserie gespielt und mit dem fünften Platz eine hervorragende Endplatzierung erreicht. Worauf führst du die Leistungsexplosion in der Rückserie zurück?

Menkhaus: Bereits in der ersten Saison in der Kreisliga haben wir mit dem 6. Platz eine ordentliche Saison gespielt. ich hatte mir erhofft, dass es in der zweiten Saison sportlich noch besser läuft. Dies ist durch den verkorksten Saisonbeginn nicht gelungen. Der schlechte Saisonbeginn hatte mit dem Spielabbruch in Haste seinen negativen Höhepunkt. Wir haben uns dann davon nicht mehr so richtig erholt. Die vielen Unentschieden infolge der wirklich schlechten Chancenverwertung (Nahne, Gretesch, Raspo, Pye, Dodesheide) waren dann das Resultat für das schlechte Abschneiden in der Hinrunde. In der Rückrunde haben wir nicht viel geändert. Jedoch haben wir weiter intensiv trainiert und schließlich doch noch halbwegs erfolgreich gespielt. Die Endplatzierung werte ich nicht als Erfolg. Jedoch habe ich bei einigen wenigen Spielern eine sehr positive Leistungssteigerung festgestellt.

Wie ist es Dir in der Vergangenheit gelungen, die zahlreichen Talente an den Verein zu binden?

Menkhaus: Normal ist es sicherlich nicht, dass ein Team so lange zusammen bleibt. Jedoch kennen sich die Spieler schon größtenteils seit ihrer Kindheit und sind bei BW groß geworden. Wenn dazu noch Erfolge in der Jugend und tolle Erlebnisse wie in Derby, Barcelona oder auch Mallorca hinzukommen, dann schweißt das wohl irgendwie zusammen. Man kennt das ja aus der eigenen Jugend, wo die Kontakte zu den damaligen Spielern heutzutage immer noch bestehen. Natürlich ist mir bewusst, dass einige meiner Spieler auch die eine oder andere Klasse höher spielen könnten. Jedoch erhoffe ich mir, dass sie dies mit BW Schinkel probieren, da wir überdies nachmeiner Einschätzung die beste Sportanlage in ganz OS haben.

Sportlich läuft es gut bei BW Schinkel. Die Mannschaft besitzt Potenzial und bleibt zusammen. Warum gibst Du zum jetzigen Zeitpunkt Deinen Trainerposten auf?

Menkhaus: Ich habe meinen Entschluss bereits in der Winterpause gefasst, das Traineramt aufzugeben, da ich mit der Zeit doch immer dünnhäutiger geworden bin. Einerseits habe ich als Ein-Mann-Unternehmen einfach zu viel Zeit für das Team aufbringen müssen. Nicht nur der Sonntagnachmittag, sondern bereits am Samstag war ich mit der Spielersuche o. ä. beschäftigt. Auf der anderen Seite habe ich mich immer mehr über mangelnde Motivation einzelner, weniger Spieler aufgeregt. Da ich leider zugeben muss, dass der Fußball eine große Leidenschaft gewesen ist, ist es jetzt auch einmal Zeit, andere wichtige Dinge wieder in den Vordergrund zu stellen. Bereits vor "Kloppo" hatte ich mich deshalb entschieden, ein Sabbatjahr einzulegen.

Du hast drei Jahre erfolgreich die 1. Herrenmannschaft trainiert und zuvor über ein Jahrzehnt Aufbauarbeit in den Jugendmannschaften geleistet. Welche Ziele verfolgst Du und wann sehen wir dich in welcher Funktion wieder?

Menkhaus: Nach der Mannschaftsfahrt am kommenden Wochenende nach Hamburg werde ich zunächst eine Ruhephase einlegen. Unter den vielen von BW gemachten Angeboten war mir bislang, dass von "Pöppel" (Ralf Pöppelmann/Trainer unserer Zweiten) gemachte Angebot, dass ich immer in der Zweiten zum Training willkommen wäre, das was mir am ehesten zusagte. Darüber hinaus werde ich auch der Ersten eng verbunden bleiben, zumal mein Sohn Lucas dort weiterhin spielen wird.