2024-05-08T14:46:11.570Z

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<b>F: Tim Osing</b>
<b>F: Tim Osing</b>

"Oberhausener Jung" köpft RWO zum Derbysieg

Raphael Steinmetz köpt nach 77 Minuten für die Oberhausener das goldene Tor gegen Rot-Weiss Essen

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Derbysieger, Derbysieger, hey hey!!! Der SC Rot-Weiß Oberhausen hat das rot-weiße Derby nach neunzig Minuten Kampf pur mit 1:0 für sich entschieden. Siegtorschütze war, wie hätte das Drehbuch besser geschrieben werden können, der kurz zuvor eingewechselte Raphael Steinmetz mit einem Kopfballtreffer in der 77. Spielminute.
Somit hat ein Oberhausener Junge die Kleeblätter zum Sieg geschossen, eine traumhafte Story!

In die Startformation rutschte überraschend doch noch Kapitän Benjamin Weigelt, der nach Grippe rechtzeitig wieder fit geworden war. Patrick Bauder nahm ebenfalls überraschend nach überstandener Muskelverletzung am Knie auf der Bank Platz, lediglich bei Nick Brisevac reichte es nicht mehr, um gesund zu werden. In die Startformation rückte der in Hennef gesperrte David Jansen, der den Kaderplatz von Gökhan Gümüssu einnahm. Der Neuzugang musste kurzfristig wegen Rückenproblemen passen. Ansonsten lief die gleiche Formation auf wie Hennef.

Von Anfang an schenkten sich beide Teams keinen Meter Rasen, es ging hin und her und beide gingen mit Schwung ins Spiel. Die ersten beiden nennenswerten Szenen der Partien resultierten aus RWO-Ecken. Bei der ersten kam Ralf Schneider zum Schuss, zielte aber weit drüber (2.). Bei der zweiten spielte Benjamin Weigelt Patrick Schikowski kurz an und bekam den Ball direkt wieder, um es mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu versuchen. Sein Versuch wurde zu Dominik Reinert geblockt, der allerdings Richtung Eckfahne verzog (5.).

Auch die nächste Gelegenheit gehörte den Kleeblättern. David Jansen bekam den Ball auf seinen schwächeren linken Fuß, konnte mit dem Schuss dem Tor von Gästekeeper Niclas Heimann aber nicht gefährlich werden. Im direkten Gegenzug prüfte Marwin Studtrucker erstmals Philipp Kühn mit einem strammen Schuss, aber der Oberhausener Schlussmann hatte die Fäuste ganz schnell oben und wehrte den Ball ab (8.).

Doch nur zwei Minuten später musste der Oberhausener Torhüter erneut eingreifen. Nach einem kurz gespielten Freistoß konnte Daniel Grebe Maß nehmen und zwang mit seinem Versuch Philipp Kühn zu einer Glanzparade. In der Folge kombinierte sich aber auch die Zimmermann-Elf wieder sehr ansehnlich nach vorne, zumeist kam sie aber nicht bis in den Strafraum. In Spielminute 13 lief der Ball dann über die Stationen Jansen, Reinert und Schikowski, der frei vor dem Essener Keeper auftauchte, aber wohl zuvor auch einen halben Schritt im Abseits stand und deswegen zurück gepfiffen wurde.

Es ging weiter hin und her. Nach 26 Minuten wurde es bei einer RWE-Ecke gefährlich, doch der Kopfball von Richard Weber wurde auf dem Weg Richtung Tor im Fünfmeterraum geklärt. Nach einer guten halben Stunde wurde es dann noch einmal gefährlich, doch Philipp Kühn eilte genau zur rechten Zeit aus dem Kasten und klärte den langen Pass vor dem heran eilenden Marcel Platzek.

Es waren inzwischen 33 Minuten gespielt, als ein Aufschrei durch die Oberhausener Kurve ging und auch die Spieler der Rot-Weißen Hausherren vehement beim Schiedsrichter-gespann protestierten. Was war passiert? Dominik Reinert hatte sich schön im Strafraum durchgesetzt und war bis zur Grundlinie vorgedrungen, als er beim Querpassversuch regelwidrig gestoppt wurde. Schiedsrichter Stegemann entschied jedoch nicht auf Elfmeter, sondern auf Abstoß, eine diskussionswürdige Entscheidung.

Unterkriegen ließen sich die Kleeblätter davon jedoch in der Folge in keinster Weise, denn nur vier Minuten später schickte Alexander Scheelen nach einer Balleroberung im Mittelfeld Patrick Schikowski mit einem überragenden Pass in die Schnittstelle. Dem Oberhausener Linksaußen sprang die Kugel aber bei der Mitnahme auf dem Weg zum Tor ein Stück zu weit weg, so dass Niclas Heimann die Chance mit vollem Körpereinsatz vereiteln konnte.

RWO spielte aber weiter zielstrebig nach vorne, auch wenn die beiden nächsten Versuche von Schneider, mit einem zu hoch angesetzten Schuss, und Jansen, der nach Reinert-Flanke beim Abschluss geblockt wurde, nicht zum Erfolg führten. Die Gäste beschränkten sich in dieser Phase auf schnelle Konter, die sie aber nicht gut genug zu Ende spielen konnten, weil die Hintermannschaft der Kleeblätter sicher stand. Und wenn es dann doch einmal gefährlicher wurde, wie beim Versuch von Marwin Studtrucker (41.) und beim Freistoß von Tim Hermes (44.) war RWO-Schlussmann Philipp Kühn auf dem Posten und hielt seinen Kasten sauber.

So ging es ohne Tore in die Pause. Aus der Halbzeit kam die Mannschaft auf einer Position verändert zurück. Für den glücklosen Patrick Schikowski wechselte Andreas Zimmermann den widergenesen Patrick Bauder ein. Und der Oberhausener Spielmacher versuchte direkt frischen Wind in das Offensivspiel zu bringen und trat zwei Minuten nach Wiederanpfiff zum ersten Freistoß an. Diesen konnte Richard Weber aber mit dem Kopf aus der Gefahrenzone klären. Zwei Minuten später versuchte es Benjamin Weigelt dann bei einem weiteren Freistoß von der Strafraumkante direkt auf das Tor, verzog allerdings ein wenig, so dass das Leder über den Querbalken flog (49.).

Der nächste gute Angriff lief wenige Zeigerumdrehungen später dann über die rechte Oberhausener Angriffsseite. Patrick Bauder brachte Dominik Reinert ins Spiel und dessen Flanke senkte sich gefährlich in der Mitte. Doch bevor David Jansen die Hereingabe verwerten konnte, war Essens Turm in der Schlacht, Philipp Zeiger, erneut mit dem Kopf zur Stellen.

Trotzdem bekamen die Gäste die rechte Oberhausener Angriffsseite auch in der Folge nicht unter Kontrolle. Nach einer guten Stunde lief der nächste Konter, an dessen Ende Christoph Caspari mit seiner Hereingabe David Jansen suchte, der aber um Zentimeter verpasste. Essen wurde auch in der Folge in erster Linie bei Standards gefährlich. Nach einer Ecke von Daniel Grebe stieg der aufgerückte Innenverteidiger Richard Weber hoch, köpfte aber deutlich über den Kasten (65.).

Nach 75 Minuten wollte das Trainerteam mit der Einwechslung von Stürmer Raphael Steinmetz noch einmal ein deutliches Zeichen setzen, dass man sich zu Hause nicht mit einem Unentschieden zufrieden geben möchte. Und dieser Schachzug sollte sich direkt auszahlen, denn der junge Oberhausener Stürmer sorgte für neue Belebung des Angriffspiels.

Während er und sein Sturmpartner David Jansen die erste, mit vollem Risiko zur Mitte geschlagene Hereingabe, von Christoph Caspari noch verpassten, war der „Instinktstürmer“ gute zwei Minuten nach seiner Einwechslung zur Stelle. Felix Herzenbruch flankte butterweich von links und fand den Kopf von Steinmetz, der sich im Rücken seines Abwehrspielers davon geschlichen hatte. Sein platzierter Kopfball landete im linken Eck. Danach gab es auf und neben dem Platz kein Halten mehr und die Fans der Kleeblätter feierten ihre Mannschaft auf dem Feld.

Dreizehn Minuten galt es aber noch zu überstehen und die Gäste warfen noch einmal alles nach vorne. Selbst Schlussmann Heimann ging in den letzten Minuten mit in den Oberhausener Strafraum und hoffte auf eine ähnliche Aktion wie der Augsburger Keeper Marvin Hitz am Tag zuvor mit seinem Tor. Diese blieb aber aus und daher war der Jubel auf Kleeblattseite riesig groß, als der Schiedsrichter die Partie nach dreieinhalb Minuten Nachspielzeit endlich abpfiff.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Wir mussten lange warten auf den Derbysieg, verdient hätten wir ihn eigentlich schon beim Hinspiel. Wir wollten unbedingt gewinnen, so haben wir auch aufgestellt und eingewechselt und die Jungs warten motiviert bis in die Haarspitzen. Wir sind gut rein gekommen ins Spiel, danach haben wir etwas das Heft aus der Hand gegeben. Spielerisch war es nicht so ansehnlich wie das Hinspiel. Das ist uns aber wurscht, Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Wir werden den Sieg nicht überbewerten, genauso wenig wie wir Niederlage überbewerten. Der Kontakt nach oben ist noch da, aber die nächste schwere Aufgabe wartet schon am Samstag in Düsseldorf.“

Marc Fascher (Trainer RWE): „Mein Gesamtfazit: Es war ein Spiel auf Augenhöhe, sehr intensiv von beiden Seiten geführt. Momentan fehlt uns nach vorne einfach die Durchschlagskraft und hinten bringen uns winzige Fehler um die Punkte. Einmal waren wir unachtsam. Aus meiner Sicht war es ein typisches Unentschieden-Spiel.“

Aufstellungen

RWO: Kühn, Herzenbruch, Weigelt, Haas, Caspari, Fleßers, Scheelen, Reinert (90. Krystofiak), Schikowski (46. Bauder), Schneider (75. Steinmetz), Jansen.

RWE: Heimann, Hermes, Weber, Zeiger, Dombrowka, Grebe (82. Steffen), Huckle (85. Binder), Baier, Studtrucker (70. Kluft), Platzek, Kreyer.

Schiedsrichter/Assistenten: Stegemann – Assmuth, Stegemann.

Tore: 1:0 Steinmetz (77.).

Karten: Hermes (Gelb, 87.).

Zuschauer: 9380.

Aufrufe: 023.2.2015, 10:40 Uhr
RWOAutor