2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

»Oberes Drittel ist schon die richtige Vorgabe«

Der SV Unterknöringen hat mit Trainer Alexander Gistel einen Traumstart hingelegt +++ Jetzt spricht er über Saisonziele und die Fußball-Familientradition

Einen Saisonstart wie seit Jahren nicht mehr hat der SV Unterknöringen hingelegt. Das Team des neuen Trainers Alexander Gistel führt mit zwölf Punkten aus vier Spielen die Tabelle der A-Klasse West 1 an.

Macht das der neue Trainer aus?

Gistel: Nein, das ist die Mannschaft. Und ein bisschen Glück kam auch dazu, gerade in den letzten beiden Spielen.

Nach Platz vier in der letzten Saison hieß heuer das Ziel wieder oben mitspielen. Muss man das nicht nach dem verheißungsvollen Auftakt noch etwas korrigieren und nach fünfjähriger Abwesenheit wieder mal die Kreisklasse anpeilen?

Gistel: Keineswegs. Die Mannschaft ist jung, der Trainer auch und wir lernen gerade alle viel dazu. Das obere Drittel ist schon die richtige Vorgabe. Falls doch der Aufstieg herausspringt, würden wir natürlich nicht nein sagen. Aber bis dahin ist ein langer steiniger Weg und viele Dinge müssten passen.

Auf dem Transfermarkt hat sich ja nicht sonderlich viel getan beim SVU. Hochkarätige Neuzugänge gab es nicht. Wie erklären Sie sich trotzdem den Leistungsaufschwung?

Gistel: Die jungen Spieler, die aus der A-Jugend kamen oder dort noch spielberechtigt sind, bringen richtig Schwung rein. Auch Neuzugang Jose Antonio Rodero Carrera, der von der Eintracht Autenried kam, hat sich in den beiden ersten Spielen als Akteur mit Potenzial erwiesen, ist seitdem aber wegen Leistenproblemen außer Gefecht.

Sie haben zuletzt die A-Jugend des SV Unterknöringen trainiert. Abteilungsleiter Emil Trautmannsheimer bestätigt Ihnen, dass Sie mit der Jugend sehr gut umgehen können. Heißt das Motto bei Ihnen also „Jugend voran“?

Gistel: Auf jeden Fall. Aber ich bin natürlich auch für erfahrene Spieler wie etwa Markus Karnatjan und Stefan Lauter sehr dankbar. Die sind Gold wert.

Sie sind jetzt 33 Jahre alt und als technisch versierter Fußballer bekannt, der auch schon in der Jugend des FC Augsburg herausragte. Warum sind Sie nicht Spielertrainer sondern „nur“ noch Trainer?

Gistel: Aufgrund eines gravierenden Knorpelschadens, der übrigens nicht reparabel ist, ist eine Teilnahme am Spielbetrieb nicht mehr möglich.

Haben Sie es schon mal versucht, ob es nicht doch eventuell geht?

Gistel: Dazu nur so viel: Allein der Trainingsbetrieb reicht für Schmerzen im Knie.

Tut es weh, im besten Fußballeralter nicht mehr direkt eingreifen zu können?

Gistel: Es ist schon schwierig, wenn man nur noch Anweisungen geben und nicht aktiv mitwirken kann.

Der Name Gistel hat ja im Fußball eine lange Tradition. Was verrät der Blick ins Familien-Fußballbuch?

Gistel: Mein Vater Georg hat unter anderem mit dem TSV Burgau in der Bezirksoberliga gespielt, Onkel Peter in der Landesliga mit dem VfL Günzburg und mein inzwischen leider verstorbener Opa war Schiedsrichter. Ich selbst habe in der Jugend beim SV Röfingen, TSV Burgau, FC Augsburg und SV Unterknöringen und danach bis ins Jahr 2010 in der Ersten des SVU gespielt.

Und wie sieht die Marschroute für das Schlagerspiel am Sonntag gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellenzweiten SV Münsterhausen aus?

Gistel: Unsere jungen und schnellen Akteure werden versuchen, wie in den Begegnungen zuvor, ihr Spiel durchzuziehen und sich nicht großartig nach dem Gegner richten.

Aufrufe: 012.9.2015, 11:33 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor